Aktuelle Umfrage: Mehrheit der Deutschen misstraut politischer Berichterstattung
Eine neue Studie im Auftrag der "Zeit" zeigt: Die Mehrheit der Deutschen hat wenig oder kein Vertrauen in die politischen Berichte der Medien. Als Vorwürfe werden Manipulation und Einseitigkeit genannt.
Das Vertrauen der Nutzer in die Informationsleistung der Medien schwindet. Nur 40 Prozent der Deutschen hätten "großes" oder "sehr großes" Vertrauen in die politische Berichterstattung, berichtete die "Die Zeit“ am Mittwoch vorab aus ihrer neuen Ausgabe. 53 Prozent hätten dagegen wenig und sieben Prozent gar kein Vertrauen.
Die Zahlen stammen aus einer Studie zum Medienvertrauen, die das Forschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der Wochenzeitung erstellt hat. 25 Prozent der Befragten erklärten demnach, ihr Zutrauen in die Berichterstattung der Medien sei in den vergangenen Jahren gesunken. Die klassischen Medien hätten trotzdem ihren Status als bevorzugte Informationsquelle nicht verloren.
Laut der Studie beziehen die Deutschen ihre politischen Informationen weiterhin hauptsächlich aus dem Fernsehen, insbesondere von ARD und ZDF. An zweiter Stelle folgen Zeitungen und Zeitschriften, danach das Radio und schließlich das Internet.
Wer der Berichterstattung der Medien misstraut, wirft ihnen der Studie zufolge vor allem bewusste Fehlinformation und Manipulation vor (27 Prozent). Einseitigkeit kritisieren in dieser Gruppe 20 Prozent, 15 Prozent stören sich an handwerklichen Fehlleistungen, etwa schlechter Recherche. Zehn Prozent der Befragten bemängelten außerdem die vermeintlich fehlende Unabhängigkeit der Medien.
Studie passt ins Bild der Kritik an Ukraine-Berichterstattung
Die Werte der "Zeit"-Umfrage fügen sich ins Bild wachsender Skepsis gegenüber der Informationsleistung der Medien. Ende April hatte eine Forsa-Umfrage für die Zeitschrift "Internationale Politik" ergeben: Eine deutliche Mehrheit der Deutschen fühlt sich über den Ukraine-Koflikt nicht gut informiert. Danach hatten 58 Prozent der Befragten den Eindruck, es werde nicht ausgewogen berichtet. Nur 33 Prozent meinten, alles in allem werde in den Medien ausgewogen über die Lage im Krisengebiet und über die Hintergründe informiert. Die größte Skepsis bei der Berichterstattung zeigten die 18- bis 29-Jährigen: 68 Prozent hielten sie für nicht ausgewogen, nur 28 Prozent für ausgewogen.
Das Bild verschiebt sich mit zunehmenden Alter. Bei den Bundesbürgern zwischen 45 und 59 Jahren sank die Rate der Unzufriedenen auf 51 Prozent, das ist der niedrigste Wert bei den Alterskohorten. Insgesamt gab es aber keine Altersgruppe, die nicht mit Mehrheit Kritik an der Berichterstattung übte. Die Gruppe der Unzufriedenen (58 Prozent) nach Gründen für ihre Kritik befragt, dann waren es vor allem drei Gründe, die zu dieser Einschätzung führten: 79 Prozent sagten, es werde unvollständig und nicht umfassend informiert; 44 Prozent meinten, es werde zu einseitig aus der Perspektive der Ukraine berichtet, 14 Prozent sahen die Position Russlands zu stark betont.
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