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Nach 144 Stunden Training dürfen Lehrer bald Waffen tragen.
© Jason Connolly/AFP

Nach Schulmassakern in USA: Lehrer in Florida dürfen künftig Waffen tragen

Immer wieder haben Massaker an Schulen wie in Portland die USA erschüttert. Florida geht jetzt einen radikalen Weg – und folgt damit einer Empfehlung Trumps.

Im US-Bundesstaat Florida werden Lehrer im Klassenzimmer künftig Schusswaffen bei sich tragen dürfen. Der umstrittene Gesetzestext passierte am Mittwoch (Ortszeit) das Repräsentantenhaus des Südstaates. Er muss nun noch vom republikanischen Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnet werden, was als Formalie gilt. Lehrer müssen insgesamt 144 Stunden Training absolvieren, wenn sie in der Schule eine Waffe mit sich führen wollen.

Was sich da im Bewusstsein der Schüler festsetzt, wenn sie tagein tagaus den Lehrer mit der Waffe sehen, ist das Gegenteil von einem zivilen, emanzipierenden und sozial vermittelnden Gesellschaftsentwurf.

schreibt NutzerIn crossoverhill

Mit der Maßnahme sollen Schulmassaker wie jenes in Parkland im Februar 2018 verhindert werden, bei dem ein früherer Schüler 17 Menschen erschossen hatte. Die Befürworter der Waffenerlaubnis argumentieren, bewaffnete Lehrer könnten einen Angreifer schneller stoppen als die Polizei. US-Präsident Donald Trump hatte sich nach dem Parkland-Massaker dafür ausgesprochen, Lehrer zu bewaffnen.

Kritiker argumentieren, mehr Waffen würden nicht zu mehr Sicherheit führen. Sie befürchten Unfälle mit Schusswaffen an Schulen und sind dagegen, dass Lehrern gewissermaßen Polizeiaufgaben übertragen werden. Außerdem warnen sie davor, dass bewaffnete Lehrer im Falle einer Attacke irrtümlich für den Angreifer gehalten und von der Polizei erschossen werden könnten.

Ein Teil der Gesellschaft in der USA fordert seit langem schärfere Kontrollen, wer eine Waffe benutzen darf und wer nicht. Aber die mächtige Waffenlobby NRA widerspricht der These vehement, dass mehr Kontrollen oder Verbote das Problem lösen können. (AFP, Tsp)

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