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Meinungsstark. Auf seinem Youtube-Kanal kommentiert Florian Mundt alias "LeFloid" alles von islamistischem Terror bis hin zu Nazi-Hipstern. Mehr als zwei Millionen Abonnenten machen ihn zu einem der erfolgreichsten deutschen Youtuber.
© dpa

Mehr als Katzenvideos: Medienboard fördert erstmals Youtube-Wettbewerb

Youtube-Kanäle werden gerade für ein jüngeres Publikum immer wichtiger. Mit einem Wettbewerb soll die Branche regional gefördert werden.

Fragwürdige Baby-Namen, Charlie Hebdo und „der Trend, sich selbst anzuzünden“: Es gibt kaum etwas, das Florian Mundt nicht per Video kommentieren würde – Hauptsache, es interessiert die mehr als zwei Millionen Abonnenten seines Youtube-Kanals. Der 27-Jährige ist einer von Deutschlands erfolgreichsten Youtubern. Mit seinem „Action-News“-Kanal spricht er als „LeFloid“ ein sehr junges Publikum an, das kaum noch vor dem Fernseher sitzt, oft genug aber selbst Videos in sozialen Netzwerken hochlädt.

Aus Zuschauern werden Produzenten: Der am Dienstag gestartete Wettbewerb „Your Turn“ soll neue Ideen für Kanäle fördern. Noch bis zum 23. März kann jeder Teilnehmer ein dreiminütiges Konzept-Video einreichen. Die fünf Gewinner werden von Youtube selbst, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und dem Kanalnetzwerk Endemol beyond mit insgesamt 65 000 Euro bei der Umsetzung unterstützt.

"Eigener Kosmos mit enormer Wirtschaftskraft"

Wichtig sei, dass die Kanäle einen Bezug zur Hauptstadtregion haben, denkbar sei alles von Kommentarformaten bis hin zu Game-Kanälen. „Mir fehlt in Deutschland der Fiction-Bereich, da würde ich mich über Neues freuen“, sagte LeFloid zum Start des Wettbewerbs, bei dem er selbst in der Jury sitzt.

Für Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger liegt großes Potenzial in den authentischen Online-Kanälen. „Da hat sich fast unbemerkt ein eigener Kosmos mit enormer Wirtschaftskraft entwickelt.“ Von den Wachstumsraten im Bereich der Web-Video-Netzwerke würden andere Medien nicht mal träumen.

Nur eine Million Euro Förderung für Web-Inhalte

Bislang hielt sich das Engagement des Medienboards jedoch eher in Grenzen. „Your Turn“ ist der erste Wettbewerb, der finanziell unterstützt wird. In die klassische Medienförderung flossen im vergangenen Jahr mehr als 19,3 Millionen Euro, Online-Inhalte wurden zuletzt mit jährlich nur einer Million Euro gefördert. Dabei geht es um viel mehr als Katzenvideos – das weiß man auch beim Medienboard. „Es gibt Videos von hoher Qualität, echte Stars und immer mehr Medienunternehmen, die sich einklinken“, sagte Giglinger. Nun gehe es darum, das Geschäft mit Video-Plattformen in Berlin zu verankern.

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