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John de Mol.
© dpa

Niederländischer Medienunternehmer: John de Mol will kreativer werden

Der „Big Brother“-Erfinder verkauft seine TV-Firma. "Talpa" gehört jetzt einem britischen TV-Unternehmen.

Der niederländische Medienunternehmer John de Mol, 59, Bruder von Moderatorin Linda de Mol, 50, verkauft seine Firma Talpa an das britische TV-Unternehmen ITV. Die Briten würden zunächst 500 Millionen Euro bezahlen, teilte Talpa am Donnerstag in Laren bei Amsterdam mit. Der Betrag könne abhängig von dem Resultat des Unternehmens in den kommenden acht Jahren auf maximal 1,1 Milliarden Euro steigen. Teil des Deals ist auch die weitere enge Verbundenheit von Talpa-Gründer De Mol bei dem Unternehmen bis 2023. 

De Mol gehört zu den tausend reichsten Menschen der Welt

Mit der Übernahme will ITV den Angaben zufolge seine „führende Position als europäischer Produzent deutlich verstärken“. ITV ist  der größte kommerzielle TV-Produzent in Großbritannien und betreibt Sender in mehreren Ländern.  ITV sei der beste Partner für Talpa, so de Mol. Er ist nicht nur der Erfinder der Reality-Soap „Big Brother“, sondern entwickelte mit Talpa Formate wie „The Voice“ und „Utopia“, das beim deutschen Sender Sat 1 gerade als „Newtopia“ angelaufen ist.

Der Deal mit den Briten dürfte John de Mol nicht ärmer machen. Mit einem geschätzten Vermögen von zwei Milliarden US-Dollar gehört er laut „Forbes Magazine“ zu den 1000 reichsten Menschen der Welt. 1979 gründete de Mol seine erste eigene Fernsehproduktions-Firma.1994 entstand aus der Fusion mit Joop van den Ende die Endemol Entertainment. Im Frühjahr 2000 verkauften de Mol und van den Ende Endemol auf dem Höhepunkt der Börsen-Hausse für rund 5,5 Milliarden Euro an den spanischen Telekomkonzern Telefónica. De Mol blieb noch fünf Jahre Chief Creative Director. 2005 gründete er den Fernseh-Kanal Talpa. 2007 kaufte de Mol die Produktionsfirma Endemol für 2,63 Milliarden Euro zurück. Mit dem jüngsten ITV-Deal will er wieder kreativer werden. „Für mich bedeutet diese Übernahme, dass ich mich auf die Schaffung neuer Formate richten kann.“ (mit dpa)

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