"Warum mich der Feminismus anekelt": Ronja von Rönne lehnt Axel-Springer-Preis ab
Zum 25. Mal ehrte Axel Springer herausragende junge Journalisten. "Die Welt"-Autorin Ronja von Rönne distanzierte sich von ihrem Text "Warum mich der Feminismus anekelt" und lehnte den Preis ab.
Ronja von Rönne wurde auf einem Schlag als "Anti-Feministin" bekannt. Ihr Meinungsbeitrag "Warum mich Feminismus anekelt" erschien im April 2015 in der Zeitung des Axel-Springer-Konzerns "Die Welt". Darin erläutert die heute 24-Jährige, warum sie mit den modernen Ausprägungen des Feminismus nichts anfangen kann. Der Text war Teil einer Pro- und Contra-Debatte in der Welt. Nun hat sich die Autorin von ihrem Text distanziert.
„Mein Plan war nie, die Galionsfigur des Antifeminismus zu werden. Mein Text war eine spontane Wutrede im Kontext einer Debatte und sollte kein lebenslanges Statement sein", so "Die Welt"-Redakteurin, die gerade ihren ersten Roman veröffentlicht hat, sollte mit der Auszeichnung für Nachwuchsjournalisten geehrt werden. "Einzelne Sätze sind sehr missverständlich, und für derart Missverständliches kann ich keinen Preis annehmen.“ Laut meedia.de informierte von Rönne Veranstalter Axel Springer bereits im Vorfeld, dass sie den Preis nicht annehmen werde.
Marc Thomas Spahl, Direktor der Axel Springer Akademie, sagte: „Wir finden die selbstkritische Haltung, die dieser Entscheidung zugrunde liegt, vorbildlich. Unabhängig von der heutigen Haltung der Autorin bleibt ihre Arbeit auszeichnungswürdig.“
Axel-Springer-Preis für junge Journalisten zum 25. Mal vergeben
Der Hauptpreis in Gold ging an Bastian Berbner für einen Beitrag über die Leiden zweier Al-Kaida-Geiseln in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Hauptpreis in Bronze ging an Dominik Stawski für einen Artikel über das rätselhafte Verschwinden einer jungen Frau und die Ermittlungen zu ihrem Tod in der Zeitschrift „Stern Crime“. Dotiert sind die Hauptpreise mit 10 000 Euro, 5000 Euro und 3000 Euro, wie das Medienhaus Axel Springer mitteilte.
Der Preis wurde zum 25. Mal vergeben. Die Jury vergab zudem zwei mit 5000 Euro dotierte Exzellenz-Preise. In der Kategorie „Investigative Recherche“ ging dieser an Bastian Schlange für einen Artikel beim Recherchezentrum correctiv.org über die Umtriebe von Wilderern in Deutschland. Der Exzellenz-Preis für „Kreative Visualisierung“ ging an Paul Ronzheimer für eine Periscope-Reportage über die Flucht eines Syrers auf bild.de.
Vorstandschef Mathias Döpfner wies auf die Möglichkeiten des Journalismus in der digitalen Welt hin. „Die interessantesten Zeiten des Journalismus liegen noch vor uns. Die kreativen Potenziale digitaler Medien sind grenzenlos. Bisher wird nur ein kleiner Teil genutzt“, sagte er laut Mitteilung. Mehr als 100 Chefredakteure hatten ihre Vorschläge für die beste journalistische Nachwuchsarbeit des vergangenen Jahres eingereicht, wie das Medienhaus weiter mitteilte. Vorgeschlagen werden konnten Arbeiten aus sämtlichen Themenfeldern in deutscher Sprache.
Die Nachwuchsjournalisten - Volontäre, freie Mitarbeiter oder Redakteure - durften bei der Veröffentlichung nicht älter als 33 Jahre gewesen sein. Zur Jubiläums-Verleihung hatte das Medienhaus Neuerungen rund um die Preisvergabe eingeführt. Die bisherige Aufteilung in Mediengattungen fiel weg, dafür wurden die drei Hauptpreise in Gold, Silber und Bronze sowie die Exzellenz-Preise vergeben.
Der Preis wurde 1991 vom Axel Springer Verlag und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Er wird von der Axel Springer Akademie jedes Jahr anlässlich des Geburtstags von Axel Springer (2. Mai 1912) vergeben. Seit Bestehen der Auszeichnung wurden nach Springer-Angaben 390 Preisträger und Teams ausgezeichnet und mehr als eine Millionen Euro an Geld an die Gewinner ausgeschüttet. (dpa, rok)
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