Das volle Programm: Die Tops und Flops aus zehn Jahren RBB
Von „Abendschau“ bis „Zibb“, von Boris Aljinovic bis Ulli Zelle: Das RBB-ABC zu zehn Jahren Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Zehn Jahre RBB, zehn Jahre Tops und Flops – durch die Fusion des Senders Freies Berlin (SFB) und des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) entstand am 1. Mai 2003 der Rundfunk Berlin-Brandenburg. Am Samstag feiert der RBB Geburtstag mit einem großen Fest an der Masurenallee. Gelegenheit, den Sender-Slogan: „Das volle Programm“ von A bis Z abzuklopfen.
Abendschau. Kann man hassen, kann man lieben. Wer aber wissen will, wie janz Berlin zwischen Laubenpieperei und Größenwahn tickt, bekommt hier jeden Abend um halb acht das volle Brett.
Brandenburg aktuell. Das Markklößchen unter den Regionalmagazinen. Hat dazu beigetragen, dass der RBB durch die Affäre um einen geänderten Bericht zum BER nach einem Anruf aus der Potsdamer Staatskanzlei in die Schlagzeilen („politische Einflussnahme“) geriet.
Cathrin Böhme. Eine ganz famose Moderatorin „in unserer Stadt“. Weniger famos beim Outfit. Sollte sich einen Designer gönnen und aufpassen, dass sie nicht bei Harald Glööckler landet.
Darm & Magen. „rbb Praxis“: Wenn du krank bist, heilt auch diese Sendung nicht, aber du weißt, dein Rollator-Nachbar teilt deinen Schmerz.
Ermittler. Der längste Anlauf zum achtbaren „Tatort“. Erst mit Dominic Raacke, Boris Aljinovic und besseren Büchern hat die Hauptstadt einen würdigen Hauptstadtkrimi bekommen.
Faktenchecks. Nachdem gefühlt alle Berliner Bezirke und Brandenburger Regionen RBB-amtlich geprüft wurden, bieten sich als Nächstes an: Tabletts in Behördenkantinen, Luftdruck in Luftballons, Pünktlichkeit der RBB-Mitarbeiter.
Geheimnisvolle Orte. Wie tief unter der Erde liegt eigentlich das Archiv des ehemaligen SFB?
Haus des Rundfunks. Geschichte und Gegenwart des Rundfunks kommen in der Masurenallee zusammen. Danke, Dagmar Reim, dass die Haltestelle nun „Haus des Rundfunks“ heißt.
Inforadio. Sehr nützlicher RBB-Sender, vor allem wegen des Medienmagazins und der Fußball-Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag. Ein Deutschlandfunk im gekonnten Regionalformat.
Jedermann. „Kesslers Expeditionen“: Komiker Kessler reist kreuz und quer durch die Lande, und er wird nicht eher aufhören, als bis alle Vehikel zwischen Tier und Tretboot ruiniert sind. Michael Kessler ist der Sandmann, der spricht. Immerhin Twitter-Weltmeister. Merke: Der RBB ist trimedial aufgestellt.
Kurt Krömer. Na klar! Der Moderator, Entertainer, Schauspieler gab Neukölln ein komisches Gesicht und Bezirksvorsteher Buschkowsky eine halbwertige Ausrede für seine Sarrazinaden. Potenzieller Nachfolger: Chris Guse.
Lust. Auf Gespräche. In die „Hörbar Rust“ auf Radio Eins kommen immer wieder sonntags Prominente. Martina Gedeck, Bjarne Mädel oder Robert Atzorn legen Musik auf, erzählen Bettina Rust Geschichten und verraten fern von peinlicher Beichtstuhl-Atmo mehr über sich als in üblichen Talkshows.
Multikulti. Was macht der Westdeutsche Rundfunk mit dem Sender Funkhaus Europa besser als der RBB mit dem eingestellten Radioprogramm Multikulti? Nix, wäre die einzig richtige und ehrliche unter den Antworten.
O là là. TV-Marathon „24 Stunden Berlin“. Volle Pulle Berlin, volle Pulle Leben. Hauptstadt und Hauptstädter zur Kenntlichkeit entstellt. Ein Geniestreich.
Potsdam, Babelsberg. Zweiter Standort des RBB im ehemaligen ORB-Gebiet. Kantinen- und landschaftsmäßig deutlich attraktiver als die leicht muffige Zentrale an der Masurenallee.
Querdenker. Ein doch eher seltenes Exemplar beim RBB. Ken Jebsen schaffte sich mit seiner Show bei RadioFritz mal gröfazmäßig in eine Antisemitismus-Affäre rein. Eine Art Selbstmordattentäter hinterm Mikrofon, bombte sich der Moderator aus dem RBB-Radio. Fehlt.
Recherche. Investigativ, kritisch, meinungsstark? Rein enthüllungsmäßig könnte mehr kommen vom Hauptstadtsender als das Politmagazin „Kontraste“.
Zehn Jahre RBB: Der Sandmann hat die Zeiten überdauert, "Polylux" nicht.
Sandmann. Reden ist Gold? Quatsch: Schweigen ist Gold. So zog der Sandstreuer durchs Ostfernsehen in ganz Deutschland ein.
Tita von Hardenberg. War mit „Polylux“ in der ARD für den RBB erfolgreich. Als der Zeitgeist aus der Zeit geflogen war, flog sie aus dem Programm.
Unter uns. Dagmar Reim. Nach drei Amtszeiten werden ARD-Intendanten entweder heiliggesprochen oder gesteinigt. In Berlin wird schon nach einem leeren Sockel gesucht.
Vielzweckmann. Jörg Thadeusz. Sind sie zu schwach, ist er zu stark? Hat noch jede Co-Talkshowmoderatorin aus dem Studio geekelt. Offenbar nicht zum Missfallen der Intendantenmutti. Der Profi-Verhaspeler macht Fernsehen und Radio mit inviduellem Persönlichkeitsappeal.
Weißnackenkranich. Auch bekannt als Giraffe, Erdmännchen, Panda oder Gorilla. In der Kapitale der Fellstreichler sind die täglichen Zoobesuche ein Must-have der TV-Unterhaltung. Das ewige Fernsehlicht für Knut Eisbär.
XXL-Unterhaltung. „Zibb“: Megaquotenabräumer und Schuhlöffel in den Fernsehabend hinein. Das werktägliche Magazin kann nur mit Spikes an den Puschen gesehen werden. Hohe Rutschgefahr wegen Schleim-Schleuderei.
Young, Neil. Der Soundcheck-Award von Radio Eins wird jährlich von Musikkritikern vergeben. „Den hänge ich mir ins Studio“, sagte ein glücklicher Neil Young.
Zelle, Ulli. Der rasendste aller RBB-Reporter hat es geschafft, durch entschlossene Osmose an zwei Orten gleichzeitig und live zu moderieren.
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