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Zeit fürs Nickerchen? Mugabe ist bekannt für seine Ruhepausen.
© Reuters

93 Jahre alter Präsident belehrt die Jugend: Müder Mugabe warnt vorm Einschlafen

Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat die Schüler seines Landes vor dem Einschlafen in der Schule gewarnt. Dabei ist der 93-Jährige selber berühmt dafür, sogar in Anwesenheit hoher Staatsgäste ein Nickerchen einzulegen.

Schwer gezeichnet vom Alter hat Langzeit-Präsident Robert Mugabe Simbabwes Schüler vor dem Einschlafen in der Schule gewarnt. Ob die Jugend den Rat des 93-Jährigen befolgt? Der Autokrat ist berüchtigt dafür, selbst in Anwesenheit hoher Staatsgäste ein Nickerchen einzulegen. „Gebt Acht und passt auf, dass ihr während des Unterrichts nicht wegschlummert“, lautete der Rat des greisen Staatschefs. Bevor Mugabe vor 37 Jahren die Regierung des südafrikanischen Landes übernahm, hatte er selbst als Lehrer gearbeitet. Jetzt warnte er die neue Generation anlässlich von Simbabwes Unabhängigkeitstag am Dienstag vor der „Versuchung, die Schulstunde in eine Siesta zu verwandeln“. So berichten südafrikanische Medien.

Wie ernst die uniformierten Schüler den Ratschlag nahmen, ist ungewiss. Mit gutem Beispiel ging der ehemalige Freiheitskämpfer bislang jedenfalls nicht voran. Ob bei Staatsbesuchen, Reden oder gar seiner eigenen Geburtstagsparty – Mugabe ist bekannt dafür, bei längeren Pausen im offiziellen Programm seinen Kopf auf die Brust sinken zu lassen und die Augen zu schließen.

Zuletzt döste Mugabe einer Rede des japanischen Ministerpräsidenten weg

Zuletzt war es Mugabe vor einem Jahr passiert: Ausgerechnet in Japan, dem Land der guten Manieren, döste Mugabe bei einer Rede des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe weg. Das Regime in Harare bestritt die Anschuldigungen schnell: viel eher habe Mugabe seinem Amtskollegen zugehört und zustimmend genickt. Mugabes offizieller Fotograf bekräftigt das: Sobald der Landesvater die Augen schließe, verfalle er in „tiefe Konzentration“. Von Schlaf sei keine Rede.

Jedoch sehen seine Gegner die Ausreden ebenso als Blamage wie den müden Präsidenten selbst. Für sie sind Robert Mugabes spontane Nickerchen Anzeichen seines hohen Alters. Immer wackeliger schreitet der alte Landesvater über den roten Teppich. Seine Minister schenkten ihm im Februar zum Geburtstag einen speziell angefertigten Massagestuhl – die Opposition vermutete dahinter einen getarnten „Rollstuhl“. Doch selbst sein Tod könnte womöglich nicht das Ende seiner Präsidentschaft sein – glaubt zumindest seine Gattin Grace. „Die Menschen werden auch noch für Mugabe stimmen, wenn er eine Leiche ist“, sagt sie.

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