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Die britische Queen Elizabeth zeigt sich "traurig" wegen der Schwierigkeiten von Harry und Meghan.
© Imago/Paul Marriott
Update

Reaktion auf Vorwürfe in TV-Interview: Queen Elizabeth „traurig“ über Schwierigkeiten von Harry und Meghan

Die britische Königin hat sich erstmals zum TV-Interview von Harry und Meghan geäußert. Sie nimmt die Rassismusvorwürfe nach eigenen Angaben „sehr ernst“.

Die britische Queen Elizabeth hat sich in ihrer ersten Reaktion auf das TV-Interview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan „traurig“ über die Schwierigkeiten der beiden gezeigt. Die Rassismusvorwürfe nehme sie „sehr ernst“, wird sie in einer vom Buckingham-Palast am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung zitiert.

„Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen, sind besorgniserregend“, heißt es in der Erklärung. Die Vorwürfe würden „in der Familie unter vier Augen besprochen“. Sie sei „traurig, das ganze Ausmaß zu erfahren, wie herausfordernd die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind“.

Ihr Enkel Prinz Harry, dessen Frau Meghan und deren Sohn Archie „werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein“, fügte die Queen in der Erklärung hinzu. Es war die erste Reaktion nach den heftigen Vorwürfen gegen den Buckingham-Palast von Prinz Harry und seiner Frau Meghan in einem brisanten Fernsehinterview mit US-Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey am Sonntag.

Der Druck auf das britische Königshaus, auf das brisante Fernsehinterview zu reagieren, war zuletzt gewachsen. Es war am Sonntag (Ortszeit) im US-Fernsehen und später auch im britischen Fernsehen ausgestrahlt worden.

Meghan hatte in dem Interview gesagt, während ihrer ersten Schwangerschaft habe es im Königshaus mit Blick auf ihr ungeborenes Kind „Sorgen und Gespräche“ darüber gegeben, „wie dunkel seine Haut sein mag, wenn er geboren ist“. Später betonte Winfrey unter Berufung auf Harry, an diesen Gesprächen seien weder die Queen noch deren Ehemann Prinz Philip beteiligt gewesen.

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Meghans Vater, Thomas Markle, zog die Rassismus-Vorwürfe des Paares am Dienstag in Zweifel. „Ich glaube nicht, dass die britische Königsfamilie rassistisch ist“, sagte der in Mexiko lebende Markle, dessen Verhältnis zu seiner Tochter zerrüttet ist, dem britischen Sender ITV.

Das Interview von Meghan und Harry enthielt noch viele andere brisante Äußerungen. So erzählte Meghan, dass sie wegen der permanenten negativen Berichterstattung der Medien über sie Suizidgedanken gehabt habe und ein hochrangiger Palast-Vertreter ihr aus Sorge um das Image der Royals dennoch psychologische Hilfe verwehrt habe. Harry berichtete, dass er sich von seinem Vater Charles „im Stich gelassen“ gefühlt habe.

Über ihre Eltern sagte Meghan in dem Interview, sie werde alles tun, um diese zu schützen. Allerdings fühle sie sich von ihrem 76-jährigen Vater „verraten“, weil dieser die Boulevardmedien mit Informationen füttere. Britische Medien hatten im August 2018 einen Brief von Meghan an ihren Vater veröffentlicht, in dem sie ihn aufforderte, nicht mehr freimütig mit den Medien zu sprechen.

Thomas Markle sagte ITV dazu: „Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mich dafür schon mindestens hundert Mal entschuldigt.“ Er bedaure, dass er der Presse private Informationen gegeben habe. „Aber niemand hat sich die Zeit genommen, die Mitglieder unserer Familie zu schützen“, die „täglich von der Presse attackiert“ worden seien.

Meghans Vater erzählte, dass er seine Tochter und seinen Schwiegersohn nie mehr gesehen habe, seit er wegen einer Herz-OP nicht an ihrer Hochzeit im Mai 2018 habe teilnehmen können. Seinen fast zwei Jahre alten Enkel Archie habe er noch nicht kennengelernt.

Das Interview schauten sich in den USA 17 Millionen Menschen an, in Großbritannien schalteten elf Millionen Zuschauer ein. Auch in Deutschland war das Interesse groß. Laut einer Umfrage des Instituts Yougov sind die Briten gespalten über den Umgang mit Harry und Meghan. Jeweils 32 Prozent der Befragten finden ihre Behandlung demnach gerecht beziehungsweise ungerecht. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind allerdings 61 Prozent der Meinung, dass das Paar nicht fair behandelt wurde. (AFP, Tsp)

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