Sprachkritische Aktion: „Volksverräter“ ist Unwort des Jahres 2016
Jährlich bestimmt eine Jury das Unwort des Jahres. Für 2016 wurde die Pegida-Beschimpfung "Volksverräter" gewählt.
Der Ausdruck „Volksverräter“ ist das Unwort des Jahres 2016. Das gab die sprachkritische Unwort-Aktion am Dienstag in Darmstadt bekannt. Als "Volksverräter" wurden am 3. Oktober in Dresden beim Einheitsfest vor allem Politiker von rechten Demonstranten beschimpft. Auch bei Pegida-Demonstrationen und im Netz wird das Wort regelmäßig als Schimpfwort benutzt.
Der Begriff sei "ein typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten", begründete die Jury der sogenannten Sprachkritischen Aktion am Dienstag in Darmstadt die Wahl. Als Vorwurf gegenüber Politikern sei das Wort "in einer Weise undifferenziert und diffamierend, dass ein solcher Sprachgebrauch das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abwürgt". Es gehe dabei nicht um einen Versuch der Zensur oder Sprachlenkung, sondern darum, für mehr Achtsamkeit im öffentlichen Umgang miteinander zu plädieren.
Im vergangenen Jahr war das Wort "Gutmensch" zum Unwort 2015 gewählt worden. Die Jury besteht in der Regel aus vier Sprachwissenschaftler und einem Juristen. Die Aktion, die es seit 1991 gibt, will für Sprache sensibilisieren und auf undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden Gebrauch aufmerksam machen. Für 2016 sind 1064 Einsendungen mit 594 verschiedenen Vorschlägen eingegangen. (mit KNA)
Claudia Cohnen-Beck
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