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DVB-T2 mobil. Der Stick von Freenet-TV entschlüsselt auch die Privatsender.
© F.: Promo

Probleme bei DVB-T2: Der Stick zur Antenne

DVB-T2 am PC: Ein befriedigendes Ergebnis wird nur unter optimalen Bedingungen erzielt. Mitunter ruckelt bei diesem Antennenfernsehen das Bild, fehlt der Ton.

Noch immer läuft beim neuen Antennenfernsehen nicht alles rund: Ausgerechnet die ARD-Sender sowie Phoenix und Arte sind mit dem DVB-T2-Stick von Freenet TV mitunter nur ruckelnd oder ohne Ton zu empfangen. Die Bouquets mit den Privatsendern sowie das ZDF-Bouquet gelangen hingegen viel besser zum DVB-T2-Zuschauer.

Das ist das Ergebnis unseres Tests des kleinen weißen USB-Sticks, der zusammen mit einer kleinen Antenne ausgeliefert wird, und mit dem das Ende März gestartete HD-Antennenfernsehen nun auch auf Computern und Notebooks empfangen werden kann. Der Freenet-TV-Stick ist derzeit die einzige Möglichkeit, auf einem PC sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die privaten Programme zu nutzen.

Auf Windows-Systemen funktioniert die Installation zumeist reibungslos. Wir haben den Stick – Preis rund 60 Euro – auf mehreren Computern mit Windows 7 und Windows 10 ausprobiert: In einem Fall musste eine Windows-Bibliothek aus dem Internet nachgeladen werden, sonst waren Stick und Player-Software inklusive Sendersuchlauf (45 Programme) nach spätestens zehn Minuten betriebsbereit. Besitzer von Apple-Computern müssen derzeit mit einer Beta-Version auskommen, für das zweite Quartal ist ein Update angekündigt.

Die mitgelieferte Stummelantenne erfüllte nur im Freien ihren Zweck

Die folgenden Tests auf Windows- Computern ergaben ein durchwachsenes Ergebnis. Ein wirklich befriedigendes Resultat war selbst unter optimalen Bedingungen nicht immer zu erzielen. Vor allem bei den beiden ARD-Bouquets – also bei zwölf öffentlich-rechtlichen Programmen – gab es größere Probleme, die sich bei schlechterem DVB-T2-Signal noch verstärkten. Die mitgelieferte Stummelantenne erfüllte nur im Freien ihren Zweck. Aber selbst eine Antenne mit eingebautem Verstärker löste nicht alle Probleme.

Auf einem gut ausgestatteten Computer waren zwar alle Programme in ruckelfreier Qualität zu empfangen, allerdings fehlte bei den Sendern aus den ARD-Bouquets der Ton. An anderer Stelle der Stadt auf einem ebenfalls sehr leistungsfähigen Computer gab es das Ton-Problem nicht, dafür ruckelte bei diesen zwölf Sendern das Bild streckenweise. Zum Vergleich hatten wir an den beiden Testorten auch eine Settop-Box für DVB-T2 im Einsatz, bei der diese Schwierigkeiten – fehlender Ton und Ruckeln – nicht auftraten.

Auf einem nicht mehr ganz neuen Notebook mit Mehrkernprozessor war das Ruckeln sogar unabhängig von der Signalstärke so stark, dass man nicht mehr von Fernsehgenuss sprechen konnte. Unter den Mindestanforderungen (Intel Core i3 mit 2,4 GHZ, 6 GB RAM) sollte man es gar nicht erst versuchen.

Diese Probleme – die immer auch von der speziellen Hardware-Situation abhängen – außer Acht gelassen, macht der Stick einen guten Eindruck: Die Software ist bewusst einfach gehalten, dennoch sind sämtliche benötigten Funktionen nur eine kurze Mausbewegung weit entfernt. Der Funktionsumfang ist allerdings eingeschränkt. Eine direkte Verbindung zu den Sendermediatheken gibt es nicht, „freenet TV connect“ fehlt noch, Aufnahmen sind nicht möglich und auf eine Fernbedienung muss man ebenso verzichten, können aber per Update später folgen.

Fazit: Im Freien ohne Zugriff auf das Internet ist der DVB-T2-Stick eine praktische Sache. Auf einem PC oder Notebook mit Netzzugang sind jedoch Dienste wie Magine, Waipu und Zattoo noch praktischer, zumal zum Preis für den Stick noch das Jahresabo von 69 Euro für die Privaten dazukommt.

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