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In der Nähe des Absturzortes wurde ein Hilfszentrum eingerichtet.
© dpa

Nach Absturz von Germanwings-Flug 4U9525: Rettungskräfte haben erste Opfer geborgen

In Südfrankreich sind die Bergungsarbeiten am Absturzort des Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings mit Einbruch der Dunkelheit eingestellt worden. An Bord von Flug 4U9525 starben 150 Menschen, darunter 72 Deutsche. Die Ursache ist weiter unbekannt. Die Ereignisse vom Mittwoch zum Nachlesen.

Hotline des Flughafens Düsseldorf für Angehörige: 0800 - 7766350.

Krisenhotline des Auswärtigen Amts in Berlin: 030 - 5000 3000

Hotline Germanwings: 0800 - 1133 5577

23.27 Uhr: DFB-Team „sehr betroffen“ nach Flugzeug-Absturz

Bundestrainer Joachim Löw hat den Angehörigen der Opfer des Flugzeug-Absturzes über Frankreich erneut das Mitgefühl der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ausgesprochen. „Die Tragödie hat uns alle sehr betroffen gemacht und auch mitgenommen“, sagte der Weltmeister-Coach am Mittwochabend nach dem 2:2 im Test gegen Australien. Vor der Partie in Kaiserslautern hatten die Teams den 150 Todesopfern mit einer Schweigeminute gedacht. „Das war Thema bei uns in der Mannschaft, unsere Anteilnahme gehört den Angehörigen“, sagte Löw. „Da können wir sicherlich mitfühlen, was in diesen Menschen vorgeht.“

22.11 Uhr: Rettungskräfte haben erste Opfer geborgen

Rettungskräfte haben nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich nach Polizeiangaben erste Leichen geborgen. Sterbliche Überreste der Opfer seien am späten Mittwochnachmittag von der Unglücksstelle weggebracht worden, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Digne am Abend auf dpa-Anfrage Medienberichte.

21.27 Uhr: Germanwings lässt Beschäftigte frei nehmen

Die Fluggesellschaft Germanwings lässt alle ihre Beschäftigten nach dem Flugzeugabsturz nach Bedarf frei nehmen. „In Düsseldorf kennt jeder jeden. Deswegen haben wir als Geschäftsführung jedem Mitarbeiter freigestellt, ob er in dieser Situation arbeiten möchte“, sagte Germanwings-Vorstandschef Thomas Winkelmann den Zeitungen „Express“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag).

Germanwings stehe als „intakte Familie„ zusammen, sagte Winkelmann. In Stuttgart, Köln und Düsseldorf seien Freiwillige für Kollegen eingesprungen, die nicht fit genug für den Flug waren. Für ihn selbst sei der Tag der Katastrophe „der schwärzeste Tag in meinem Leben“.

21.25 Uhr: Drei tote US-Bürger

Bei dem Absturz sind nach Angaben der Regierung in Washington drei US-Staatsbürger ums Leben gekommen. Germanwings hatte zuvor von zwei Passagieren aus den USA gesprochen. Die USA seien "zutiefst betrübt" über die Katastrophe, teilte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, mit. An Bord des Unglücksfliegers waren 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder, unter den Opfern sind 72 Deutsche.

21.14 Uhr: Sonderflüge für Angehörige und Freunde

Die Lufthansa will Angehörige und Freunde der Opfer des Germanwings-Absturzes am Donnerstag mit zwei Sonderflügen nach Südfrankreich bringen. Eine Maschine mit Ziel Marseille soll um 8.40 Uhr in Düsseldorf starten, eine andere um 8.45 Uhr in Barcelona, wie die Lufthansa am Mittwochabend mitteilte. In Marseille würden die Hinterbliebenen an einem speziell eingerichteten Anlaufpunkt betreut.

Bei einer Pressekonferenz in Barcelona zeigte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Abend bestürzt und sprach von den „dunkelsten Stunden“ in der Firmengeschichte der Lufthansa. Im Unternehmen seien alle „unter Schock“ und könnten sich das Geschehene immer noch nicht erklären. Die Maschine sei „in perfektem Zustand“ gewesen, betonte er erneut.

In Barcelona sprach Spohr den Hinterbliebenen der Opfer und auch dem ganzen spanischen Volk sein Beileid aus. Er traf sich nach eigenen Angaben mit Angehörigen und Freunden der spanischen Opfer. „Es ist sehr schwer, dieses Treffen mit Worten zu beschreiben. Das war für uns alle sehr bewegend“, sagte der Ex-Pilot.

Nationalmannschaftsspieler Benedikt Höwedes gedenkt vor dem Länderspiel gegen Australien den Opfern des Unglücks.
Nationalmannschaftsspieler Benedikt Höwedes gedenkt vor dem Länderspiel gegen Australien den Opfern des Unglücks.
© dpa

20.33 Uhr: Schweigeminute vor Länderspiel

Vor dem Anpfiff des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Australien in Kaiserslautern gedenken beide Mannschaften und die Zuschauer im Stadion den Opfern des Flugzeugabsturzes mit einer Schweigeminute. Besonders Benedikt Höwedes wirkt sehr bewegt. Der Abwehrspieler von Schalke 04 stammt aus Haltern, der Stadt in Nordrhein-Westfalen, aus der die mit dem Germanwings-Flug verunglückte Schulklasse kam. Während die Nationalhymne gespielt wird, hält er ein Schild vor der Brust. In weißer Schrift auf schwarzem Grund steht darauf: "Haltern trauert".

20.23 Uhr: Trost und Trauer überall

Sie klammerten sich an Hoffnungen. Eltern, Lehrer, Freunde. Bis zuletzt. Nach dem Absturz steht der Schrecken im Gesicht eines Schulleiters. Der Tag ist von einer eigentümlich gedämpften Geschäftigkeit. Noch in der Nacht sind in ganz Europa Flaggen auf Halbmast gesetzt worden, in Spanien, in Deutschland, in Brüssel. Trost und Trauer sind überall.

19.54 Uhr: Sucharbeiten wegen Dunkelheit eingestellt

Die Sucharbeiten an der Absturzstelle des Airbus A320 in Südostfrankreich sind mit Einbruch der Dunkelheit für die Nacht eingestellt worden. Das berichtete „Le Figaro“ am Mittwoch auf seiner Internetseite. Wie am Vorabend wurden fünf Gendarmen zur Sicherung des Geländes zurückgelassen.

19.25 Uhr: Kritik an CDU-Abgeordnetem nach Warnung vor Germanwings

Die Kritik am CDU-Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann nimmt zu. Der Politiker aus Steglitz-Zehlendorf hatte auf seiner Facebook-Seite vor Germanwings gewarnt. "Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen", schrieb Wellmann am späten Dienstagabend in dem sozialen Netzwerk. Den Beitrag hat der Abgeordnete mittlerweile kommentarlos gelöscht, geäußert hat er sich aber auch auf Anfrage noch nicht.

Ein Helikopter der französischen Gendarmerie fliegt über die Unglücksstelle.
Ein Helikopter der französischen Gendarmerie fliegt über die Unglücksstelle.
© Reuters/Emmaneul Foudrot

19.10 Uhr: Interpol schickt Spezialisten an Absturzstelle

Interpol wird die Untersuchung an der Absturzstelle der Germanwings-Maschine im Südosten Frankreichs unterstützen. Nach einer entsprechenden Anfrage Frankreichs werde ein Team von Spezialisten in die Unglücksregion entsandt, teilte die internationale Polizeiorganisation am Mittwoch in Lyon mit. Zunächst sollten vier Experten bei der Identifizierung der vermutlich 150 Opfer helfen. Interpol werde nach dem tragischen Unfall jede Unterstützung leisten, sagte Generalsekretär Jürgen Stock in einer Mitteilung.

19.01 Uhr: Trauer bei Lufthansa-Kollegen

Die Augen geschlossen, die Hände gefaltete wartet eine Lufthansa-Stewardess darauf, ins Kondolenzbuch zu schreiben. Vor ihr beugen sich gerade zwei Mitarbeiterinnen vom Bodenpersonal in dunkelblau-gelber Arbeitskleidung über das Buch. "Es hätte jeden von uns treffen können", sagt sie dann. Dieser Gedanke gehe ihr nicht aus dem Kopf "Für jeden von uns, der in der Luft arbeitet, ist das ein schrecklicher Tag." Gleich wird sie wieder in ein Flugzeug steigen, in Richtung Berlin, wird die Sicherheitsvorkehrungen erklären, so als wäre nichts passiert. "Ich habe lange überlegt, ob ich das heute so sagen kann, ohne dass meine Stimme zittert", sagt sie. In keinem Fall wollte sie die Passagiere zusätzlich verunsichern. Dann habe sie an die Kollegen gedacht, denen es genauso gehen müsste wie ihr. "Wir müssen uns zusammenreißen und weitermachen. Wir tragen Verantwortung." "Flugbegleiter sterben nicht, sie fliegen nur höher", schreibt sie mit schwarzem Filzstift auf das dicke Papier, als sie an der Reihe ist.

18.29 Uhr: Gedenken in Aachener Dom

Zur Gedenkminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich soll am Donnerstag um 10.53 Uhr das Trauergeläut des Aachener Doms erschallen. Bistum und Domkapitel Aachen haben zu einem kurzen Gebet und Gedenken in den Dom eingeladen. „Wir alle sind von dem Unglück tief betroffen“, sagte Generalvikar Andreas Frick am Mittwoch. Das Gebet gelte den Opfern, den Angehören, Freuden und Kollegen der Opfer, den Rettungskräften und Seelsorgern.

18.20 Uhr: "Verwertbare" Audiodatei gefunden

Im Stimmrekorder des in den französischen Alpen abgestürzten Germanwings-Airbus haben die Ermittler eine "verwertbare" Audiodatei gefunden. Der Leiter der französischen Luftfahrtermittlungsbehörde BEA, Rémi Jouty, bestätigte am Mittwoch in Le Bourget nahe Paris, dass dort Stimmen im Cockpit zu hören seien. Er wollte aber keine weiteren Angaben zum Inhalt der Datei machen. Seine Behörde könne derzeit noch "keinerlei Erklärung" für die Ursache des Flugzeugabsturzes abgeben.

17.58 Uhr: Russischer Patriarch kondoliert

Nach Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat auch der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. seine Trauer über den Tod von 150 Menschen bei der Flugzeugkatastrophe im Süden Frankreichs ausgedrückt. Er wünsche dem deutschen Volk „Standhaftigkeit und einen unerschütterlichen Geist“, schreibt das Kirchenoberhaupt in einem am Mittwochabend in Moskau veröffentlichten Telegramm an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er bete für die Barmherzigkeit Gottes, damit die Familien und Freunde der Opfer Trost fänden. Kyrill I. kondolierte auch Spaniens König Felipe VI.

17.30 Uhr: Untersuchungsbehörde schließt Explosion vor Absturz aus
Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine hat es keine Explosion gegeben. „Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen“, es habe also keine Explosion gegeben, teilte BEA-Direktor Rémi Jouty mit. Nach seinen Angaben konnte die Behörde eine „Audio-Datensammlung“ aus dem ersten Flugschreiber sicherstellen. Die zweite Blackbox sei noch nicht
gefunden worden.

Es sei aber „zu früh, daraus einen Schluss zu ziehen“, sagte Jouty. Es gebe nicht „die geringste Erklärung“ zur Ursache: „Zu diesem Zeitpunkt kann man keine Hypothese festlegen.“ In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht. Vorrang habe neben der weiteren Auswertung jetzt, dass der zweite Flugschreiber gefunden werde, erklärte der BEA-Direktor. Er sei in dem schwer zugänglichen Gelände noch nicht lokalisiert worden. Warum die Maschine verspätet in Barcelona abgeflogen sei, konnte Jouty nicht sagen.

17.10 Uhr: Französische Untersuchungsbehörde BEA: Daten aus Stimmenrekorder

Französischen Unfallermittlern ist es nach eigenen Angaben gelungen, aus dem Cockpit-Stimmenrekorder der Maschine Aufzeichnungen zu gewinnen. Das teilt die Behörde BEA in Paris mit. Allerdings werde eine Auswertung Wochen, wenn nicht Monate dauern können. Es sei auch noch nicht möglich, die geringste Erklärung für den Absturz zu geben. In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht. Vorrang habe neben der weiteren Auswertung jetzt, dass der zweite Flugschreiber gefunden werde, erklärte BEA. Er sei in dem schwer zugänglichen Gelände noch nicht lokalisiert worden.

17.05 Uhr: Rajoy bescheinigt Hollande "tadellose Haltung"

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hat nach dem Germanwings-Absturz die Unterstützung seines Landes zugesagt. „Ich kann Ihnen sagen, dass wir solidarisch sein werden, dass wir zusammen arbeiten werden, dass wir zusammen ermitteln werden“, sagte der Chef der konservativen Madrider Regierung. Er bedankte er sich „mit Nachdruck“ bei den Mitgliedern des Rettungsteams und auch bei Hollande, der in der Tragödie eine „tadellose Haltung“ gezeigt habe.

Am Unglücksort: Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und Spaniens Premier Mariano Rajoy.
Am Unglücksort: Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und Spaniens Premier Mariano Rajoy.
© Reuters

17.00 Uhr: Merkel dankt Helfern - "Es ist eine wahre Tragödie"

Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte nach einem Überflug über den Absturzort den Helfern und den vielen Freiwilligen vor Ort, die mutig, mit "beispielloser Hilfsbereitschaft, unglaublichem Engagement und mit großem Herzen Hilfe leisten". Es sei ein gutes Gefühl, in so einer Stunde des Schmerzes so eng beieinander zu stehen und so viel Solidarität zu erfahren. An den französischen Staatspräsidenten gewandt sagte Merkel: "Lieber Francois, ein ganz großes Dankeschön", im Namen von Millionen Deutschen, die zu schätzen wüssten, was hier für die Opfer und ihre Familien geleistet werde. „Es ist eine wahrhafte Tragödie“, sagte Merkel zum dem Absturz und dem Tod von 150 Menschen. Die Kanzlerin versicherte, vor Ort werde alles getan, um „das Unfassbare soweit wie möglich aufzuklären“.

16.55 Uhr: Die PK beginnt

Der französische Staatspräsident Francois Hollande hat seine "tiefsten Gefühle des Beileids" zum Ausdruck gebracht. Das ganze französische Volk stehe in diesen Stunden der Prüfung an der Seite der Opfer-Familien, die aus 15 Nationen stammten. Hollande sagte zu, Frankreich werde "alles uns mögliche tun, um den Familien der Opfer" zu helfen. Er dankte allen Helfern, die sich diesem Unglück widmen. Er sei "von Emotionen bewegt, wie alle zusammenkommen um sich um Angehörige und Familien der Opfer zu kümmern". Frankreich werde alles tun, um die Ursache des Absturzes zu klären: "Wir müssen verstehen, was passiert ist, das ist unabdingbar", sagte Hollande bei der Pressekonferenz zusammen mit Angela Merkel und dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Die bereits gefundene erste Blackbox werde weiter ausgewertet: Die Untersuchung des Sprachrekorders dauere an. Der zweite Flugschreiber sei noch nicht gefunden - nur der Behälter, nicht die Blackbox selbst, sagte Hollande.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande bedanken sich bei den Helfern am Unglücksort.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande bedanken sich bei den Helfern am Unglücksort.
© dpa

16.50 Uhr: "New York Times": Keine Informationen aus Stimmenrekorder

Die "New York Times" berichtet, dass die Auswertung des Stimmenrekorders keine Erkenntnisse erbracht habe - weil die Daten des Rekorders nicht mehr ausgelesen werden könnten. Vom Flugschreiber, dem zweiten gefundenen Aufzeichnungsgerät, fehle die memory card.

16.40 Uhr: Die mit Spannung erwarteten Pressekonferenzen verzögern sich

In Seyne-les-Alpes in der Nähe der Absturzstelle wurden Statements von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy erwartet. In Paris wollten die Behörden erste Erkenntnisse aus der Auswertung des Stimmenrekorders aus der Unglücksmaschine bekanntgeben.

16..30 Uhr: Merkel und Hollande tragen sich in Kondolenzbüchern ein
Bei ihrem Besuch in der Nähe der Absturzstelle hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Menschen in der Region für ihre "Freundschaft" gedankt. In dem Ort Le Vernet trug sich Merkel zusammen mit Frankreichs Staatschef François Hollande in ein Kondolenzbuch ein. "In großer Betroffenheit mit den Familien und mit herzlichem Dank für die Freundschaft der Menschen in der Region und in Frankreich", schrieb die Kanzlerin. Auch Hollande brachte seine "Unterstützung" für die Familien der Opfer zum Ausdruck.

16.08 Uhr: Lufthansa organisiert Sonderflüge für Angehörige

Ein Lufthansa-Sprecher in Paris bestätigte, dass das Unternehmen morgen mehrere Sonderflüge nach Südfrankreich organisieren wird. Zwischen 250 und 500 deutsche und spanische Angehörige der Opfer des Germanwings-Fluges 4U9525 könnten nach Marseille anreisen. Es gebe noch keine definitiven Zahlen. Lufthansa versuche allerdings allen Angehörigen, die dies wünschen, eine Anreise und einen Aufenthalt zu ermöglichen. Zudem hat die Lufthansa den Angehörigen der Absturz-Opfer erneut jegliche Hilfe zugesagt. "Die Angehörigen haben für uns jetzt oberste Priorität", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch auf dem Düsseldorfer Flughafen. Sie würden jede Hilfe erhalten, die sie benötigten - auch finanzielle Unterstützung.

15.40 Uhr: CDU-Abgeordneter Wellmann warnt vor Flügen mit Germanwings

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann hat auf seiner Facebook-Seite vor Flügen mit Germanwings gewarnt, was ihm scharfe Kritik von SPD und Grünen einbrachte. "Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen", schrieb der Abgeordnete aus dem Berliner Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf am späten Dienstagabend nach dem Absturz der Germanwings-Maschine. Führende Politiker von SPD und Grünen reagierten empört. "Ich halte von solchen reißerischen Stellungnahmen kurz nach schrecklichen Unglücksfällen überhaupt nichts", sagte SPD-Bundesvize Ralf Stegner der Online-Ausgabe des "Handelsblatts". "Niemand sollte versuchen, aus derartigen Situationen politisches Kapital zu schlagen." Jetzt gehe es darum, dass die Fachleute die Ursachen des Absturzes aufklärten. Die Gedanken und die Anteilnahme seien bei den Angehörigen und Freunden der Opfer. Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Andreae, nannte Wellmanns Facebook-Kommentar angesichts der Tragödie "einfach nur billig". "Jetzt sollte man an die Opfer denken und nicht über den Service einer Airline schwadronieren", sagte Andreae dem "Handelsblatt".

16.30 Uhr: Merkel und Hollande tragen sich in Kondolenzbuch ein

Bei ihrem Besuch in der Nähe der Absturzstelle hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Menschen in der Region für ihre "Freundschaft" gedankt. In dem Ort Le Vernet trug sich Merkel zusammen mit Frankreichs Staatschef François Hollande in ein Kondolenzbuch ein. "In großer Betroffenheit mit den Familien und mit herzlichem Dank für die Freundschaft der Menschen in der Region und in Frankreich", schrieb die Kanzlerin. Auch Hollande brachte seine "Unterstützung" für die Familien der Opfer zum Ausdruck.

14.59 Uhr: Schüler aus Haltern wurden für Reise ausgelost

Die beim Flugzeugabsturz in Südfrankreich verunglückten Schüler aus Haltern sind für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Weil es für die Teilnahme am achttägigen Austauschtrip in die Nähe von Barcelona mehr Bewerber gegeben habe als Plätze, sei das Los auf die nun ums Leben gekommenen Mädchen und Jungen gefallen, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung. Sie berief sich dabei am Mittwoch auf den Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Mindestens einer der Schüler sei über die Nachrückliste zur Reisegruppe dazugestoßen. Nach Informationen der "Halterner Zeitung" hatten sich 40 Schüler für die Reise beworben - 14 Schülerinnen und zwei Schüler seien ausgewählt worden. Insgesamt lernten in der zehnten Jahrgangsstufe des Joseph-König-Gymnasiums 65 Schüler Spanisch. 16 von ihnen und zwei Lehrerinnen waren bei dem Absturz des Germanwings-Fliegers ums Leben gekommen.

14.36 Uhr: Helferteams aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien kooperieren

Im Krisenzentrum der Feuerwehr von Marseille und der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur nahe dem Flughafen Marseille-Provence koordinieren Rettungskräfte die Bergung der Leichen in den Alpen - rund zweieinhalb Autostunden von Marseille entfernt. Hier kümmern sie sich auch um die Familien der Opfer und stellen die nötige Infrastruktur dafür bereit. Mit der nächsten Lufthansa-Maschine aus Frankfurt sollen am späten Nachmittag weitere Angehörige eintreffen. Die Verantwortung dafür trägt Lufthansa, das Unternehmen hat französische Mitarbeiter im Einsatz.

Auch Spezialisten aus Italien sind im Krisenzentrum der Feuerwehr präsent. "Wir bieten unseren französischen Partnern gerne unsere Hilfe an", sagt der Teamleiter aus Turin. Die Bergungsarbeiten seien aber erst in der Anfangsphase. Vergleichbar mit dem deutschen Technischen Hilfsdienst (THW) hilft das internationale Team aus Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien bei der Logistik, die für die Identifizierung und den Transport der Leichen nötig ist. Außerdem stehen Psychologen vor allem aus Deutschland und Spanien bereit, den Freunden und Familien Trost und ein offenes Ohr zu spenden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (links) und Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande nach der Landung am Unglücksort.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (links) und Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande nach der Landung am Unglücksort.
© dpa

14.30 Uhr: Merkel: "Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft"

Kanzlerin Angela Merkel hat nach ihrer Ankunft in der Nähe der Germanwings-Absturzstelle den französischen Helfern für deren Einsatz gedankt. "Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft und Hilfe. Wir sind sehr dankbar", sagte Merkel, die gemeinsam mit dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande am Mittwoch in Seyne-les-Alpes eingetroffen war. Merkel, die von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begleitet wird, sprach mit Einsatzkräften und informierte sich aus erster Hand über die schwierige Bergung von Trümmern und Opfern.

14.16 Uhr: Merkel und Kraft am Unglücksort angekommen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy und Frankreichs Staatschef François Hollande sind am Absturzort. Auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ist dabei.

Er soll Antworten auf die vielen Fragen des Unglücks geben: der beschädigte Voice-Recorder der abgestürzten Germanwings-Maschine.
Er soll Antworten auf die vielen Fragen des Unglücks geben: der beschädigte Voice-Recorder der abgestürzten Germanwings-Maschine.
© dpa

14.15 Uhr: Flugschreiber wird in Paris ausgewertet

In Paris haben Experten mit der Untersuchung des Flugschreibers begonnen. Dieser sei "zwar beschädigt", sagte Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies. "Aber wir denken, dass er nutzbar ist." Sollten Stimmen auf dem Gerät zu hören sein, dann werde die Auswertung "sehr schnell" gehen. Die Analyse von möglichen Geräuschen werde länger dauern. Stimmenrekorder gibt es in jedem Flugzeug. Sie zeichnen automatisch die Gespräche der Piloten und alle anderen Geräusche im Cockpit auf - in der Regel allerdings nur die letzte halbe Stunde, dann werden alte Daten gelöscht. Da aber bei einer Katastrophe in der Regel die letzten Minuten vor dem Absturz entscheidend sind, geben die Aufnahmen oft entscheidende Hinweise bei der Suche nach den Ursachen.

14.02 Uhr: Merkel und Hollande auf dem Weg zum Unglücksort

Die Wetterbedingungen haben es jetzt doch zugelassen, dass Angela Merkel und Francois Hollande mit Helikoptern zum Absturzort der Germanwings-Maschine fliegen.

Schweigeminute der Mitarbeiter von Germanwings am Flughafen Köln/Bonn.
Schweigeminute der Mitarbeiter von Germanwings am Flughafen Köln/Bonn.
© Reuters

13.40 Uhr: Merkel telefoniert mit Bürgermeister von Haltern

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem Bürgermeister von Haltern ihre Anteilnahme am Tod von 16 Schülern und zwei Lehrerinnen aus der westfälischen Stadt ausgesprochen. Die Menschen in Haltern - Eltern, Geschwister, Freunde und Mitschüler - erlebten gerade besonders  schwere Stunden, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz. Merkel habe deshalb mit dem Bürgermeister von Haltern, Bodo Klimpel, telefoniert, „und ihm ihr tief empfundenes Beileid ausgesprochen“. Das Bundeskabinett hatte seine routinemäßige Sitzung am Morgen mit einer Schweigeminute begonnen.

13.26 Uhr: Opernsänger Maria Radner und Oleg Bryjak unter den Opfern

Unter den Opfern des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen ist auch die Opernsängerin Maria Radner. Das bestätigte am Mittwoch die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, wo Radner viele Gastspiele hatte. Die Altistin sei zusammen mit dem ebenfalls ums Leben gekommenen Bassbariton Oleg Bryjak auf dem Rückflug von einem Gastspiel im Gran Teatre del Liceu in Barcelona gewesen. Beide Sänger waren in Richard Wagners „Siegfried“ aufgetreten. Die 1981 geborene Radner war gebürtige Düsseldorferin.

13.12 Uhr: Schlechtes Wetter behindert Flug von Merkel und Hollande zum Unglücksort

Wegen des schlechten Wetters organisieren die französischen Behörden einen Plan B für Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande. Fahrzeuge haben sich unweit vom Flughafen positioniert. Falls es nicht möglich sei, per Helikopter Richtung Alpen zu fliegen, würde die Wagenkolonne die beiden Politiker nach Seyne bringen. Französische Sicherheitsbeamte am Flughafen vermuten, dass Merkel und Hollande in circa 30 Minuten per Helikopter an den Unglücksort kommen können, falls sich das Wetter nicht weiter verschlechtert.

13.07 Uhr: Merkel in Marseille eingetroffen

Die Maschine von Angela Merkel ist nun auch in Marseille eingetroffen, kurz zuvor war das Flugzeug von François Hollande gelandet. Die beiden treffen sich auf dem Rollfeld.

13.00 Uhr: Dobrindt: "Jede Spekulation verbietet sich"

Ein sichtlich mitgenommener Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), der noch am Dienstag zusammen mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die Absturzstelle überflogen hat, schildert am Mittag vor dem Verkehrsausschuss kurz seine Eindrücke. "Das größte Teil, was identifizierbar war, war ein Bordwandteil, das den Umfang von drei Flugzeugfenstern umfasst." Man habe die Helfer gesehen, wie sie zum Teil von Helikoptern abgeseilt worden seien, sagt Dobrindt, die Hilfskräfte würden unter extrem schwierigen Bedingungen arbeiten. Die Situation sei auch für sie "extrem belastend".

Zur Ursache des Unglücks sei es weiterhin nicht möglich, etwas Gesichertes zu sagen: "Jede Spekulation verbietet sich", sagt Dobrindt. Da der Flugschreiber bisher nicht ausgewertet werden könne, könne auch nicht gesagt werden, was in den letzten acht Minuten vor dem Aufprall an Bord des Flugzeugs geschehen sei.

12.42 Uhr: 72 deutsche Opfer

Germanwings-Chef Winkelmann auf der Pressekonferenz in Köln: Unter den Opfern sind 72 Deutsche und 35 Spanier. Fragen der anwesenden Journalisten lässt Winkelmann nicht zu.

12.32 Uhr: Germanwings: Betreuung der Hinterbliebenen hat Priorität

In Köln hat die Pressekonferenz von Germanwings begonnen. Geschäftsführer Thomas Winkelmann sagt, die Betreuung der Hinterbliebenen "hat für uns Top-Priorität". Noch habe man aber noch nicht zu allen Familien Kontakt. Daran werde gearbeitet. Allen Betroffenen soll psychologische Unterstützung zugute kommen. Germanwings werde am Donnerstag zwei Sonderflüge nach Südfrankreich anbieten, damit die Angehörigen an die Unglückstelle gelangen könnten.

12.25 Uhr: Berlin gedenkt der Opfer

Etwa 120 bis 150 Menschen sind im Berliner Dom eingetroffen, um der Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich zu gedenken. Sie sitzen verteilt im ganzen Raum - es sind deutlich mehr als sonst üblich zur Mittagsandacht. Die Orgel spielt "Bist du bei mir". Einige Menschen haben Tränen in den Augen, als die Orgel zu spielen beginnt. Domprediger Thomas Müller sagt: "Der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich lässt uns fassungslos zurück - auch deshalb, weil uns die Situation so vertraut ist, weil wir selber schon im Flieger aus Spanien gesessen haben, beim Schüleraustausch mitgemacht haben. Das erschüttert uns - auch wenn wir nicht selbst betroffen sind."

Zur Mittagsandacht in den Berliner Dom sind am Mittwoch mehr Menschen als sonst gekommen. Sie gedenken der Opfer des Flugzeugabsturzes.
Zur Mittagsandacht in den Berliner Dom sind am Mittwoch mehr Menschen als sonst gekommen. Sie gedenken der Opfer des Flugzeugabsturzes.
© Johannes Boehme

12.21 Uhr: Spaniens Regierungschef in Marseille angekommen

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy ist am Flughafen in Marseille vor wenigen Minuten eingetroffen. Er ist laut französischen Sicherheitskreisen mit dem Auto auf dem Weg Richtung Seyne, wo er um etwa 14 Uhr eine Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande abhalten wird. Merkel und Hollande fliegen mit einem Helikopter Richtung Alpen und wollen sich so ein eigenes Bild von der verheerenden Katastrophe machen. Um 14 Uhr werden die Bürger Spaniens, Frankreichs und Deutschlands auf den Supermarkt Intermarché in Seyne schauen. In dem kleinen Ort in den Alpen wird zurzeit alles für die Pressekonferenz mit den Hollande, Merkel und Rajoy vorbereitet.

12.05 Uhr: Andacht für die Opfer des Flugzeugabsturzes

Am Mittag sollte im Berliner Dom eine Andacht für die Opfer des Absturzes von Flug 4U9525 beginnen. Bereits seit neun Uhr kann Sie sich in das Kondolenzbuch eintragen, das ebenfalls im Dom ausliegt.

12.08 Uhr: Angehörige der Opfer werden in Marseille erwartet

Am Flughafen von Marseille treffen heute im Laufe des Tages die Familien und Angehörige der Opfer der verunglückten Germanwings-Maschine ein. Mitarbeiter des kleinen deutschen Generalkonsulats in Marseille kümmern sich um die deutschen Trauernden. Botschaftsmitarbeiter baten um Ruhe und Respekt für die Familien. Sie hätten schwierige Tage vor sich. Die Bergungsarbeiten können wegen des schlechten Wetters und des schwierigen Geländes in den Alpen bis über das Wochenende hinaus andauern.

11.52 Uhr: Lufthansa-Chef: "Wir wollen so was nie, nie wieder erleben"

Mitarbeiter der Lufthansa und des Tochterunternehmens Germanwings haben am Mittwochmorgen mit einer Schweigeminute der Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich gedacht. Die Schweigeminute fand um 10.53 Uhr statt, dem Zeitpunkt, als am Dienstag der Kontakt der Flugsicherung zu dem Germanwings-Airbus abgebrochen war. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach in Frankfurt am Main von einem "sehr emotionalen Moment". Es sei unerklärlich, wie ein "technisch einwandfreies" Flugzeug mit zwei erfahrenen Piloten verunglücken könne, sagte Spohr. Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne sagte bei einer kleinen Gedenkfeier für die Mitarbeiter im Anschluss an die Schweigeminute: "Wir wollen so was nie, nie wieder erleben." Das seien "schwere Tage, wenn nicht der schwerste Tag für die Lufthansa." Viele Mitarbeiter hätten nach dem verheerenden Absturz ihren Urlaub abgebrochen, unter ihnen auch der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber.

11.46 Uhr: In Marseille wird jetzt Angela Merkel erwartet

Das Wetter in Marseille ist sehr schlecht. Starker Wind, ordentlicher Regen und dicke Wolkendecke. Aber die präsidialen Helikopter, die jetzt direkt auf einem abgesperrten Bereich des Flughafens Marseille-Provence stehen, warten auf Angela Merkel, François Hollande und Mariano Rajoy.

Französische Rettungshubschrauber fliegen über die Stadt Seyne-les-Alpes. Die Einsatzkräfte hatten die Bergungsarbeiten am Morgen wieder aufgenommen, nachdem dichter Nebel Flüge an die Unfallstelle verhindert hatte.
Französische Rettungshubschrauber fliegen über die Stadt Seyne-les-Alpes. Die Einsatzkräfte hatten die Bergungsarbeiten am Morgen wieder aufgenommen, nachdem dichter Nebel Flüge an die Unfallstelle verhindert hatte.
© Alberto Estevez/dpa

11.28 Uhr: Schuldirektor: "Irgendwo haben die Eltern immer noch gehofft"

Ulrich Wessel, der Direktor des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern, hat am Dienstag kurz vor 14 Uhr von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erfahren, dass die Schüler und Lehrerinnen seines Gymnasiums auf der Passagierliste des abgestürzten Flugzeugs standen. Davor hatten weder er noch die Eltern der Kinder Informationen erhalten können: "Germanwings hat dicht gemacht, die Leitungen beim Auswärtigen Amt waren überlastet", sagt Wessel, "und irgendwo haben die Eltern immer noch gehofft." Wessel war es dann, der vielen Eltern die Nachricht vom Tod ihres Kinder überbrachte. "Einen solchen Moment brauche ich kein zweites Mal in meinem Leben. Eltern die Nachricht zu geben, dass ein Flugzeug mit ihren Kindern zerschellt ist und dass es wohl keine Überlebenden gibt", sagt er.

Zuvor hatte der Schuldirektor auf der Pressekonferenz in Haltern beschrieben, wie die Schule am Dienstag vor einer Woche "16 junge Menschen und zwei junge fröhliche Lehrerinnen auf Reisen" geschickt habe. "An unserer Schule wird nichts mehr so sein wie es war", sagt er jetzt. Das Mitgefühl aber gelte nun vor allem den Eltern, den Großeltern und allen Verwandten der Kinder und Lehrerinnen, und er erwähnt noch einmal den jungen Kollegen, der seit einem halben Jahr verheiratet ist. Wessel bedankt sich auch noch einmal für die Unterstützung und sagt dann: "Im Kopf ist die Katastrophe angekommen, aber bis ich das richtig verstanden habe, das wird noch dauern. 

11.15 Uhr: Löhrmann: "Wir können nur versuchen, den Schmerz zu teilen"

Die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) ist am frühen Morgen ins Joseph-König-Gymnasium in Haltern am See gekommen, das bei dem Absturz 16 Schüler und zwei junge Lehrerinnen verloren hat. Löhrmann, die selbst Lehrerin ist, spricht bei der Pressekonferenz - die allerdings nicht im Gymnasium stattfindet - von einer "ganz schrecklichen Tragödie". Eigentlich, sagt sie, wäre sie schon am Dienstag gekommen, aber der Direktor des Gymnasiums habe sich gewünscht, zunächst gemeinsam mit dem Lehrerkollegium zu beraten, wie die Schule, wie Lehrer und Schüler mit dem Unglück umgehen.

"Den Schmerz über die unglaublichen Verlust kann keine Macht der Menschen den Angehörigen der Opfer nehmen", sagt Löhrmann, der selbst die Tränen in den Augen stehen. "Wir können nur versuchen, den Schmerz zu teilen und hoffen, dass aus dem gemeinsamen Teilen ein wenig Trost erwachsen kann."  Um elf Uhr findet auch eine erste Trauerbegegnung in der Schule mit allen Schülern statt, Löhrmann bittet auch noch einmal um Verständnis, dass Schüler, Eltern und Lehrer vor der Öffentlichkeit und den Medien abgeschirmt zusammenkommen. "Das ist so schrecklich, dass man sich das gar nicht vorstellen kann."

Ganz viele Menschen würden jetzt auch fragen, was sie tun können und würden gerne ihre Anteilnahme zeigen, sagt Löhrmann. Deshalb werde es in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag um 10.53 Uhr eine Schweigeminute geben. Um diese Uhrzeit hatte es am Dienstag zum letzten Mal Funkkontakt zu Flug 4U9525 gegeben.

10.53 Uhr: Bundeswehr bietet Hilfe an

Die Bundeswehr hat den französischen Behörden ihre Unterstützung angeboten, falls Hilfe an der Absturzstelle der Germanwings-Maschine benötigt wird. "Wir stehen selbstverständlich mit unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten zur Verfügung, wenn wir angefragt werden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Denkbar wäre die Überführung der Leichen nach Deutschland. Dazu müssten die Toten zunächst jedoch identifiziert sein, sagte der Sprecher. Die Bundeswehr verfügt auch über anderes Material und Personal, das vor Ort möglicherweise hilfreich sein könnte - Hubschrauber etwa oder Gebirgstruppen.

10.30 Uhr: Keine Stornierungen bei Fluglinien

Trotz des Absturzes der Germanwings-Maschine in Südfrankreich treten die meisten Passagiere der Airline ihren Flug an. "Uns liegen keine Hinweise auf nennenswerte Stornierungen vor", sagte ein Germanwings-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Das gilt auch für andere - nicht betroffene - Fluggesellschaften. Auch Air Berlin verzeichnete nach eigenen Angaben keine auffällige Zahlen an Stornierungen.

10.01 Uhr: Air Berlin und Tuifly helfen Germanwings

Air Berlin und Tuifly unterstützen die Tochter der konkurrierenden Lufthansa-Gruppe Germanwings mit Maschinen und Crews, da sich einige Besatzungsmitglieder von Germanwings derzeit nicht in der Lage sehen zu fliegen. "Germanwings setzt heute elf Flugzeuge vor allem von anderen Airlines wie Lufthansa, Air Berlin oder Tuifly auf etwa 40 Flügen ein", heißt es in einer Pressemitteilung. Bei dem gestrichenen Flug handele es sich um einen Flug von London-Stansted nach Köln. Alle anderen Flüge würden stattfinden - schätzungsweise seien es zwischen 200 und 300.

9.34 Uhr: Germanwings streicht nur einen Flug

Bei der Fluggesellschaft Germanwings ist am Mittwoch zunächst nur ein Flug gestrichen worden, weil Piloten nach dem Unglück vom Dienstag noch nicht wieder fliegen wollen. Das sagte eine Sprecherin des Germanwings-Mutterkonzerns Lufthansa in Frankfurt am Main. Bei der Lufthansa fällt demnach keine Verbindung aus diesem Grund aus. Zuvor hieß es, mehrere Flüge würden ausfallen.

9.31 Uhr: Absturzgebiet etwa so groß wie zwei Fußballfelder

Die Bergung der Opfer des Germanwings-Absturzes wird nach Einschätzung des Polizeichefs der Region sehr schwierig werden. "Wir sind hier im Hochgebirge", sagte Polizeigeneral David Galtier am Mittwoch. "Das Wichtigste ist, das Gebiet abzusichern und die Leichen zu bergen." Insgesamt seien 500 französische Einsatzkräfte vor Ort. Das Absturzgebiet sei etwa so groß wie zwei Fußballfelder, fügte er hinzu. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, etwa 50 Spezialkräfte seien zu Fuß unterwegs zum Unfallort. Sie seien am Abend aufgebrochen und hätten in der Nacht biwakiert, erläuterte er in Seyne-les-Alpes. "Sie wollten kein Risiko eingehen. Die Bedingungen sind sehr schwierig." Wann die Opfer geborgen werden können, sei unklar.

9.30 Uhr: Lufthansa: Weltweite Schweigeminute

Der Lufthansa-Konzern hat seine Mitarbeiter aufgerufen, am Mittwoch um 10.53 Uhr mit einer Schweigeminute der Opfer des Germanwings-Absturzes zu gedenken. Zu dieser Uhrzeit war am Dienstag der Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings mit 150 Menschen an Bord in den französischen Alpen verunglückt. Im Anschluss an die weltweite Schweigeminute will Lufthansa-Chef Carsten Spohr in der Frankfurter Firmenzentrale ein Medienstatement abgeben.

Einsatzkräfte in der Nähe des Absturzortes der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen
Einsatzkräfte in der Nähe des Absturzortes der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen
© AFP/Anne-Christine Poujoulat

8.55 Uhr: Verkehrsausschuss-Vorsitzender verspricht rigorose Aufklärung

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert, verspricht eine rigorose Aufklärung des Unglücks. "Wir werden alles hinterfragen. Es  geht um die Wartungspläne. Es geht um die Frage der  Arbeitszeiten von Piloten und Besatzung", sagte er in der ARD. Die Bergung der Überreste des abgestürzten Airbus kann sich sehr lange hinziehen. Das französische Innenministerium rechnet mit Tagen oder Wochen. Das Technische Hilfswerk (THW) geht sogar davon aus, dass es Jahre dauern könnte. "Mir sind Flugzeugabstürze bekannt, wo in einer riesigen Halle die ganzen Trümmerteile wie ein Puzzle in 3D wieder zusammengesetzt wurden", sagte THW-Präsident Albrecht Brömme. So ein Puzzle dauere zwei bis drei Jahre.

8.30 Uhr: Paris geht nicht von Terroranschlag aus

Die französische Regierung geht nicht von einem Terroranschlag als Ursache für den Absturz einer Airbus-Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings aus. Es werde zwar in alle Richtungen ermittelt, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch dem Radiosender RTL. Ein Terroranschlag sei aber nicht die wahrscheinlichste These. Mehr Klarheit soll die Auswertung der inzwischen gefundenen Blackbox bringen. Diese sei zwar beschädigt, könne aber trotzdem Hinweise auf die Unglücksursache liefern.

8.15 Uhr: Kanzlerin besucht Unglücksstelle

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird heute um 13 Uhr am Flughafen Marseille erwartet. Anschließend fliegt sie mit dem Hubschrauber weiter zur Absturzstelle von des Germanwingsflugs 4U9525 in den südfranzösischen Alpen, hieß es aus Regierungskreisen.

8.13 Uhr: Germanwings streicht zahlreiche Flüge

Die Lufthansa-Billigtochter Germanwings streicht für heute etliche Flüge: "Es wird Unregelmäßigkeiten geben", sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft am Mittwoch. "Es gibt Crewkollegen die in der momentanen Situation nicht fliegen wollen, dafür haben wir auch Verständnis." Die Sprecherin konnte aber keine genaueren Angaben zur Zahl der betroffenen Verbindungen machen. Bereits am Dienstag war es nach der Katastrophe zu einzelnen Flugausfällen gekommen. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann erklärte, die Unternehmensleitung habe Verständnis für die Entscheidung der Piloten. Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, wies Spekulationen zurück, es gebe bei den Piloten Sicherheitsbedenken. "Das hat nichts mit der Sicherheit zu tun", sagte Handwerg im ARD-"Morgenmagazin". Es seien Kollegen und Freunde ums Leben gekommen. Dies belaste "emotional so stark", dass es besser sei, nicht in ein Flugzeug zu steigen.

7.50 Uhr: "Gestern waren wir viele. Heute sind wir allein"

Im westfälischen Haltern sind am Morgen die ersten Schüler und Lehrer an dem betroffenen Gymnasium eingetroffen. 16 Mitschüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums waren an Bord der Unglücksmaschine, die über den französischen Alpen abgestürzt ist. Seit dem Abend waren auf der Schultreppe immer mehr Kerzen angezündet worden, am Mittwochmorgen brannte auf den Stufen ein Lichtermeer. Ein Schild mit der Aufschrift "Gestern waren wir viele. Heute sind wir allein" steht auf dem Schulhof an eine Tischtennisplatte gelehnt.

7.45 Uhr: Flugschreiber beschädigt

Der in den französischen Alpen gefundene Flugschreiber ist nach Behördenangaben beschädigt. Das verlautete am Mittwoch aus dem Umfeld der Ermittler. Der Flugschreiber, bei dem es sich um den Stimmenrekorder des Airbus A320 handele, werde zur Untersuchung nach Paris gebracht.

7.10 Uhr: Lufthansa übernimmt Germanwings-Flüge

Auch die Lufthansa wartet auf erste Hinweise zur Ursache des Unglücks. Aus Sicht der Airline gebe es dazu am Morgen noch nichts Neues, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Auch die Airline sei auf die Untersuchungen der Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung und ihrer französischen Kollegen angewiesen. Diese sollten voraussichtlich am Mittwochmorgen ihre Arbeit aufnehmen. Der Flugbetrieb bei der Lufthansa werde am Mittwoch wie geplant laufen, erklärte der Sprecher weiter. Bei Germanwings komme es aber wie schon am Dienstag zu einzelnen Flugausfällen, weil sich einige Crewmitglieder nicht flugtauglich fühlten. Die Lufthansa werde versuchen, möglichst viele Germanwings-Verbindungen zu übernehmen.

7.06 Uhr: "Alles ist pulverisiert"

Die Wucht des Aufpralls hat die Unglücksmaschine von Germanwings nach Aussage von Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten lassen. "Alles ist pulverisiert. Man kann nichts mehr auseinanderhalten. Man sieht nichts, man kann nicht einmal ein Flugzeug darin erkennen", sagte Feuerwehr-Leutnant Éric Sapet der französischen Zeitung "Le Monde" über den Anblick an der Absturzstelle in den französischen Alpen. Der Lokalpolitiker Richard Bertrand aus dem nahe gelegenen Dorf Vernet sagte: "Das Größte, das ich erkennen konnte, hatte die Größe eines Auto-Kotflügels, nicht größer."

6.40 Uhr: Wetterbedingungen für Bergungstrupps vor Ort besser als erwartet

An der Absturzstelle in den französischen Alpen sind am frühen Mittwochmorgen die Bergungsarbeiten fortgesetzt worden. Ohne Schnee, Regen oder stärkeren Wind waren die Witterungsbedingungen nach Berichten französischer Medien für die Rettungskräfte und Hubschrauber besser als zunächst befürchtet. Zentraler Ausgangspunkt in die schwer zugängliche Absturzregion ist Seyne-les-Alpes. Von dem Ort mit rund 1200 Einwohnern sollten die mehr als 300 Polizisten und 380 Feuerwehrleute operieren.

6.20 Uhr: Laut "New York Times" Stimmrekorder gefunden

Die "New York Times" berichtet, dass es sich bei dem gefundenen Flugschreiber aus der Unglücksmaschine um den Stimmrekorder aus dem Cockpit handelt. Der Rekorder zeichnet Gespräche des Piloten sowie alle Geräusche aus dem Cockpit auf, etwa auch Alarmsignale.

6.00 Uhr: Deutsche Experten unterwegs nach Frankreich

Drei Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig sind auf dem Weg nach Südfrankreich, um die Unfallstelle zu untersuchen. Sie wollen gemeinsam mit den französischen Kollegen prüfen, ob alle Trümmerteile zu finden sind oder das Flugzeug möglicherweise in der Luft auseinandergebrochen ist.

5.40 Uhr: Einsatzkräfte sammeln sich am Unglücksort

Am Absturzort sammeln sich die Einsatzkräfte, um ihre Arbeit an der schwer zugänglichen Unglücksstelle wieder aufzunehmen. Über die Ursachen für eine der schwersten Katastrophen in der deutschen Luftfahrtgeschichte ist weiterhin nichts bekannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird für 14 Uhr am Ort des Absturzes erwartet. Sie will dort den spanischen Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande treffen.

5.20 Uhr: Auch Briten, Australier und Japaner unter den Opfern

Unter den 150 Menschen an Bord des abgestürzten Germanwings-Flugzeugs waren wohl auch Opfer aus Großbritannien, Dänemark, Australien, Israel, Mexiko, Kolumbien und Argentinien. Es sei "wahrscheinlich", dass einige Briten in dem Airbus A320 gewesen sind, sagte der britische Außenminister Philip Hammond. Darunter sei wohl auch eine Frau und ihr Baby aus Nordengland. Über die Gesamtzahl britischer Opfer wollte er nicht spekulieren.

Nach Angaben des dänischen Außenministeriums kam auch ein dänischer Staatsbürger ums Leben - weitere Informationen zur Identität gab es zunächst nicht. Laut kolumbianischem Außenministerium in Bogotá starben ein Mann und eine Frau aus dem südamerikanischen Land. Auch zwei Argentinier seien in der verunglückten Maschine gereist, sagte ein Diplomat der argentinischen Botschaft in Paris. Zwei weitere Opfer stammen vermutlich aus Mexiko. Man stehe mit den spanischen und französischen Behörden in Kontakt, um entsprechenden Hinweisen nachzugehen, hieß es aus dem mexikanischen Außenministerium. Nach Angaben der australischen Außenministerin Julie Bishop waren auch eine Frau und ihr erwachsener Sohn aus dem Bundesstaat Victoria in der Maschine.

Nach israelischen Medienberichten war unter den Toten auch ein 39 Jahre alter israelischer Geschäftsmann, der in den vergangenen Jahren in Barcelona gelebt habe.

An Bord waren auch zwei Japaner. Das bestätigte die Regierung in Tokio am Mittwoch, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. (mit dpa/rtr/AFP)

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