Ainars Rubikis und Barrie Kosky: Bei der Komischen Oper haben sich zwei gefunden
Intendant Barrie Kosky und der neue Generalmusikdirektor der Komischen Oper, Ainars Rubikis, stellen zukunftsfroh ihre Pläne für das Haus vor.
Da haben sich zwei gefunden: „Nach der Vorstellung von ,Eugen Onegin’, die ich im Winter dirigiert habe, stehe ich verschwitzt und schon ziemlich ausgezogen in meiner Garderobe, als jemand fast mit Gewalt durch die Tür stürzt“, erzählt der neue Generalmusikdirektor der Komischen Oper, Ainars Rubikis, beim Pressegespräch am Montag. Der Eindringling ist Barrie Kosky, der Intendant des Hauses, der ihm zuruft: „Do you need a job?!“ – um mit dem verdatterten Maestro sofort ein Konzertprogramm für Februar zu vereinbaren. Nach der einwöchigen Probenphase ist dann auch das Orchester der Komischen Oper überzeugt, künstlerisch wie menschlich. Bereits im kommenden Jahr wird Rubikis die Neuinszenierung von Schostakowitschs „Die Nase“ übernehmen, zum Herbst 2018 startet dann sein Vertrag, der zunächst auf drei Jahre befristet ist, aber eine Verlängerungsoption bis 2022 vorsieht.
Rubikis, der zum offiziellen Termin ebenso lässig erscheint wie Kosky, nämlich in Jeans und Pulli, will noch keine konkreten Pläne verraten, macht aber auf angenehm selbstbewusste Art deutlich, dass er Herausforderungen generell nicht scheut. In dieser Furchtlosigkeit begegnet er Barrie Kosky auf Augenhöhe. Dass der 28-jährige Lette am 14. Juli Geburtstag hat, also am Symboldatum der französischen Revolution, passt da ganz gut.
Bleibt Barrie Kosky doch?
„Ich habe mich in der Komischen Oper gleich zur Familie zugehörig gefühlt“, schwärmt Ainars Rubikis: „Ich glaube, wir können hier etwas zusammen bewegen.“ Ein Werk der Spätromantik sowie eine Uraufführung werden sie in Rubikis’ erster Saison gemeinsam herausbringen, verrät der sichtlich zukunftsfrohe Barrie Kosky dann doch noch. Und auch über seine eigene Ära an der Komischen Oper denkt der Intendant mittlerweile anders als noch vor acht Wochen, als er bei der Präsentation der kommenden Saison erklärte, er wolle sich 2022, nach zehn Jahren in Berlin, einen neuen Job suchen. Inzwischen ist er sich da nicht mehr so sicher – und mit Kultursenator Klaus Lederer im Gespräch.