Neuer Ermittler in Berlin: Meret Becker und Mark Waschke werden "Tatort"-Kommissare des RBB
Meret Becker und Mark Waschke werden die neuen „Tatort“-Kommissare in Berlin. Der RBB bestätigte nun per Twitter eine Tagesspiegel-Exklusivmeldung.
Die neue Besetzung beim Berliner „Tatort“ steht fest: Meret Becker und Mark Waschke sollen 2015 als neue Kommissare beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ihren Dienst antreten. Der RBB bestätigte nun via Twitter eine entsprechende Tagesspiegel-Exklusivmeldung. Die 45-jährige gebürtige Bremerin und der aus Wattenscheid in Nordrhein-Westfalen stammende 41-Jährige waren die Wunschkandidaten der ARD-Anstalt. Das war bereits am Dienstagmittag aus Senderkreisen bekannt geworden. Noch allerdings seien die Verträge mit den in Berlin lebenden Schauspielern nicht unterschrieben, hieß es da noch. RBB-Intendantin Dagmar Reim hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass die Bekanntgabe des neuen „Tatort“-Teams kurz bevorstehe. „Seien Sie sicher, dass es gut wird“, hatte sie hinzugefügt. Nun ist alles offiziell.
Beide Schauspieler haben einschlägige „Tatort“-Erfahrung. Mark Waschke hatte seinen letzten Auftritt in der ARD-Krimireihe im März 2013 – bei der Premiere von Til Schweiger als Nick Tschiller. Waschke spielte in „Willkommen in Hamburg“ Tschillers ehemaligen LKA-Partner Max Brenner.
Meret Beckers letzter „Tatort“-Einsatz liegt noch kürzer zurück. Im Oktober 2013 trat sie im Münchener „Tatort“ auf. Anders als Waschke allerdings nicht in ermittelnder Funktion. Becker spielte in „Aus der Tiefe der Zeit“ eine Femme fatal. Sie war sowohl die Geliebte des späteren Mordopfers als auch von dessen Bruder. Als am vergangenen Wochenende Dominic Raacke und Boris Aljinovic im Ersten in ihrem letzten gemeinsamen „Tatort“ auftraten – mit rund zehn Millionen Zuschauern erreichte die Folge „Großer schwarzer Vogel“ einen Spitzenwert – war Meret Becker noch als Bademeisterin im ZDF-Samstagskrimi „Unter Verdacht“ an der Seite von Senta Berger zu sehen.
Bevor Waschke und Becker 2015 ihren ersten Fall lösen sollen, wird Boris Aljinovic als Kommissar Felix Stark im November in „Die Vorsehung“ noch einen letzten Solo-Auftritt haben. Raacke hatte die ihm angebotene Abschiedsfolge abgelehnt. Wenn schon Schluss, dann richtig, hatte er gesagt. Der Vertrag von Aljinovic war hingegen noch nicht ausgelaufen.
Meret Becker wird im neuen „Berliner“-Tatort die Rolle von Hauptkommissarin Nina Rothe übernehmen. Sie ist als waschechte Berlinerin mit Herz und Verstand angelegt. Mark Waschke spielt Hauptkommissar Robert Karow, einen ehemaligen Jurastudenten aus Pankow. Der Dreh für die „Tatort“-Premiere der beiden beginnt im Oktober.
Dass sich das Verfahren hinzog, hatte unter anderem mit der Terminüberschneidung mit der Berlinale zu tun. Ein vor anderthalb Wochen anberaumtes Fotoshooting mit den neuen Ermittler war kurzfristig abgesagt worden.
In Meret Beckers Vita überwiegen Kino und Fernsehen. Bei Waschke hat das Theater eine gleichrangige Bedeutung. Seit Sommer 2013 gehört er – nach vierjähriger Pause – wieder zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Auch Jörg Hartmann, der psychisch angeschlagene Dortmunder „Tatort“-Kommissar Peter Faber, war dort von 1999 bis 2009 festes Ensemble-Mitglied. An der Schauspielschule „Ernst Busch“ hatte Waschke in einer Klasse mit Nina Hoss, Lars Eidinger, Fritzi Haberlandt und Devid Striesow gesessen – der wiederum seit gut einem Jahr in Saarbrücken den „Tatort“-Ermittler Jens Stellbrink gibt.
Das Ende des alten Ermittler-Duos kam überraschend
Mark Waschke und Meret Becker sind beide mehrfach ausgezeichnet worden. Für „Der Brand“ erhielt Waschke 2013 den Deutschen Schauspielerpreis als Bester Nebendarsteller. Meret Becker wurde für ihre Rolle in „Comedian Harmonists“ mit der Goldenen Kamera und dem Deutschen Filmpreis geehrt.
Meret Becker ist gleichermaßen Ausnahmekünstlerin wie Multi-Talent. Sie entstammt einer Künstlerfamilie. Ihre Mutter Monika Hansen ist Theater- und Filmschauspielerin, Vater Rolf Becker hat sich mit Theater- und Literaturverfilmungen für das Fernsehen einen Namen gemacht. Für das Kino hat er später mit Regisseuren wie Edgar Reitz, Peter Zadek und Volker Schlöndorff zusammengearbeitet.
Meret Becker und ihr Bruder Ben haben nach der Trennung der Eltern mit ihrer Mutter und dem 2013 gestorbenen Otto Sander zusammengelebt. Meret Becker ist Entertainerin, Komponistin, Produzentin, Schauspielerin und Musikerin. Für ihre künstlerisches und gesellschaftliches Engagement wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Der Durchbruch kam mit dem Filmhit „Kleine Haie“, danach folgten ihre sogenannten „Aschenputtel-Rollen“ wie in „Rossini“. Becker hat aus ihrer inzwischen beendeten Beziehung mit Alexander Hacke, dem Gitarristen der Einstürzenden Neubauten, eine Tochter.
Mark Waschke hat in Kinofilmen wie „Buddenbrooks“, „Habermann“ und „Barbara“ mitgespielt. Im Fernsehen war er neben mehreren „Tatort“-Produktionen im „KDD-Kriminaldauerdienst“ und zuletzt in „Unsere Mütter, unsere Väter“ zu sehen. Erst ziemlich spät, mit Mitte 30, stand er vor der Kamera. Waschke ist verheiratet, Vater einer Tochter und wohnt im Zentrum von Berlin.
Zuletzt überaus erfolgreiche: Raacke und Aljinovic
Der Berliner „Tatort“ hatte immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Das Ende des bisherigen Duos mit Raacke und Aljinovic kam überraschend. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten waren die Berliner Sonntagskrimis vor allem in den letzten Jahren überaus erfolgreich, sowohl bei der Kritik als auch bei den Zuschauerzahlen. Die Folge „Gegen den Kopf“ wurde sogar zur besten „Tatort“-Episode gewählt. Andere Fahnder im Dienste des damaligen Sender Freies Berlin (SFB) waren Volker Brandt, Hans-Peter Korff, Heinz Drache, Günther Lamprecht und Winfried Glatzeder.
Kurt Sagatz
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität