Studie zu Ernährungsrisiken: Millionen potenzielle Todesfälle durch zu viel Zucker, Salz und Fleisch
Die Folgen falscher Ernährung sollen weltweit jährlich für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie.
Schätzungsweise elf Millionen Todesfälle im Jahr sind weltweit gesehen auf ungesunde Ernährung wie zu viel zuckerhaltige Getränke oder zu wenig Gemüse zurückzuführen. Das sei jeder fünfte Todesfall, schreiben internationale Forscher im Fachblatt „The Lancet“. Hierzulande gab es im Jahr 2017 demnach 162 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, die ungesunder Ernährung zuzurechnen sind. Das Hauptproblem dabei sei ein zu niedriger Konsum (weniger als 125 Gramm pro Tag) von Vollkornprodukten, schreiben die Forscher. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass viele Menschen zu viel Zucker, Salz und Fleisch zu sich nehmen.
Insgesamt liegt Deutschland auf Platz 38 von 195 berücksichtigten Staaten. Die wenigsten solchen Todesfälle je 100.000 Einwohner gibt es demnach in Israel, Frankreich und Spanien (Plätze eins bis drei), die meisten auf den Marshallinseln, in Afghanistan und in Usbekistan (Plätze 193 bis 195).
Die Forscher haben in der umfangreichen Untersuchung Ernährungsstile unter die Lupe genommen, die zu nicht-übertragbaren Erkrankungen wie Herzkreislauf-Krankheiten, Krebs oder Diabetes Typ 2 führen können. Zu den 15 untersuchten Faktoren gehören unter anderem zu wenig Obst, zu wenig Vollkornprodukte oder auch zu viel rotes Fleisch. Nicht berücksichtigt wurden Todesfälle, die auf Mangelernährung, Hunger oder Alkoholmissbrauch zurückzuführen sind, wie Toni Meier von der Universität Halle-Wittenberg erklärt, der an der Studie beteiligt war.
Die Studie bestätigt, was viele schon seit Jahren vermuten - dass schlechte Ernährung für mehr Todesfälle verantwortlich ist als jeder andere Risikofaktor auf der Welt", erklärte Hauptautor Christopher Murray von der Universität von Washington. "Nach unserer Einschätzung sind zu viel Salz und zu wenig gesunde Nahrung die größten Risikofaktoren". Im Schnitt nehmen die Menschen demnach zehn Mal so viele zuckerhaltige Getränke und 86 Prozent mehr Salz zu sich als empfohlen. (dpa, AFP)
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