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Fest im Sattel. Durch Berlin bewegt sich Peter Raue mit dem Fahrrad – grundsätzlich. Der 73-Jährige freut sich, wenn er mal wieder zwei Minuten schneller war als der Freund im Maybach.
© Doris Spiekermann-Klaas

Peter Raue im Porträt: Berlins erfolgreichster Kunstliebhaber

Das Leben ein Gesamtkunstwerk? Möglich ist das, sagt Peter Raue. Seit Jahren hat der Anwalt, Selbstdarsteller, und Sammler prägenden Einfluss auf den Berliner Kulturbetrieb. Warum eigentlich?

Man kennt ja bloß den Ruf, der ihn umweht. Das Bild: Ach ja, der Mann, der immer Fliege trägt. Dabei muss man bloß in eine besser sortierte Buchhandlung gehen, um Peter Raue nackt zu sehen.

Und weil das nur eine von vielen Sachen ist, die keiner weiß in Berlin, weil man man sich daran gewöhnt hat, dass Peter Raue mit der Zuverlässigkeit, mit der der Mond aufgeht, in den Theatern und Galerien dieser Stadt erscheint, glaubt man ihn zu kennen.

Möglich, dass diese Oberflächenreize, die Fliege, diese Kultur-Uniform den mächtigen Strippenzieher verdecken, der mit relevanten Frühstücken, kapitalen Abendessen und diskreten Gesprächspartnern das Bild der Stadt verändert.

Ja, Raue ist immer in Gesellschaft unterwegs. Aber das erklärt noch gar nichts. Es erklärt nicht, wieso dieser Mann einfach bei einem Abendessen die Moma-Ausstellung für Berlin klarmachen kann, warum er jetzt wieder bei Ai Weiwei in Peking war, wie er in Berlin diese Institution werden konnte, ganz ohne je ein Amt bekleidet zu haben. Raue hat sich eine Silhouette ohne Beispiel geschaffen, die man etwas hilflos den „Anwalt und Kunstliebhaber“ nennt.

Wie funktioniert das System Raue?

Gott und die Kuh haben eine Meinung, aber die von Raue wird gedruckt. Seltsam ist nur, wie ein Anwalt und Privatmann diesen Status erreichen konnte, und noch seltsamer, dass sich seit Jahrzehnten in Berlin darüber gar keiner mehr wundert. Wie funktioniert das System Raue?

Wenn Gesellschaft mehr ist als das Karussell rotierender Weinflaschen und Blumensträuße, die man sich gegenseitig zum Essen mitbringt, wenn Gesellschaft zum Beispiel ein Billardspiel ist, ist Raue die weiße Kugel. Er ist mit allen in Berührung, an jeder Formation beteiligt. Und jetzt eilt er telefonierend heran, Restaurant Vox, Hyatt, Potsdamer Platz, on the dot, die Kellner sprungbereit, den Stuhl schon herausgezogen. Eine Kellnerin flüstert: „Der Herr Professor Raue trinkt Leitungswasser. Sie auch?“

Berlins erfolgreichster Kunstliebhaber wischt seine Termine aus dem iPad hervor: 53. Abitreffen in Icking bei München, Einweihung einer Autobahnkirche, Preisrede, Galerieeröffnung, Picknick in Glyndebourne, eine Reise nach Krakau, diverse Mandantentreffen mit Verschwiegenheitspflicht, Aufsichtsratssitzungen, Theatergänge, Konzertbesuche, ein Vortrag zu den Folgen von Gurlitt, Urheberrechtsvorlesungen an der FU und, trotz der zweifelhaften Qualität, Theatertreffen morgen, „naturgemäß“.

Und so, wie er dieses Wort nachgeschoben, etwas abfällig schnarrend auf den Tisch fallen lässt, kann es nur ein Thomas-Bernhard-Zitat sein.

Aber was genau ist seiner Natur gemäß? Man dürfe ihn in seinem natürlichen Habitat beobachten. „Aber ich habe einen schnellen Tritt“, sagt Raue. Darauf hatte man gehofft. Genau deshalb ist man ja hier.

Der rasende Rednet: Ein Tag, drei Bühnen

Um zwölf Uhr mittags an einem Mittwoch im Hotel de Rome beginnt ein Tag, an dessen Ende er auf drei Bühnen gestanden, drei Mal Applaus erhalten, insgesamt knapp 600 Menschen unterhalten haben wird. Nun wurden aufgefahren: Peeptoes, Franziska Knuppe, Roter Teppich, Miniröcke. Weiß behusste Stühle und Frauen, die in ihren engen Kleidern die Luft anhalten. Das Berliner Sammlerpaar Heiner und Ulla Pietzsch bekommt einen Preis für Mäzenaten. Raue ist stolz, dass er mit seinem Fahrrad zwei Minuten schneller beim Hotel war als Pietzsch mit dem Maybach.

Am Roten Teppich schreien die Fotografen „Herr Professor“, der gleich die Rede halten wird. 

Es war der teuerste Freundeskreis Berlins

Als Raue 1977 die „Freunde der Nationalgalerie“ mit aus der Taufe hob, legten sie den Jahresbeitrag auf 1000 DM fest. Damals ein symbolischer, irrer Betrag. Der teuerste Freundeskreis Berlins. Ganz Deutschlands. Eine Positionierung. Er sollte in West-Berlin eine „Gesellschaft“ schaffen und bis heute braucht jedes neue Mitglied zwei Bürgen. Damit ging es los. Es war der Prototyp, die Nullnummer, der überaus erfolgreiche Probelauf der „Operation Freundeskreis“, die nichts weniger zur Folge hatte als die freundliche Übernahme des Berliner Kulturlebens.

Als Raue um 18 Uhr in der Charlottenburger Galerie Petra Lange auftaucht, klebt auf dem Gehsteig schon eine Traube von Menschen. „Er ist wieder mit dem Fahrrad da“, raunt man sich zu. Als sei Radfahren in bestimmten Kreisen eine unerhörte Tat. Jemand deponiert Raues Helm an sicherem Ort. Und die Eisenspäne richten sich nach dem Magneten aus. Wissen Sie noch? Ich bin doch … Natürlich weiß er noch. Peter Raue war der Bindestrich in „West-Berlin“.

Und während in der dicht gepackten Galerie zu Raues Eröffnungsrede langsam der Sauerstoff zu Ende geht, kann man gerade noch denken: Derart kontrapunktisch unterwegs, erfreut der Mann stets durch eine erfrischende Enttäuschung von Erwartungen. Einfachheit, wo Opulenz erwartet wird. Konzentration, wo andere nur Geplänkel reden.

Jemand bringt ihm den Helm, vor aller Augen besteigt er sein Rad. Sogar dieses frühe Verschwinden steigert noch den Wert seiner Anwesenheit, denn alle wissen, dass jenseits des Tiergartens 300 Freunde der Nationalgalerie im Gropius-Bau auf ihn warten, zur abendlichen Sonderführung durch Ai Weiweis „Evidence“.

Er fährt los, auch gegen Einbahnstraßen

Raue tritt in die Pedale. Geht es hier um Ermächtigung? „Absolut.“ Er bleibt so am Ruder, wartet auf kein Verkehrsmittel, sucht keinen Parkplatz, fährt einfach los, auch gegen Einbahnstraßen. Raue bleibt der Handelnde. Sucht Wege, die nicht für ihn vorgesehen sind. Er unterläuft gerne Erwartungen. Möglich, dass er aus dem gleichen Grund Rad fährt, mit dem er jederzeit das Amt als Kulturstaatssekretär ablehnen würde. Möglich aber auch, dass die große Freiheit darin besteht, dass da einer sein Korsett selbst ausgewählt hat – und dass es keinem anderen ähnelt.

„Vorsicht, erst kommen die Rechtsabbieger“, ruft Raue und bremst. Er vertritt die Philharmoniker, aber er kennt eben auch die Ampelphasen an der Kreuzung vor der Philharmonie. Und dann kann man, wenn man direkt hinter Peter Raue per Drehtür in den Gropius-Bau gewedelt wird, einen kurzen Blick auf das Gesicht erhaschen, das Berlin ihm allabendlich zuwendet: das gleichzeitige, freudige Aufbrechen Dutzender Minen, das alleine seinem Erscheinen gilt.

Fliege oder Fahrradhelm? Warum Raue beides nimmt

Natürlich sind manche Leute von seiner Dauerpräsenz genervt. Sie werfen ihm vor, er sei „promigeil“. Das kränkt ihn, schließlich interessiere er sich null für George Clooney. Es geht darum, dass er sich mit den Leuten etwas zu sagen hat.

Seine Freunde haben sich darauf geeinigt, dass Eitelkeit seine Sünde, diese Sünde aber lässlich sei. Seine Freunde sagen immer, er sei ein barocker Mensch. Wenn das wahr ist, ist Raue der erste barocke Spartaner: Jedes Jahr vor Ostern vier Wochen keinen Alkohol und zwei Wochen ernst gemeintes Fasten. Freude an Pünktlichkeit. Donnerstags um neun eine persönliche Trainerin. Den Termin nennt er „Folter“.

Es gibt andere, die sich fragen, ob Raue wirklich der beste Urheberrechtsanwalt ist. Aber vielleicht ist das so wenig interessant wie die Frage, ob Ai Weiwei wirklich der beste chinesische Künstler ist.

Nicht viele Anwälte glauben jedenfalls, dass auch ein Leben ein Kunstwerk sein kann. Seinen Studenten an der Freien Universität empfiehlt der Honorarprofessor zu diesem Thema die  Zeitschrift GRUR, „Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht“, Jahrgang 2000, Seite 951. Die Stabi braucht nur drei Stunden, um den alten Jahrgang zu besorgen.

Der Fachaufsatz handelt davon, dass Raue im Gegensatz zum Landgericht Hamburg der Meinung ist, dass auch persönliche Lebensführung das Potenzial zum Kunstwerk haben kann: In diesem Fall ging es um das Künstlerpaar „Eva und Adele“, die für den Abdruck von Fotos von sich Honorar haben wollten.

Raue argumentiert mit den Grundsätzen, nach denen ein Werk urheberrechtlich geschützt ist: Der Ausdruckswille muss eine konkrete Gestalt angenommen haben. Er muss eine originelle, unverwechselbare Form gefunden haben, mit geistigem Gehalt. Die Auswahl der Mittel, die Summe der Entscheidungen, muss eine „schöpferische Eigentümlichkeit“ aufweisen. „Die Frage ist: Hat das Werk Schöpfungshöhe erreicht?“

Auch ästhetische Entscheidungen sind Lebensentscheidungen

Und natürlich drängt sich jetzt die Frage auf: Hat Peter Raue Schöpfungshöhe erreicht? Auch ästhetische Entscheidungen sind Lebensentscheidungen. Und Peter Raue hat sich entschieden:

Für die Fliege. Gegen Casual Fridays.

Gegen Sterneküche, für die Paris Bar.

Gegen eine Frisur, für einen Helm.

Gegen das Fernsehen – „Soll ich sehen, wie Merkel Hollande küsst?“ – Und dafür, allabendlich selbst zu küssen. Nämlich seine Freunde auf den Premieren und Vernissagen Berlins.

Für das Fahrrad. Gegen den Maybach.

Gegen eine Etagenwohnung und für das Dachgeschoss, und als man endlich da oben steht und klingelt an seiner Tür, liest man: Auch gegen Werbung im Briefkasten.

Weiterhin entschied er sich für weiße Dielen, für eine überwältigende Komplettverdeckung aller vorhandenen Wände durch Kunstwerke, für Tee zum Frühstück und für Andrea Gräfin von Bernstorff natürlich, seine zweite Frau, die soeben lächelnd um die Ecke biegt.

Er nahm die Wände. Sie bekam die Böden

Als sie hier zusammen einzogen vor 15 Jahren, da hatten sie Sorge, wie das werden würde mit ihren ganzen Sachen, mit ihren alten Möbeln und seiner jungen Kunst. Aber dann war alles ganz einfach. Sie nahm die Böden, er die Wände. So über Eck passten ihre Habseligkeiten ganz vorzüglich zueinander.

Raue, „monoglott“, seit er 1961 nach Berlin kam, körperliches Unwohlsein bei juristischen Niederlagen, sagt: „Die Vielfalt meiner Beziehungen verhindert ihre Tiefe.“ Er weiß, das ist der Preis. Er überweist inzwischen Mitgliedsbeiträge für an die 20 Freundeskreise. Mit vielen seiner prominenten Mandanten ist er befreundet. Wie funktioniert das eigentlich, mit all diesen viel beschäftigten Künstlern? „Der Kontakt ist natürlich einfacher, wenn sie Probleme haben.“

So kann man dann an ihrem großen Holztisch vor der kuratierten Marmeladensammlung sitzen und den Blick an der Wand schweifen lassen. „Es sind Liebesakte“, sagt Raue über seine Kunstkäufe. Es geht um Überwältigung und Freundschaft. Nie habe er das Werk eines schon toten Künstlers gekauft. Er müsse Kontakt haben, verstehen, dem Reiz nachgehen. Und dieser Reiz reicht von Ed Kienholz bis Loriot. Er kauft, wenn die Künstler noch lebendig und die Preise noch vertretbar sind.

„Er liebt die Kunst wirklich“, sagen seine Freunde. Und das ist mit all dem Erstaunen darin eine lustige Aussage, als wären die übrigen Besucher aus ganz anderen Gründen da. Tatsache ist, dass Raues Begeisterung den Grad dessen, was in dieser Gesellschaft als Kunstinteresse durchgeht, weit übersteigt.

Freizeitkleidung? Besitzt er nicht

Als vor ein paar Jahren die Fotografin Herlinde Koelbl bei einem Essen neben ihm saß, erzählte sie von ihrem Projekt „Kleider machen Leute“: Sie fotografiere Menschen in ihrer Berufskleidung und dann in ihrer Freizeitkleidung. Ob er ...?

Raue sagte, er habe keine Freizeitkleidung. Auch seine Enkel kennen ihn mit Fliege auf dem Spielplatz.

Dann sei er also, schloss Koelbl, ohne seine Arbeitskleidung ... nackt?

Weil Raue, der Jurist, Freund von logischen Schlüssen ist, folgte er dieser Auffassung und ließ sich fotografieren: einmal mit Fliege. Einmal ohne alles. Er blickt herausfordernd lachend in die Kamera, erfreut darüber, Teil eines Kunstprojekts zu werden, erfreut über seinen eigenen Mut und die unterlaufene Erwartung. Raue ist der einzige Nackte in dem ganzen Buch.

Ja, er hat Jura studiert. Aber „persönlich werden“ ist sein eigentliches Arbeitsinstrument. Es ist eine Art Reibungswärme, die dann sofort entsteht, und ohne diese Wärme ist er nicht handlungsfähig. WorkLife-Balance? Hier ist nichts zu balancieren, die beruflichen Interessen, die privaten, sind vollkommen deckungsgleich, die Rundung des Lebens ist so vollkommen, dass er es nur für folgerichtig hielt, als ihm bei einem Fahrradunfall im Frühjahr ein irischer Kunststudent in die Speichen lief. Zum 65. Geburtstag – vor acht Jahren – erhielt Raue nicht etwa eine Pension, sondern eine knapp 1000-seitige Festschrift im Schuber.

"Die Angst, nicht mehr geliebt zu werden." Was Peter Raue antreibt

Viele erfolgreiche Menschen sehen ihren Erfolg proportional im Verhältnis zu frühen Verletzungen. In einem geglückten Leben kann einer aus Verletzungen Fähigkeiten entwickeln und treten die eigenen Schwächen als Stärken zutage. So jedenfalls erklärt sich Raue selbst die geradezu märchenhafte Fügung seines Lebens, in dem plötzlich alles zum anderen zu passen scheint.

Seine ganze Jugend und junge Erwachsenenzeit habe sich sein Leben merkwürdig schief angefühlt, Anerkennung war kaum zu kriegen. Sein Vater machte sich darüber lustig, dass er als Schüler Theaterfahrten organisierte, dass er nachts lange lernte. Er war irgendwie falsch, wurde ihm bedeutet. Das endete erst mit 35 Jahren, als er heiraten wollte und seine Geburtsurkunde brauchte: Vermerkt war für den Vater Wolfgang Vrieslander, ein Name, den er noch nie gehört hatte.

Alles was er besaß, war vom Feinsten

Plötzlich fiel alles an seinen Platz: Raue lernte den „Halbjuden“ kennen, den seine Mutter nicht hatte heiraten dürfen, einen vagabundenhaften, geistreichen Mann, der wenig besaß. Doch was er besaß, das war vom Feinsten. Alles war plötzlich richtig, und es war noch nicht zu spät für lange Gespräche und gemeinsame Urlaube.

Möglich, dass Raue nach diesem ersten falschen Vater alle weiteren Widerstände lachhaft erschienen: Christo wollte den Reichstag verpacken? Da schrieb Raue doch gleich mal ans Parlament. Zwanzig Jahre lang. Das Moma in Berlin? Da ignorierte er alle Unkenrufe der Experten. Eine Oper in Afrika? Tolle Idee von Schlingensief.

Möglich aber auch, dass Raue noch immer dem falschen Vater etwas beweisen muss. Der Coach, den seine Frau ihm zum letzten Geburtstag geschenkt hat, und der ihm beibringen sollte, „Nein“ zu sagen, musste sein Ziel verfehlen. Es erschien zwei Tage eine Frau, die sich darauf spezialisiert hatte, Leuten zu vermitteln, wie sie eine Absage so formulieren, dass hinterher niemand sauer ist. Formulierung war aber noch nie Raues Problem. „Das berührt ja nicht den Kern: die Angst, nicht mehr geliebt zu werden.“

Das ist das eine. Das andere ist die Körpergröße.

„Alle großen Dirigenten sind klein“, sagt Raue: „Abbado, Karajan, Barenboim.“ – „Stimmt gar nicht“, sagt seine Frau: „Denk an Günter Wand, Furtwängler war riesengroß.“

Wie dem auch sei, interessant ist natürlich, dass Raue glaubt, alle großen Dirigenten seien klein.

Ein Podest? Hat man ihm auch schon mal gebaut

Vielleicht, schlägt man vor, sind sie ja Dirigent geworden, weil sie nur auf diese Weise dauerhaft an ein Podest kamen? Da fällt Raue ein, dass man auch ihm mal eines gebaut hat. Es hieß „Der kleine Raue“ und stand Jahrzehnte, bis er 2008 sein Ehrenamt bei den Freunden der Nationalgalerie abgab, dort unter dem Rednerpult, damit der Vorsitzende drübersehen konnte.

Man kann Udo Beisert anrufen, den ehemaligen Depotverwalter der Neuen Nationalgalerie, der gerade seinen Rasen mäht und das Stück 1984 für Raue gezimmert hat. Ach, sagt er, so ein ganz einfaches, weißes Podest sei das. 50 mal 50 und 25 Zentimeter hoch. Man könne da auch gut ein Kunstwerk draufstellen.

Der Text erschien auf der Dritten Seite des gedruckten Tagesspiegels.

Ein Podest. Oder schon der Sockel für ein Denkmal? Raue benutzte es 15 Jahre lang.
Ein Podest. Oder schon der Sockel für ein Denkmal? Raue benutzte es 15 Jahre lang.
© Doris Spiekermann-Klaas

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