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Die nächsten Impftermine finden in größeren Oberstufenzentren in Lichtenberg und Pankow statt.
© imago images/Political-Moments

„Hatte schon Angst, da man manchmal Negatives hört“: Zum Unterrichtsstart können sich Berliner Berufsschüler impfen lassen

Seit Montag findet wieder Präsenzunterricht statt. Es gilt Test- und Maskenpflicht. An mehreren Schulen können sich Jugendliche auch impfen lassen.

Vor dem Eingang des Oberstufenzentrums Kraftfahrzeugtechnik in Charlottenburg sammeln sich zur Mittagszeit Schüler:innen. Es ist der erste Tag des neuen Schuljahres. Einige stehen zum rauchen draußen, andere warten auf ihre Impfung.

Das Oberstufenzentrum ist die erste Einrichtung, an der das Impfangebot des Senats für beruflichen Schulen am Montag gestartet ist. Von 10 bis 17 Uhr konnte sich impfen lassen, wer wollte.

„Wir sind keine riesig große Schule, eine recht übersichtliche Klientel“, sagte Schulleiter Ronald Rahmig, dennoch sei es schwer gewesen, die Schüler:innen vorab über das Angebot zu informieren. „Viele haben ihren ersten Schultag. Die vorher zu kontaktieren, das hat nicht ganz optimal geklappt, da muss man ganz klar sein.“

Mini-Impfzentrum im Erdgeschoss

Ali hat sich heute Mittag spontan für eine Impfung entschieden, sagt er. Da er 19 Jahre alt ist, war das möglich. Schüler:innen unter 18 müssen für die Impfung eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorlegen.

„Ich hatte schon etwas Angst, da man manchmal Negatives hört“, aber auf das ständige Testen hatte der angehende KFZ-Mechatroniker keine Lust mehr gehabt, erzählt er. In den ersten drei Unterrichtswochen müssen Schüler:innen sich drei mal pro Woche testen lassen, außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen in dieser Zeit.

Der Testpflicht entgeht Ali damit jedoch trotzdem nicht - es ist seine erste Impfung, also kein voller Schutz. Außerdem steht in den vom Senat veröffentlichten Regeln nichts über eine Ausnahme für voll-geimpfte Schüler:innen - sondern lediglich für geimpftes Schulmitarbeiter:innen.

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Insgesamt standen beim ersten Termin 350 Impfdosen von Moderna zur Verfügung. Geimpft wurde in mehreren offenen Kabinen im Erdgeschoss am Ende einer eingerichteten Impfstraße, am Anfang erfolgt die Registratur der Impflinge von Bundeswehrsoldat:innen. Die Einsatzleiterin des Mobile Impfteams Sinja Meyer-Rötz spricht von einem „Mini-Impfzentrum“.

Weitere Impftermine in Berufsschulen

Die nächsten Impftermine in der ersten Schulwoche laufen zunächst in den größeren Oberstufenzentren, darunter das OSZ Max-Traut-Schule in Lichtenberg und das OSZ Gastgewerbe Billat-Savarin-Schule in Pankow, wie die Pressestelle der Bildungssenatsverwaltung dem Tagesspiegel mitteilte.

Trotz Kritik an ihrem Schulöffnungsplan zeigt sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres optimistisch: „Ich bin auch ganz gespannt, wie das hier angenommen wird“, es sei "super gut durchorganisiert und wir wollen hier vor Ort in der Schule nochmal ein niederschwelliges Angebot schaffen, wenn man nicht den Weg ins Impfzentrum findet.“

Insgesamt waren gemeinsam mit pharmazeutischem Personal vier Ärztinnen und Ärzte an diesem Montag im Einsatz. Darunter auch Ahmed Abdul-Rahman, der 30-Jährige ist als Impfarzt in Tegel tätig - zu seinem Job gehört auch, die Jugendlichen über mögliche, wenn auch seltene Nebenwirkungen zu Informieren. Drüber wüssten die meisten kaum etwas.

„Wir klären die Schüler zwar auf, dass das Risiko einer Herzmuskelentzündung bei Menschen ihres Alters wahrscheinlicher ist als bei etwas Älteren, aber auch bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering.“

Manche Schüler:innen brauchen das Impfangebot vor Ort auch schon gar nicht mehr. Sie hätten vorab schon Impfangebote ihrer Betriebe in Anspruch genommen, sagt Schulleiter Rahmig.

Büsra Delikaya

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