Kochbuch der Woche: Tim Raues "My Way"
Tim Raue ist kein einfacher Chef. Seine Rezepte sind es auch nicht. Sein neues Buch ist trotzdem was für den ambitionierten Hobbykoch.
Tim Raue ist kein einfacher Typ. Wer es noch nicht ahnte, weiß es spätestens seit der aktuellen Staffel der Netflix-Serie „Chef’s Table“, in der der Kreuzberger Sternekoch sein Personal vor der Kamera rundmacht. Warum also sollten seine Rezepte einfach sein? Wer sich Raues neues Werk „My Way“ anschafft, um Haute cuisine nachzukochen, muss folglich erst mal den heimischen Gerätepark aufstocken: Ohne Thermomix, flüssigen Stickstoff und Vakuumierer geht hier wenig bis gar nix.
Kompositionen und Kreationen
Von Nutzen für den ambitionierten Hobbykoch ist das Buch trotzdem. Nicht nur wegen der 40 Basisrezepte, sondern vor allem, weil die 70 haarklein aufgedröselten Kreationen, die sich an die reich bebilderte Biografie anschließen, viel über Komposition lehren. Zum Beispiel „Eisbein, Daschi & Senf“, bei dem fleischig, flüssig, knackig sowie fettig, salzig, scharf und sauer aufeinandertreffen. Inspirierend. Nur eine Warnung: Das eigene Geschirr erscheint einem nach der Lektüre völlig nichtssagend. So schön sind die für die Fotos benutzten Teller.