Nach dem Brexit: Britische Städte können nicht mehr Kulturhauptstadt werden
Die Entscheidung der Europäischen Kommission, dass britische Städte nicht mehr Kulturhauptstadt werden können, hat in Großbritannien für Empörung gesorgt.
Britische Städte kommen nach dem Brexit nicht mehr als Europäische Kulturhauptstadt infrage - diese Erkenntnis hat in Großbritannien für Erstaunen und Empörung gesorgt. „Das ist eine verrückte Entscheidung der Europäischen Kommission“, polterte der britische Unterstaatssekretär für Kunst, John Glen, am Donnerstag. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon teilte mit, sie sei „absolut bestürzt“. Parlamentsabgeordnete sprachen von „perfiden Absichten“ und „bösartigem Gehabe“ von Seiten der EU-Kommission. Ein Regierungssprecher teilte mit, der Titel sei bereits in Länder wie Norwegen, die Türkei und Island gegangen, die ebenfalls keine EU-Mitglieder seien
Dundee, Nottingham, Leeds, Milton Keynes und die nordirischen Städte Belfast, Derry und Strabane hatten sich um den Titel im Jahr 2023 beworben. Die EU-Kommission hatte diese Woche einen Brief an das Londoner Ministerium für Kultur geschickt, in dem es hieß: „Infolge des Austritts aus der Europäischen Union wird eine Teilnahme des Vereinigten Königreichs an den Aktivitäten (...) nicht möglich sein“. Drittstaaten könnten nicht mitmachen.
Die EU-Kommission machte in dem Brief an London klar, dass Ausnahmen nur für EU-Beitrittskandidaten und Mitglieder der Europäische Freihandelsassoziation beziehungsweise des Europäischen Wirtschaftsraums infrage kommen. Die britische Regierung schließt einen solchen Status bislang für sich aus. (dpa)