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Die "Kakadu"-Website
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Deutschlandradio setzt noch mehr auf Podcasts: „Kakadu“-Sendung nicht mehr täglich

"Kakadu", eines der beliebtesten Kinderprogramme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, verliert seinen werktäglichen Sendeplatz. Deutschlandradio will noch mehr auf Podcasts setzen.

„Kakadu“, das tägliche Programm für Kinder von Deutschlandfunk Kultur, ist sicher eine der wertvollsten Sendungen in der deutschen Radiolandschaft, zumindest, wenn es darum geht, Kinder rechtzeitig auch an schwierige Themen heranzuführen, mittels Aufklärung, Information und Unterhaltung (Stichwort auch: Medienkompetenz). Nun steht in Frage, ob „Kakadu“ in der Form weiter existiert. Die Sendungen am Nachmittag von Montag bis Freitag sollen jedenfalls gestrichen werden.

Deutschlandfunk Kultur teilte auf Nachfrage dem Tagesspiegel mit, dass es Überlegungen gebe, das Format „weiterzuentwickeln“. Das Medienverhalten der Zielgruppe, Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, habe sich massiv verändert habe, Inhalte werden mehr und mehr nicht-linear abgerufen. „Hinzu kommt die Entwicklung zur Ganztagsschule, die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder oder Eltern werktags pünktlich um 15 Uhr das Radio einschalten, wird nicht eben größer.“

Sonntagfrüh (um 7 Uhr 30) werde der „Kakadu“ vor diesem Hintergrund weiter senden, wie gewohnt auf zwei Sendeplätzen: "Kakadu" für Frühaufsteher und Hörspiel. Der werktägliche „Kakadu“-Termin um 15 Uhr hingegen soll entfallen. „Es wird geprüft“, sagt der Sprecher von Deutschlandradio, „inwieweit ein nicht-linear ausgespielter Podcast diesen ersetzen beziehungsweise mit Blick auf die Mediennutzung sogar stärken kann.“

Der gegenwärtige „Kakadu“-Sendeplatz an den Werktagsnachmittagen solle sich „noch stärker an den Wünschen und Erwartungen tatsächlicher und potenzieller Hörer orientieren und Deutschlandfunk Kultur noch deutlicher als zeitgemäßes Kulturradio mit bundesweitem Anspruch profilieren“. Dafür werde zum einen die Sendung „Tonart“ ausgebaut. Zum anderen werde, zusammen mit der „Kakadu“-Redaktion, geprüft, ob der bis Ende 2018 werktägliche „Kakadu“ durch einen Kinder- beziehungsweise Familienpodcast ersetzt werden kann, „der näher am Mediennutzungsverhalten der Zielgruppe ist“. Die genannten Änderungen sind für Januar 2019 geplant.

Da stellt sich bloß eine Frage. Mit der Mediennutzung ist das ja immer so eine Sache. Sicher hören Kinder und Jugendliche, vielleicht auch Eltern, weniger lineares Radio. Aber warum kann man das eine (lineare Sendung um 15 Uhr) nicht tun und das andere (Podcast) nicht lassen?

Markus Ehrenberg

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