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Zugang gesperrt. Apple weigert sich bisher, seine Smartphones zu entschlüsseln.
© Justin Lane/dpa

Debatte um Entschlüsselung von iPhones: Erinnerung an den toten Sohn: Vater bittet Apple um Hilfe

Ein Italiener bittet Apple, das iPhone seines toten Sohns zu knacken. Wenn das US-Unternehmen nicht reagiert, will der Architekt eine israelische Firma um Hilfe bitten.

Inmitten der Debatte um die Entschlüsselung von iPhones hat ein italienischer Vater Apple-Chef Tim Cook gebeten, das Smartphone seines verstorbenen Sohns zu knacken. „Verweigere mir bitte nicht die Erinnerungen an meinen Sohn", schrieb Leonardo Fabbretti in einer E-Mail an Cook und den Leiter der Softwareabteilung, wie er jetzt berichtete. Der Architekt will sich notfalls an dieselben Experten wenden, die dem FBI geholfen haben.

Fabbretti hatte seinen Sohn Dama 2007 in Äthiopien adoptiert. 2013 wurde bei dem Jungen Knochenkrebs diagnostiziert, im vergangenen September starb er trotz mehrfacher Operationen und Chemotherapien. Er wurde gerade mal 13 Jahre alt. Seitdem versuchte Fabbretti vergeblich, die Passwortsperre von Damas iPhone zu durchbrechen. Er habe seinem Sohn das Smartphone neun Monate vor dessen Tod geschenkt, erzählt Fabbretti. „Dama wollte, dass ich Zugang habe, er hat meinen Fingerabdruck als ID hinzugefügt“, sagt er. Leider aber funktioniere das nicht mehr, weil das Handy komplett abgeschaltet gewesen sei.

"In Ausnahmefällen Lösungen anbieten"

In seiner Mail an den Apple-Chef zeigt sich der Italiener zu allem entschlossen, um an die letzten „Fotos, Gedanken und Worte“ seines Jungen zu kommen. Generell unterstütze er Apples Datenschutzpolitik. Doch sollte der Technologiekonzern „in Ausnahmefällen wie meinem“ Lösungen anbieten. Fabbrettis Mail vom 21. März blieb bisher unbeantwortet.

Der Architekt hat nach eigenen Angaben bereits Kontakt zu dem israelischen Unternehmen Cellebrite aufgenommen, das der US-Bundespolizei geholfen haben soll, das iPhone eines mutmaßlich islamistischen Attentäters zu hacken. Das Unternehmen soll im kostenlos seine Hilfe angeboten haben.

Das FBI hatte am Montag mitgeteilt, das Smartphone von Sayed Farook ohne Apples Hilfe geknackt zu haben. Das US-Justizministerium hatte seit Mitte Februar vergeblich versucht, den US-Konzern zur Entschlüsselung zu zwingen. Dieser weigerte sich jedoch trotz einer gerichtlichen Anordnung, den Ermittlern zu helfen. Das Unternehmen sah die Gefahr, dass ein Präzedenzfall geschaffen werden soll, um generell den Zugriff der Sicherheitsbehörden auf iPhones zu erleichtern. AFP

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