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Leichtes Hüsteln von Helene Fischer am Rande der ARD-Sendung "Schlagerchampions" im Januar.
© Brigitte Dummer/Davids

Helene Fischer: Regelmäßige Nachrichten vom Krankenlager

Deutschlands erfolgreiche Sängerin Helene Fischer sagt wegen eines Atemwegsinfekts weitere Konzerte ihrer aktuellen Tour ab. Zu kurzfristig, kritisieren Fans.

Es erinnert ein wenig an ärztliche Bulletins bei Hof. Doch nicht der Leibarzt verkündet, wie es Schlagerkönigin Helene Fischer gerade geht. Sondern ihr Management. Seit einer Woche erfahren die Fischer-Fans über die offizielle Facebook-Seite der Künstlerin, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist. Und was das für die aktuelle Tour „Helene Fischer Live 2017/2018“ bedeutet.

Fünf ausverkaufte Konzerte in Berlin musste sie in der vergangenen Woche bereits absagen. Insgesamt 60.000 Menschen wollten die 33-Jährige am Dienstag und Mittwoch, am Freitag, Sonnabend und Sonntag in der Mercedes-Benz-Arena sehen und hören. Schließlich ist Helene Fischer mit Hits wie „Atemlos“ und mehr als zehn Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Doch am Abend des ersten geplanten Auftritts – pünktlich um 20 Uhr – wandte sich Helene Fischer persönlich per Facebook an ihre „Lieben“. Eigentlich wolle sie in dieser Minute „voller Leuchtkraft und Leidenschaft“ auf der Bühne stehen. Doch sie habe sich einen Infekt in den oberen Atemwegen eingefangen, der sie in die Knie zwinge und ihr aufs Neue beweise: „Ich bin nicht unverwundbar!“

Sie soll 69 Hallen- und Stadionkonzerne stemmen

Seither spricht das Management – nahezu täglich. Ganz offensichtlich wartet man dort immer bis zum letzten Moment mit den Absagen, vermutlich aus logistischen Gründen. Denn das Unternehmen Helene Fischer, das aktuell 69 riesige Hallen- und Stadionkonzerte stemmt, gleicht einem Unterhaltungskonzern on the road: Rund eine Million Tickets waren schon im Vorfeld der Tour verkauft, die am 12. September in Hannover startete. Mehr als drei Stunden dauert das Programm der aktuellen Show, in der die ausgebildete Musicaldarstellerin Fischer in hohem Tempo und der ihr eigenen Perfektion ihr Programm durchzieht. Nicht nur für die Stimme eine Ausnahmesituation.

Die Technik ist in Wien bereits angekommen

Damit ist vorerst Schluss. Am Montagabend gab ihr Management bekannt, dass auch die ersten beiden Konzerte in Wien ausfallen müssen. Kurz zuvor hatte es noch hoffnungsvoll geheißen, dass die Technik in Wien bereits angekommen sei. „Wir bauen auf“, lautete die Parole, und dass man bis zum Abend eine „finale Aussage“ über die Konzerte in Wien treffen könne. Seither läuft der Informationsfluss tröpfelnd. Insgesamt sollte Helene Fischer in Österreich fünf Konzerte geben. Über die noch ausstehenden – für Freitag, Sonnabend und Sonntag geplanten – werde am Donnerstag informiert.

Die Karten kann man zurückgeben, die Reisekosten nicht

Schon nach den ersten Absagen diskutierten Fans im Netz, über den Gesundheitszustand ihres Stars. Neben allem Mitgefühl wurde immer wieder Kritik an den zeitlich knappen Informationen geäußert. „Es geht ja nicht darum, dass sie krank ist. Es geht um die kurzfristigen Absagen. Soll man sie halt gleich ’ne Woche im Bett lassen und nicht so ein Hin und Her veranstalten“, schreibt eine Nutzerin. Ihr Beitrag wird genauso intensiv diskutiert wie die Frage, ob die Kosten für die Anreise zu abgesagten Konzerten vom Veranstalter übernommen werden. Dieser ist Semmel-Concerts. „Bereits gekaufte Eintrittskarten behalten für eventuell neue Termine ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle, an der sie erworben wurden, zurückgegeben werden“, teilte das Unternehmen – ebenfalls auf Facebook – mit. Weitere Fragen zum Gesundheitszustand der Sängerin oder über den weiteren Verlauf der bis März geplanten Tour würden nicht beantwortet, teilte eine Sprecherin mit. Auf Wien sollten je fünf Auftritte in Oberhausen und München folgen. Plus zwei Nachholkonzerte in Berlin am 10. und 11. März – mehr konnten wegen der bereits vermieteten Arena nicht gebucht werden.

Ein Wunderheiler soll angeblich helfen

„Kann sie nie wieder singen?“, titelte die „Bild“-Zeitung am Dienstag nach den neuerlichen Konzertabsagen. Ein Wunderheiler aus den USA solle nun Helene Fischers Stimme retten. Als Beleg für den Ernst der Situation führt das Blatt an, dass sich Helene Fischer seit einer Woche nicht mehr persönlich zu Wort gemeldet habe. In ihrer vorerst letzten Botschaft hatte sie geschrieben: „Jetzt heißt es für mich auftanken, die Akkus aufladen und meinen Fokus auf die Gesundheit legen.“ Vielleicht dauert das länger, als die Perfektionistin eingeplant hat.

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