Gemeinschaftsstandards - für wen?: Micky Beisenherz hat Ärger mit Facebook
Starker Tobak: Der Comedian Micky Beisenherz hat nach der Sperrung seiner Facebook-Seite das Online-Netzwerk mit einem „digitalen Unrechtsstaat“ verglichen.
Facebook hatte das Profil von Beisenherz durch einen Fehler für 30 Tage gesperrt, später am Mittwoch wurde es wieder freigeschaltet.
Laut einem Bericht des „Stern“ war der Auslöser ein Posting, mit dem der Autor auf einen fremdenfeindlichen Beitrag reagierte. „Ich erwarte, dass Facebook sich wieder auf seine Anfänge als Netzwerk des sozialen Miteinanders konzentriert, anstatt mehr und mehr zum digitalen Unrechtsstaat mit willkürlichen Bestrafungen zu verkommen“, sagte Beisenherz im Gespräch mit der „Rheinischen Post“.
Dem „Stern“ zufolge hatte ein Facebook-Nutzer unter einem Artikel zur Flüchtlingskrise einen fremdenfeindlichen Kommentar hinterlassen. Der Nachname des Nutzers habe selbst auf einen Migrations-Hintergrund schließen lassen. „Also schrieb ich, dass es mit der Einstellung Menschen wie ihn in Deutschland gar nicht geben würde“, sagte Beisenherz.
Eine Mail von Facebook habe ihn dann darüber informiert, dass sein Kommentar „nicht den Gemeinschaftsstandards entspreche“. Facebook wurde in den vergangenen Wochen wiederholt vorgeworfen, fremdenfeindliche Äußerungen nicht zu löschen.
Nachdem Facebook für seinen Umgang mit Hass-Postings immer stärker unter Druck geraten war, kündigte das Unternehmen Anfang vergangener Woche im Vorfeld des Treffens mit Justizminister Heiko Maas zumindest ein Maßnahmenpaket an. So wolle man sich nun unter anderem Rat von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM) einholen.
Bei Twitter organisieren sich unterdessen Beisenherz-Sympathisanten und fordern: #freemicky.
dpa/Tsp
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