Anti-Asyl-Bewegung in Dresden: Facebook sperrt Tatjana Festerling für eine Woche
Pegida-Anführerin Tatjana Festerling macht im Internet besonders hasserfüllt Stimmung gegen Flüchtlinge. Dafür handelte sie sich eine einwöchige Sperre bei Facebook ein.
Offenbar hat die Pegida-Anführerin Festerling doch so überzogen, dass es selbst für Facebook zu weit ging. „Tatjana Festerling ist aufgrund von kritischen Beiträgen auf Facebook gesperrt, daher kann sie sieben Tage lang nichts posten, kommentieren oder liken“, teilte die Gruppe „Solidarität mit Tatjana Festerling“ am Sonntagabend auf ihrer Seite in dem sozialen Netzwerk mit.
Gelöscht ist die von mehr als 4500 Personen abonnierte Seite der Anti-Asyl-Aktivistin, die im Frühjahr als Dresdner Oberbürgermeisterkandidatin von Pegida angetreten war, nicht. Frühere Kommentare sind nach wie vor zu sehen. Facebook kommentierte die Entscheidung nicht.
Festerling macht im Internet hasserfüllt gegen Flüchtlinge Stimmung, spricht dabei von „Horden“, „Clanfürsten“ und einer „Luxus-Asylforderern“, beschwört angebliche Terrorgefahren in der Dresdner „Zeltstadt“. Gern attackiert sie auch Journalisten, die sich für Asylsuchende einsetzen. Namentlich griff sie zuletzt „Stern“-Herausgeber Andreas Petzold als „Systemling“ eines „schon nach Moder stinkenden Hetzblattes“ an. Als die „Huffington Post“ eine Aktion „Willkommen, liebe Flüchtlinge“ mit Stimmen von Prominenten startete, sprach sie von der „Fratzenparade der 200 dämlichsten, dafür eitelsten Dummdödel der deutschen Unterhaltungsindustrie“.
Zur befristeten Facebook-Sperre von Festerling gab es im Netz viele positive Kommentare – gewöhnlich erkennt das Netzwerk bei rassistischen Einträgen keinen Verstoß gegen die Gemeinschaftsregeln. Wirklich gebremst ist die Anti-Asyl-Bewegung mit Stammsitz in Dresden im Internet durch die Maßnahme des US-Konzerns gegen Festerling nicht. Pegida selbst gefällt auf Facebook noch immer mehr als 156.000 Personen, bei leicht rückläufiger Tendenz. Was Tatjana Festerling auf ihrer eigenen Seite derzeit nicht verbreiten kann, erscheint dort, bei Pegida-Anführer Lutz Bachmann oder bei anderen Vorstandsmitgliedern der Organisation.