Per verschlüsselter Nachricht: Juwelen aus Dresdner Kunstraub im Darknet angeboten
In einem Darknet-Chat haben Unbekannte behauptet, zwei Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe zu besitzen. Sie verlangten neun Millionen Euro in Bitcoins.
Schmuckstücke aus dem Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden sind für einen Millionenbetrag in Israel zum Verkauf angeboten worden. Das machte die israelische Sicherheitsfirma CGI, die mit Ermittlungen zu dem Fall beauftragt ist, öffentlich. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Über das Darknet habe die Firma zwei Brillantgarnituren angeboten bekommen. Dafür seien neun Millionen Euro in Bitcoins verlangt worden, berichtete die „Bild“-Zeitung. Bei den angebotenen Schmuckstücken handele es sich um den Sächsischen Weißen Brillanten und den Polnischen Weiße-Adler-Orden.
Die „Bild“ veröffentlichte ein Foto von dem entsprechenden Verkaufsangebot aus einem Chatverlauf im Darknet. Darin heißt es, es werde nicht verhandelt, das Angebot sei 48 Stunden gültig. Ob die Anbieter tatsächlich in Besitz der Schmuckstücke sind, ist unklar.
„Alle Informationen wurden in Echtzeit an die Dresdner Staatsanwaltschaft übergeben“, sagte CGI-Chef Zvika Nave. Die Absender schrieben, ihre Nachricht sei nicht nachzuverfolgen, sie verwendeten verschiedene Verschlüsselungstechniken.
Zwei Unbekannte waren am frühen Morgen des 25. November mit Gewalt in das berühmte Schatzkammermuseum des 18. Jahrhunderts im Erdgeschoss des Residenzschlosses eingedrungen. Sie hatten ein Fenstergitter durchtrennt, das Fenster herausgestemmt, im Juwelenzimmer mit einer Axt Löcher in die Vitrine mit den prächtigsten Stücken gehackt und zugegriffen. Der Coup, der weltweit Schlagzeilen machte, dauerte nur wenige Minuten. Als die Polizei eintraf, waren Diebe und Beute verschwunden. (AFP, dpa, Tsp)