Umfrage zur Glaubwürdigkeit der Medien: Regionalzeitungen vorn, „Bild“ hinten
Die Qualitätsmedien genießen weiterhin am meisten Vertrauen in der Bevölkerung. Die Tagespresse liegt vorne, die "Bild"-Zeitung am Ende.
Eine Umfrage ist eine Umfrage ist eine Umfrage. Vor Kurzem meldete die „Zeit“, das Vertrauen der Nutzer in die Informationsleistung der Medien schwinde. Nur 40 Prozent der Deutschen hätten „großes“ oder „sehr großes“ Vertrauen in die politische Berichterstattung, 53 Prozent hätten dagegen wenig und sieben Prozent gar kein Vertrauen. Die Zahlen stammten aus einer Studie, die das Forschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der Wochenzeitung erstellt hat.
Das ZDF hat nun die Forschungsgruppe Wahlen beauftragt, die Glaubwürdigkeit der einzelnen Mediengattungen festzustellen. Die Teilnehmer konnten auf einer Skala zwischen minus 5 (überhaupt nicht glaubwürdig) und plus 5 (sehr glaubwürdig) je Mediengattung wählen. Nach den Werten der repräsentativen Umfrage, die dem Tagesspiegel vorliegt, besteht das Vertrauen in die Qualitätsmedien unverändert fort. Die regionalen Tageszeitungen wie der Tagesspiegel führen das Feld mit einem Wert von plus 2,5 Prozent an, dicht gefolgt von den überregionalen Blättern (plus 2,4). Danach kommen die wöchentlichen Magazine wie der „Spiegel“ mit plus 2,2 und die öffentlich-rechtlichen Sender mit plus 2,0.
Die privaten Sender kommen mit 0,1 gerade noch auf einen positiven Wert, anders als die sozialen Medien wie Facebook und Twitter, die sich mit minus 1,4 Richtung Unglaubwürdigkeit bewegen. Bei der „Bild“ ist die Skepsis der Befragten am größten, das Boulevardblatt landet mit minus 2,0 auf den letzten Platz.
Was die Zahlen aussagen: Es gibt keine Glaubwürdigkeitskrise aller Medien, wohl aber verschiedener Gattungen. Und auch das ist wahr: Nach oben können sich selbst die Spitzenreiter noch bewegen, der respektable Wert von plus 2,5 für die regionalen Tageszeitungen ist von der Bestnote 5 („sehr glaubwürdig“) ein gutes Stück entfernt.