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Matthias Maurer wird in wenigen Tagen zur Internationalen Raumstation fliegen.
© Rolf Vennenbernd/dpa

Sturmfront über den USA: Nasa verschiebt Flug zur ISS mit Maurer

Am Sonntag sollte der Saarländer Matthias Maurer eigentlich zur ISS starten. Wegen schlechten Wetters muss sich der Astronaut bis mindestens Mittwoch gedulden.

„Es kann immer etwas dazwischen kommen.“ Dies ist einer der Leitsätze der Astronautenausbildung, in der sie jahrelang trainieren, sich auf nahezu alle erdenklichen Situationen einzustellen. Matthias Maurer muss nun in seinem Kopf das Kapitel „Startverschiebung“ aufrufen. Ursprünglich sollte er am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) an Bord einer SpaceX-Rakete zur Internationalen Raumstation (ISS) aufbrechen, gemeinsam mit Raja Chari, Thomas Mashburn und Kayla Barron aus den USA.

[Lesen Sie hier mehr über die Mission von Matthias Maurer: Deutscher Astronaut fliegt zum Außenposten ins All (T+)]

Doch in der Nacht zu Samstag entschied die Nasa, den Start zu verschieben. Im Nordosten der USA zieht eine Sturmfront durch, die heftigen Wind bringt und hohe Wellen im Atlantik. Sollte beim Start etwas schiefgehen und der Flug vorzeitig abgebrochen werden müssen, wäre eine Option, mit der Kapsel im Ozean zu wassern – aber nicht bei diesem Wetter. Nun soll es am Mittwoch um 6:10 Uhr (MEZ) gelingen. Und die Astronauten müssen die Ruhe bewahren.

Dies dürfte kein Problem sein. „Bei so einem Ereignis, da hätte ich erwartet, hibbelig und nervös zu sein, aber wir sind hier alle extrem ruhig“, hatte Matthias Mauer noch am Freitag gesagt. Da war der gebürtige Saarländer ein letztes Mal per Video aus der Quarantäne für ein Pressegespräch zugeschaltet.

„Genießen Sie Ihren Sonntagsschlaf“

Begeistert hatte er von den gut hundert Experimenten erzählt, die er während seines sechsmonatigen Aufenthalts an der Bord der ISS betreuen wird. Fragen, die ihn als außerordentliche Persönlichkeit darstellten, dämpfte er charmant: „Ich bin kein Superheld und möchte auch keiner werden.“ Er führe nur die Experimente aus, die andere vorbereitetet haben, stecke Kabel an und drücke Knöpfe. Was natürlich eine Untertreibung ist: Mit jedem Experiment, von Physik bis Medizin, hat sich der promovierte Materialwissenschaftler eingehend beschäftigt.

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Er hat die Handgriffe vielfach geübt, kennt die Forscher – und fühlt sich ihnen besonders verpflichtet. „Als Wissenschaftler weiß ich, wie viel Herzblut man in jedes Experiment reinsteckt“, sagt Maurer. Er wolle sein Bestes geben, um gute Ergebnisse zu erzielen.

In ungewohnter Offenheit ließ er auch wissen, wie die letzten Stunden vor dem Start ablaufen. Am Vortag gibt es ein Wunschessen der Astronauten, bei ihm ein Fischgericht. Wenige Stunden vor dem Start erfolge eine medizinische Reinigung, ein Einlauf. „Damit wir 24 Stunden nicht groß auf Toilette müssen“, erklärt er. „Da fliegt man entspannter.“

Entspannt zeigte sich Maurer auch angesichts des neuen Starttermins. Über Twitter teilt er am mit: „Aufgrund der Wetterbedingungen ist der Start von #Crew3 zur Internationalen Raumstation nun auf Mittwoch, 3. November, 06:10 Uhr MEZ (01:10 ET) verschoben. Genießen Sie Ihren Sonntagsschlaf und ein paar weitere Tage, um sich an den Wechsel von MESZ zu MEZ zu gewöhnen. Zwinkersmiley.“

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