Nazi-Vergleich in Griechenland: Karikatur: Bundesregierung will Vernichtung der Griechen
Eine Karikatur in der griechischen Wochenzeitung "To Pontiki" zieht einen weiteren Nazi-Vergleich. Wer es als Erster bemerkt hat? "Bild"-Chef Kai Diekmann
"Bild"-Chef Kai Diekmann ist zur Zeit in Griechenland. Nicht unwahrscheinlich, dass er hin und wieder an einen Kiosk eilt und griechische Presseerzeugnisse scannt. In der Wochenzeitung "To Pontiki" hat er eine Karikatur gefunden, die sich einreiht in die nicht abebbende Welle der despektierlichen Vergleiche zwischen deutscher Bundesregierung und deutschen Nazis. Die inkriminierte Karikatur soll zeigen, dass die Politik der Merkel-Regierung auf nicht weniger als die Vernichtung der Griechen abzielt.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble richtet darin eine Waffe auf die griechische Regierung, dargestellt als Mann in Rosa. Ein älterer Mann mit Krückstock, wahrscheinlich ein Rentner, und eine dreiköpfige Familie in zerschlissenen Kleidern stehen vor einem Zaun mit Stacheldraht. Gemeint ist damit wohl, welches Schicksal sie erwartet. Auf dem Tor, das unzweideutig dem Eingangstor des KZ Auschwitz nachempfunden ist, steht: "There is no alternative". Das ist - unter Bezugnahme auf das Originalzitat der vormaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher - eine Anspielung auf Kanzlerin Angela Merkel, der in Sachen Griechenland-Krise eine offenbar alternativlose Politik der Griechen-Vernichtung unterstellt wird. Im Hintergrund rauchen die Schornsteine, der Rauch wird aus Euro-Zeichen gebildet. Die Karikatur findet sich auf bild.de - unter der Überschrift: "Entgleisung in griechischer Zeitung zur Euro-Krise | Unfassbarer Auschwitz-Vergleich."
Karikatur zeigt Schäuble als KZ-Kommandant
Merkel und Schäuble sind die bevorzugten Objekte von Karikaturisten in der griechischen Presse. Anfang des Jahres war der Finanzminister in der Zeitung „Avgi“, dem inoffiziellen Sprachrohr der radikal-linken Regierungspartei Syriza, in einer Karikatur als KZ-Kommandant abgebildet, dabei wurden ihm die Worte in den Mund gelegt "Wir machen Seife aus Eurem Fett". Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras war auf Distanz zu dieser Karikatur gegangen. "Ich bin unglücklich damit. Das ist nicht meine Position", hatte Tsipras dem "Stern" gesagt. Er betonte zugleich aber die künstlerische Freiheit und die Freiheit der Satire