Zu meinem ÄRGER: Warum sich über AfD lustig machen?
Ronja von Rönne ärgert die Arroganz im Umgang mit der AfD. Und sie freut sich über sportliche Siege der Handballer und der Tennisspielerin Angelique Kerber
Frau von Rönne, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Die Berichterstattung über die AfD. Es reicht nicht mehr, sich über die Rechtschreibfehler ihrer Anhänger lustig zu machen. Wir leben in einer Demokratie, und da haben nun mal auch Leute, die „Lügenpresse“ falsch buchstabieren, eine Stimme. Arroganz stimmt niemanden um. Ich habe mir eine AfD-Demo angesehen. Die Leute dort sind andere als auf NPD-Demos. Die Verunsicherung ist groß. Sich darüber lustig zu machen, schürt die Frustration.
Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Den Sieg der Handballer und der Tennisspielerin Angelique Kerber. Ich habe weder mit Sport noch mit Patriotismus etwas am Hut, aber ich freue mich leidenschaftlich gern für Leute, die ihr Leben einem Ziel gewidmet haben und das erreichen. (Ausgenommen sind durchgeknallte Selbstmordattentäter die ihr Leben der Sprengung eines Supermarkts gewidmet haben.)
Welche Website können Sie empfehlen?
wirmachendas.jetzt, eine kürzlich geborene Initiative, aus der Taufe gehoben von Frauen aus der Kunst und dem öffentlichem Leben. Die Seite ist Plattform für Diskussionen und Anlaufstelle für Leute mit konkreten Ideen zu der Herausforderung „Flüchtlingswelle“.
Ronja von Rönne ist Schriftstellerin und Bloggerin.