Für Christen im Land: Irak macht Weihnachten zum nationalen Feiertag
Der Irak ändert sein Feiertagsgesetz zugunsten der Christen im überwiegend muslimisch geprägten Land – obwohl die seit Kriegsbeginn 2003 immer weniger werden.
Im Irak ist Weihnachten ab sofort auch ein nationaler Feiertag. Internationalen Medienberichten zufolge griff die Regierung in Bagdad eine entsprechende Bitte des chaldäischen Patriarchen Raphael Louis Sako I. von vor wenigen Tagen auf. So gilt der 25. Dezember nicht mehr nur für die Christen im Land als Feiertag, sondern auch für alle anderen Bürger. „Frohe Weihnachten unseren christlichen Mitbürgern, allen Irakern sowie jenen, die weltweit feiern“, heißt es in einer Twitter-Mitteilung der Regierung.
Diese habe das Feiertagsgesetz des Landes entsprechend geändert, berichtet der Sender CNN (Dienstag). Seinen Angaben zufolge lebten vor der US-Invasion in den Irak 2003 rund 1,4 Millionen Christen im Land. Seither sank ihre Zahl auf rund 300.000, nachdem Hunderttausende das Land wegen Instabilität, wirtschaftlicher Not sowie vor allem vor der Gewalt von IS-Milizen geflohen sind.
Ein Papstbesuch im Irak scheint sich anzukündigen
Derzeit hält sich der zweite Mann des Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, im Irak auf. An Heiligabend feierte er die Christmette in Bagdad gemeinsam mit Patriarch Sako. Zuvor war der Kardinalstaatssekretär von Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi empfangen worden.
Parolins Besuch soll noch bis Freitag (28. Dezember) dauern. Bis dahin sind Besuche im nordirakischen Erbil und den kleinen christlichen Städten der Ninive-Ebene geplant. Kirchliche Kreise im Irak sehen die Visite in Zusammenhang mit Vorbereitungen auf einen möglichen Papstbesuch, wie die Stiftung Pro Oriente mitteilte. (KNA)