Serien-Premieren im März: Viel Drama, etwas Comedy
Bei Amazon, Maxdome, Netflix und Sky starten im März wieder einige neue Serien. Mit dabei: 9/11-Spekulationen, Trump-Dramen und Fremdschämen für Fortgeschrittene.
Den 20. März können sich Abonnenten von Streamingdiensten wie Amazon Prime Video, Maxdome, Netflix oder Sky Go im Kalender anstreichen. An diesem Tag endet in der Europäischen Union das Geoblocking. „Reisende in der EU müssen künftig nicht mehr auf Online-Dienste wie Filme, Sportberichte, Musik, E-Books oder Spiele verzichten, für die sie zu Hause bezahlt haben. Zusammen mit der Abschaffung der Roaming-Gebühren ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem digitalen Binnenmarkt, der allen zugutekommt“, heißt es vom Europäischen Rat. Theoretisch ist die Nutzung auf „vorübergehende Aufenthalte“ im EU-Ausland beschränkt, praktisch gibt es in der Verordnung jedoch keine zeitliche Befristung.
The Looming Tower
Der Serien-März wird nicht nur regulatorisch von der Politik bestimmt. Am 9. März startet auf Amazon Prime Video die zehnteilige Drama-Serie „The Looming Tower“ nach dem mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Buch von Lawrence Wright. Sein Thema: Hätte 9/11, der Anschlag auf das World Trade Center 2001, verhindert werden können? Genau das wird in der von Hulu in Auftrag gegebenen Serie behauptet. Es habe entscheidende Hinweise gegeben, die zur Verhinderung des Anschlags hätten führen können, sagt FBI-Agent Ali Soufan (Tahar Rahim) gleich zu Beginn bei einer offiziellen Anhörung und blickt zurück auf 1998. CIA-Chefanalyst Martin Schmidt (Peter Sarsgaard) und sein Team kamen gerade durch eine Anti-Terror-Aktion in den Besitz einer Festplatte mit den Daten von 50 potenziellen Al-Qaida-Mitgliedern. Der US-Auslandsgeheimdienst befürchtete, die Weitergabe der Informationen könnte die Suche nach Osama bin Laden gefährden. Als Gegenspieler der CIA spielt Jeff Daniels („The Newsroom“) den Chef der Anti-Terror-Einheit des FBI, John O‘ Neill.
The Defiant Ones
In eine ganz andere Richtung geht die vierteilige Dokumentation „The Defiant Ones“, die am 23. März auf Netflix startet. Regisseur Allen Hughes erzählt von der Partnerschaft der beiden Musikgrößen Dr. Dre und Jimmy Iovine und von deren gemeinsamen Unternehmungen bei Death Row Records, Aftermath Entertainment und Beats Electronics. In der Doku kommen neben Dr. Dre und Jimmy Iovine Rapper wie Eminem, Snoop Dogg, Ice Cube, Nas oder Kendrick Lamar zu Wort.
The Terror
Ebenfalls bei Amazon startet am 26. März mit „The Terror“ eine Drama-Serie über die legendäre Schiffsexpedition der Royal Navy von 1847 durch die Nordwestpassage, die in einer Katastrophe endete und in Großbritannien noch immer wegen des Kannibalismus-Vorwurfs kontrovers diskutiert wird. Die zehnteilige Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dan Simmons, Produzent ist unter anderem Ridley Scott. „Eisige Kälte, Isolation und das Ende der Welt – The Terror zeigt alles, was schiefgehen kann, wenn eine Gruppe Männer verzweifelt ums Überleben kämpft, nicht nur gegen die Elemente, sondern vor allem gegen sich selbst“, so sieht das Setting von „The Terror“ aus.
Here and Now
„Wir haben verloren, wir haben verloren“, ruft Philosophieprofessor Greg Boatwright (Tim Robbins) ausgerechnet an seinem 60. Geburtstag vor den Partygästen aus. Das Zeitalter der Liberalen scheint in der HBO-Serie mit einem rechtspopulistischen Präsidenten Donald Trump vorbei zu sein. Boatwrights Verzweiflung aber wurzelt tiefer, viel tiefer. Er sieht seinen Lebensentwurf verloren. Mit seiner Frau Audrey (Holly Hunter) hat er drei Kinder aus drei verschiedenen Weltregionen adoptiert: Kolumbien, Liberia und Vietnam. Eine leibliche Tochter kommt dazu. Das machte man und frau so in den aufgeklärten Kreisen in Portland/Oregon, quasi der Modellstadt für eine vorbildliche Multikulti-Gesellschaft in den United Nations of America. War das nur eine Illusion, wo sich zusehends – und nicht nur in der Familie – Spannungen zwischen Diversität und Zusammenhalt schieben? „Here and Now“ läuft in Deutschland bereits beim Pay-TV-Sender Sky und seinen Online-Ablegern, vom 28. März an wird jeweils mittwochs eine neue Folge der zehnteiligen Serie in deutscher Sprache gezeigt. Hinter der Serie steht Allan Ball, der mit „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ zu den Begründern des aktuellen Serienbooms gehört.
Jerks
Der deutsche Streamingdienst Maxdome setzt am 29. März die Comedyserie „Jerks“ mit Christian Ulmen und Fahri Yardim fort. Die zehn neuen Folgen machen dort weiter, wo die erste Staffel endete. Die beiden Buddys sind Helden der Übertreibung, sie spielen sich selbst – „ein wenig dazugekommen, etwas weggelassen. Ansonsten: alles genauso“ lautet die Devise. Und Fremdschämen gehört zum Programm. „Ich fühle mich dem Staffelläufer näher, der kurz vor dem Ziel über seine Füße stolpert, das ist außerdem sehr lustig. Weil ,Jerks‘ von eben diesem Verlieren handelt, mögen die Serie wahrscheinlich so viele Leute“, glaubt Ulmen. Für Yardim ist „Jerks“ schlicht der „Rundum-Befreiungsschlag gegen jede falsche Zensur“. Mit dabei sind dieses Mal Joko Winterscheidt und Anna Maria Mühe.