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US-Präsident Donald Trump in Neu-Delhi.
© AFP/Mandel Ngan

Schuldspruch im MeToo-Prozess: Donald Trump nennt Weinstein-Urteil einen „großartigen Sieg“ für Frauen

Trump begrüßte, dass Weinstein der Vergewaltigung schuldig gesprochen wurde. Er kritisierte Hillary Clinton, die den ehemaligen Hollywood-Mogul „geliebt“ hätte.

US-Präsident Donald Trump, der selbst immer wieder von Frauenrechtsaktivistinnen kritisiert wird, hat die Verurteilung des früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein begrüßt. Der Schuldspruch wegen Sexualverbrechen sei ein "großartiger Sieg" für Frauen und eine "sehr starke Botschaft", sagte Trump am Dienstag bei seinem Indien-Besuch in Neu Delhi. "Ich denke, vom Standpunkt von Frauen aus war es eine großartige Sache."

Ein Geschworenengericht in New York hatte Weinstein am Montag in zwei Fällen der Vergewaltigung und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Dem "Pulp Fiction"-Produzenten drohen damit zwischen fünf und 29 Jahren Haft. Das Strafmaß soll am 11. März verkündet werden, der Vorsitzende Richter ordnete bis dahin eine Unterbringung Weinsteins in Haft an.

Am Montagabend wurde der 67-Jährige aber wegen Brustschmerzen in ein Krankenhaus nach Manhattan verlegt. Seine Anwälte haben Rechtsmittel gegen die Verurteilung angekündigt.

Trump kritisiert die Demokraten als "Anhänger Weinsteins"

Trump sagte nun in Neu Delhi, er habe Weinstein nie "gemocht". "Ich war einfach kein Fan von ihm. Ich kannte ihn ein bisschen, nicht sehr gut."

Harvey Weinstein am 24. Februar beim Gerichtstermin in Manhattan.
Harvey Weinstein am 24. Februar beim Gerichtstermin in Manhattan.
© AFP/Johannes Eisele

Vielmehr seien die oppositionellen Demokraten Anhänger Weinsteins gewesen, sagte der Präsident. Die frühere First Lady Michelle Obama und die Trump 2016 unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hätten Weinstein "geliebt".

Außerdem habe der einstige Hollywood-Mogul den Demokraten "enorme" Geldbeträge gegeben. Weinstein hatte in der Vergangenheit Geld für die Demokraten gespendet.

Clinton leugnet Wahlkampfspenden Weinsteins nicht

Hillary Clinton selbst hatte sich im Rahmen ihres Berlinale-Besuchs zu Weinstein geäußert. Auf der Pressekonferenz zu der Dokuserie "Hillary" am Dienstag sagte sie, es sie an der Zeit gewesen, dass Weinstein Rechenschaft ablegt. "Das Urteil spricht für sich selbst", so Clinton.

Hillary Clinton bei der Pressekonferenz zur Dokuserie "Hillary", die auf der Berlinale läuft.
Hillary Clinton bei der Pressekonferenz zur Dokuserie "Hillary", die auf der Berlinale läuft.
© AFP/David Gannon

Clinton leugnet die Spenden Weinsteins für ihren Wahlkampf im Jahr 2016 nicht. "Er hat jede demokratische Kampagne unterstützt", antwortet sie auf die Nachfrage einer US-amerikanischen Journalistin.

Zahlreiche Frauen werfen Trump Übergriffe vor

Donald Trump selbst ist in der Vergangenheit immer wieder für seinen Umgang mit Frauen angegriffen worden. Zahlreiche Frauen werfen dem Präsidenten frühere sexuelle Übergriffe vor. Die bekannte US-Kolumnistin E. Jean Carroll beschuldigt Trump, sie Mitte der 90er Jahre vergewaltigt zu haben. Für Aufsehen sorgte eine im Präsidentschaftswahlkampf 2016 bekannt gewordene frühere Äußerung Trumps, als Prominenter könne er alles mit Frauen machen - auch ihnen in den Intimbereich greifen.

Internetnutzer machten am Dienstag nach Trumps Äußerungen zum Fall Weinstein auf die Vorwürfe gegen den Präsidenten aufmerksam. Sie hoben auch hervor, dass Trump auf eine erste Reporter-Frage zum Schuldspruch gegen den Ex-Produzenten zunächst betonte, dass er Weinstein nicht gemocht habe, und auf dessen frühere Nähe zu den Demokraten abzielte. Erst auf die Nachfrage eines weiteren Journalisten sprach Trump dann von einem Sieg für Frauen und einer wichtigen Botschaft.

Ein Meilenstein der #MeToo-Bewegung

Der Schuldspruch gegen Weinstein gilt als Meilenstein für die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen. Mehr als 80 Frauen, darunter viele bekannte Schauspieler, haben dem Gründer des Miramax-Filmstudios inzwischen sexuelles Fehlverhalten vorgelegt. Die juristische Aufarbeitung ist aber schwierig. Viele Fälle sind verjährt, häufig gingen die betroffenen Frauen nicht zur Polizei.

Die US-Schauspielerin Ashley Judd lobte nach dem Schuldspruch den Mut der Frauen, die gegen den einst mächtigen Hollywood-Produzenten ausgesagt hatten. Sie wolle den Frauen danken, die mit ihren Aussagen "durch eine traumatische Hölle" gegangen seien, schrieb sie auf Twitter. Judd war im Oktober 2017 eine der ersten Schauspielerinnen, die Weinstein öffentlich des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigten. (AFP,dpa,Tsp)

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