Islamisches Neujahrsfest: Pegida-Anhänger bepöbeln Dresdner Oberbürgermeister
Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) lädt die Vertreter islamischer Gemeinden ins Rathaus ein. Pegida-Anhänger attackieren ihn mit "Volksverräter"-Rufen.
Beim Empfang von Vertretern islamischer Gemeinden ist Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) von Pegida-Anhängern beleidigt und angepöbelt worden. Hilbert, der am Sonntag zum islamischen Neujahrsfest ins Rathaus geladen hatte, wurde von Pöbelnden scharf angegangen und mit "Hau ab" und "Volksverräter"-Rufen attackiert.
Vor dem Rathaus protestierten zudem mehrere Menschen gegen eine Verschleierung muslimischer Frauen. Auf Transparenten hieß es: "Islam tötet die Demokratie". In Sprechchören wurde gerufen: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland - niemals". Als ein Mann von der Polizei weggeführt wurde, kam es zu Tumulten. Laut Einsatzleitung wurde Hilbert dabei auch angefasst. Die "Sächsische Zeitung" dokumentierte die Geschehnisse in einem Video.
Um das islamische Neujahr zu begehen, waren Vertreter der drei Moscheen in der Stadt ins Dresdner Rathaus gekommen und von Hilbert begrüßt worden. Darunter war auch der Imam der Dresdner Moschee, auf die am Montagabend ein Sprengstoffanschlag verübt wurde. "Ich hoffe, dass die Täter, sobald gefunden, eine gerechte Strafe erhalten", sagte Hilbert am Sonntag.
Dresden richtet in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit aus. (mit dpa)