Nach Überlaufen der Rurtalsperre: Entwarnung an der Rur – Evakuierungen aufgehoben
Die Talsperre staut den Fluss Rur zwischen der Städteregion Aachen und dem Kreis Düren. Das Hochwasser dort fiel nun weniger extrem aus als zunächst erwartet.
Die Unwetter in Nordrhein-Westfalen haben auch verschiedene Talsperren an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Die Rurtalsperre ist in der Nacht zu Freitag „mit einer geringen Dynamik“ übergelaufen, wie der Wasserverband Eifel-Rur mitgeteilt hatte.
Zunächst hatte der Verband damit gegen 20 Uhr gerechnet. Die Zuflüsse zu den Talsperren hätten sich aber in den vergangenen Stunden „erfreulich reduziert“. Zuvor war laut Verband bereits die Urfttalsperre übergelaufen, die der Rurtalsperre vorgelagert ist. Dadurch füllte sich letztere schneller.
Es wurde damit gerechnet, dass der Unterlauf der Rur überschwemmt und somit Keller und Häuser im Kreis Düren überflutet werden könnten. Das sollte zunächst Obermaubach, dann Düren und schließlich Jülich treffen. Die Rur entspringt in Belgien, durchläuft die Eifel in Nordrhein-Westfalen und mündet in den Niederlanden in die Maas.
Im Nachgang wird nun mit Überschwemmungen im Unterlauf der Rur gerechnet. Überflutungen von Kellern und Häusern seien zu erwarten. Der Kreis Düren hatte bereits vor der Gefahr von Überflutungen in den Städten Heimbach, Nideggen und der Gemeinde Kreuzau gewarnt.
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Am frühen Freitagmorgen twitterte der Kreis, der Pegel-Anstieg der Rur könnte sich etwa drei Stunden nach dem Überlauf in Obermaubach bemerkbar machen, in Düren nach ca. vier und in Jülich nach 6 bis 7 Stunden. Der Wasserverband warnte, Menschen sollten sich nicht in Flussnähe aufhalten, da die Gefahr bestehe, mitgerissen zu werden. Auch sollten vollgelaufene Keller nicht betreten werden, weil die Gefahr von Stromschlägen bestehe. Nach Möglichkeit sollte der Strom vorher abgeschaltet werden.
An besonders von Hochwasser betroffenen Stellen sei auch mit Evakuierungen zu rechnen. Auch könne es zur Sperrung von Straßen kommen. Währenddessen bereitete sich die Stadt Jülich am frühen Freitagmorgen weiter auf die nahenden Wassermassen vor.
Man rechne mit einem Anstieg des Hochwassers in Jülich ab 8 Uhr, schrieb der Kreis Düren am Freitagmorgen auf seiner Homepage. Aufgrund vorsichtiger Prognosen falle dieser weniger extrem aus als zunächst angekündigt. „Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt und die tatsächliche Entwicklung bleibt abzuwarten“, hieß es weiter.
Bürger sollten demnach nur in dringenden Notfällen den Notruf wählen, um vollgelaufene Keller könne man sich zurzeit nicht kümmern. Zurzeit tagt der Krisenstab des Kreises Düren. Ein Überblick über die vergangene Nacht zeige, dass die Lage im Moment relativ stabil sei, gab der Kreis bekannt.
„Die Rur ist bisher zum Glück nicht so stark über die Ufer übergetreten wie befürchtet. Es gibt Gott sei Dank keine Verletzten. Außergewöhnlich schwere Einsätze der Feuerwehr- und Rettungskräfte hat es in der Nacht ebenfalls nicht gegeben.“ Momentan scheint der Wasserstand der Rur zu stagnieren. Inzwischen gibt es leichte Entwarnung: Die Stadt Jülich teilte mit, dass die Bürger wieder in ihre Häuser zurückkönnen. Die Evakuierung wegen des befürchteten Hochwassers sei aufgehoben worden. Nach Rücksprache mit dem Wasserverband Eifel-Rur und dem Kreis Düren sei nicht mehr mit zusätzlichen größeren Wassermengen zu rechnen. (tsp/dpa)
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