Eugene Cernan stirbt mit 82: Der "letzte Mann auf dem Mond" ist tot
Seine Fußspuren sind auch nach vier Jahrzehnten noch auf dem Mond zu erkennen. Nun ist Eugene Cernan im Alter von 82 Jahren verstorben.
Der "letzte Mann auf dem Mond" ist tot. Der US-Astronaut Eugene Cernan, der im Dezember 1972 mit der Raumfähre "Apollo 17" den Erdtrabanten erreichte und dort als letzter Mensch seine Fußabdrücke hinterließ, starb am Montag im Alter von 82 Jahren, wie seine Familie und die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Erst im vergangenen Jahr hatte der Dokumentarfilm "The Last Man on the Moon" Cernans Wirken gewürdigt.
"Gene, wie er von so vielen genannt wurde, war ein liebevoller Ehemann, Vater, Großvater, Bruder und Freund", heißt es in der Erklärung der Familie. Der passionierte Raumfahrer starb demnach an den Folgen langwieriger Gesundheitsprobleme. Cernan hinterlässt neben seiner Frau Jan eine Tochter, zwei Stieftöchter und neun Enkel.
Cernan war Kommandant der Raumfähre "Apollo 17", die im Dezember 1972 den Erdtrabanten erreichte. Es war Cernans dritter Flug ins Weltall und die bislang letzte bemannte Mission zum Mond. Die USA hätten mit Cernan "einen Patrioten und Pionier" verloren, der dazu beigetragen habe, die "kühnen Ambitionen" des Landes zu entwickeln, erklärte Nasa-Chef Charles Bolden. So seien Ziele erreicht worden, die "die Menschheit nie zuvor erreichte".
Cernan habe bis ins hohe Alter mit großem Interesse die Erkundung des Alls verfolgt und sowohl die politische Führung als auch die jungen Menschen zu ermuntern versucht, dafür zu sorgen, dass er "nicht der letzte Mensch" bleibe, der den Mond betrat, erklärte seine Familie. Der Ex-Astronaut Buzz Aldrin, der 1969 kurz nach Neil Armstrong als zweiter Mensch den Mond betrat, erklärte, Cernan sei "nicht glücklich" darüber gewesen, dass nach ihm keine bemannte Mission mehr den Mond erreichte.
Die Fußspuren Cernans sind auch nach vier Jahrzehnten noch auf dem Erdtrabanten zu erkennen. Von der "Apollo 16"-Mission sind berühmte Fotos erhalten, die die Erde aus einer Entfernung von rund 400.000 Kilometern als "Blue Marble" ("Blaue Murmel") in voller Pracht zeigen.
Insgesamt verbrachte Cernan 566 Stunden und 15 Minuten im All
Das Kennedy Space Center schrieb zum Tode Cernans beim Kurzmitteilungsdienst Twitter: "Ad Astra, Gene" ("Auf zu den Sternen"), eine aus dem alten Rom stammende Formel für besonders ehrgeizige Vorhaben. Der Ex-Astronaut Scott Kelly twitterte, er betrauere den "Tod des Pioniers, Marinepiloten, Astronauten und Freundes".
Cernan wurde 1934 in Chicago geboren. Als einer von 14 Astronauten wurde er 1963 für die Nasa ausgewählt, er nahm an mehreren "Gemini"- und "Apollo"-Missionen teil. Insgesamt verbrachte Cernan 566 Stunden und 15 Minuten im All, davon 73 Stunden auf dem Mond. 1976 verließ Cernan die Nasa und die Marine, später war er unter anderem als TV-Kommentator für Raummissionen tätig.
Erst im Dezember war Raumfahrtpionier John Glenn im Alter von 95 Jahren gestorben. Glenn war 1962 der erste US-Astronaut im All, der die Erde umrundete. (AFP)