Neue Wahlstudie unter Schwulen und Lesben: Homosexuelle geben AfD sieben, CDU vier Prozent
Was würden Schwule und Lesben wählen? Welche Themen sind für sie wahlentscheidend? Ein neue Studie hat das untersucht.
Auch wenn die AfD um Stimmen bei Homosexuellen wirbt – die Kampagne, bei der Angst vor Muslimen geschürt wird, scheint nur teilweise zu verfangen: Laut einer Wahlstudie würden sieben Prozent die Partei wählen. Doppelt so viele sind es derzeit bei den Gesamtwählern. Das teilte der Lesben- und Schwulenverband mit, der gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität in Gießen und der Universität Wien eine Online-Umfrage gestartet hatte. Mitgemacht haben 2200 Teilnehmer, etwa die Hälfte davon aus Berlin. Die Initiatoren wiesen ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine nicht-repräsentative Stichprobe handelte. So beteiligten sich mit 14,5 Prozent nur relativ wenige homosexuelle Frauen.
Schlechter als die AfD schnitten die Christdemokraten ab, die auf vier Prozent kamen und damit gleichauf mit den Piraten lagen. Sieger sind die Grünen mit 33 Prozent, gefolgt von Linken (24), Sozialdemokraten (17), Liberalen (9).
Immer noch Homophobie und Diskriminierung
Laut den Initiatoren der Studie gibt es in Berlin weiter große Probleme mit Homophobie und Diskriminierung. Neun von zehn Teilnehmern gaben an, dass diese Themen wichtig und wahlentscheidend seien. Einen ähnlich hohen Wert erreichte aber auch die Migrations- und Asylpolitik. Bei dieser Frage zeigte sich, so die Initiatoren, dass nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die schwul-lesbische Community gespalten sei. So fordere die eine Seite den Schutz von Flüchtlingen, während die andere den Islam für Hass und Gewalt gegen Homosexuelle verantwortlich mache.
Die vollständige Studie ist nachzulesen auf auf www.univie.ac.at/lgbt-wahlstudie