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Das BKA ist seit Tagen mit Experten im Katastrophengebiet.
© BKA

Identifizierungskommission im Hochwassergebiet: Die Überbringer der traurigen Gewissheit

Eine Kommission des Bundeskriminalamtes arbeitet daran, den Opfern der Flutkatastrophe ihre Identität zurückgeben. Das sind ihre Methoden.

51 Einsätze hatte die Identifizierungskommission (IDKO) des BKA in den vergangenen 49 Jahren: Flugzeugabstürze, Terrorangriffe, der Tsunami 2004 oder das Erdbeben in Haiti. Jetzt sind die Experten in Rheinland-Pfalz an den Orten, wo die Flut erbarmungslos zuschlug und viele Menschen tötete.

Bei der Flutkatastrophe sind in Rheinland-Pfalz 134 Menschen gestorben. Davon sind bislang 80 identifiziert. 69 Menschen werden noch vermisst.

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Das Bundeskriminalamt hat daktyloskopische Sachverständige, forensische Zahnmediziner und DNA-Spezialisten, die den Toten ihre Identität zurückgeben. Und den Angehörigen die traurige Gewissheit.

Trümmer, Schutt und Wasser in Bad Neuenahr - Ahrweiler.
Trümmer, Schutt und Wasser in Bad Neuenahr - Ahrweiler.
© Sascha Schuermann / AFP

Die Methoden zur Identifizierung eines Opfers sind der Vergleich von Finger-, Hand- und Fußflächenabdrücken (Daktyloskopie), der Abgleich des Zahnstatus und die Untersuchung und der Vergleich von genetischem Material (DNA-Abgleich).

Dazu kommen sekundäre Identifizierungsmerkmale wie Personenbeschreibung, Narben, Tattoos oder Krankheiten. Diese Merkmale reichen aber für eine zweifelsfreie Identifizierung nicht aus. Ein Mensch gilt als identifiziert, wenn mindestens eines der drei Merkmale (daktyloskopischer Befund, Zahnstatus oder DNA-Profil) vorliegt.

Zwei Experten des IDKO bei der einer Datenanalyse.
Zwei Experten des IDKO bei der einer Datenanalyse.
© BKA

Die IDKO arbeitet im aktuellen Einsatz auf Anforderung der rheinland-pfälzischen Polizei. Innenminister Roger Lewentz sagte vergangene Woche, dass es unklar sei, ob alle Vermissten gefunden werden können. Aber die bereits identifizierten Verstorbenen sollen "in Würde von ihren Lieben bestattet werden können".

Fälle, bei denen die IDKO tätig wurde

Das BKA richtete die IDKO nach einem Flugzeugabsturz in Teneriffa ein. Bei dem Absturz am 3. Dezember 1972 kamen 155 Passagiere ums Leben, zum Großteil Deutsche. Das BKA entsandte Spezialisten auf die Kanareninsel, um die Opfer zu identifizieren.

Der Flugzeugabsturz in Ramstein 1988, der Flugzeugabsturz in der Dominikanischen Republik 1996, das Zugunglück in Eschede 1998 und der Flugzeugzusammenstoß bei Überlingen im Jahr 2002. Die größte Bewährungsprobe der IDKO bisher war der 14 Monate dauernde Einsatz nach dem Tsunami am 26. Dezember 2004 in Südostasien. 630 Spezialisten des BKA konnten mit Kollegen aus anderen Ländern etwa 2900 Menschen identifizieren.

Simone Windhoff

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