Rio-Bilanz von ARD und ZDF: Olympisches Rechnen
Mit durchschnittlich über fünf Millionen Olympia-Zuschauern in der Primetime können ARD und ZDF zufrieden sein. Jetzt müssen die Sender nachrechnen, wie sie auch bei den kommenden Spielen dabei sein können.
Mit den Medaillen kam die Quote. Mit durchschnittlich über fünf Millionen Zuschauern in der Primetime können ARD und ZDF absolut zufrieden sein, zumal gerade jene Sportarten besonders erfolgreich waren, die sonst eher nicht im TV-Rampenlicht stehen. 8,5 Millionen Zuschauer verfolgten das Beach-Volleyball-Finale, Fabian Hambüchen begeisterte 7,4 Millionen Zuschauer und auch Sportschützen oder Wasserspringer können sich nicht über mangelndes Interesse beklagen. Im Gegensatz zu großen Fußballturnieren gab es zudem kaum Kritik an Moderatoren und Kommentatoren, einmal vom Reitexperten Carsten Sostmeier abgesehen, der sich so weit vergaloppiert hatte, dass auch eine späte Entschuldigung bei Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski nichts mehr änderte.
Mehr als nur Sport
So indiskutabel seine Bemerkungen waren, seine fachliche Kompetenz wurde indes nicht in Zweifel gezogen. Das gilt auch für die Kommentatoren des Privatsenders Eurosport. Mitunter sind die Experten dort so nah an den Sportarten, dass sie hässliche Begleiterscheinungen wie das Thema Doping eher am Rande betrachten. Die Olympia-Übertragungsrechte ab 2018 und somit auch für die Sommerspiele 2020 in Tokio gingen an die Eurosport-Muttergesellschaft Discovery. Soll Olympia auch im öffentlich-rechtlichen Free-TV laufen, müssen ARD und ZDF Sublizenzen erwerben. Die Verhandlungen laufen, noch konnte man sich nicht über den Preis einigen. Nach den guten Quoten von Rio werden ARD und ZDF vermutlich noch einmal genauer nachrechnen, was möglich ist. Die Quote von Rio kann durchaus als Auftrag gewertet werden.