Liveticker zum Unwetter und Bahnstreik: "Zoran" zieht an Berlin vorbei - Tornado verwüstet Bützow - GDL streikt weiter
Am Dienstag hat die GDL ihren Rekord-Streik begonnen. Bahnchef Grube will am Mittwoch einen "Vorschlag zur Befriedung der Lage unterbreiten". Am Abend tobte das Tief "Zoran" über Norddeutschland und verwüstete die Kleinstadt Bützow. Lesen Sie die Ereignisse dieses Streik- und Sturmtages in unserem Liveticker nach.
- Ingo Salmen
- Martin Pfaffenzeller
- Angie Pohlers
- Maris Hubschmid
- Sandra Dassler
Was für ein Tag! Der bundesweite Bahnstreik wurde durch das heftige Unwetter "Zoran" zwischenzeitlich in den Hintergrund gerückt. Gewitter mit starkem Regen und Sturmböen von über 100 Stundenkilometern ließen vor allem in Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland und Mecklenburg-Vorpommern Bäume auf Straßen und Bahngleise stürzen, Keller wurden überflutet, Dächer abgedeckt. Um 23 Uhr beruhigte sich die Lage wieder. Berlin und Brandenburg hatten Glück - "Zoran" zog nördlich an der Mark vorbei.
Falls Sie in der Nacht zum Mittwoch noch einen Zug erwischen wollen oder müssen: In einer Live-Auskunft auf ihrer Website hat die Deutsche Bahn immer am frühen Nachmittag den Ersatzfahrplan für die nächsten 48 Stunden veröffentlicht. Reisende können sich auch unter der Servicenummer 08000 - 99 66 33 an den Konzern wenden - auch in den Nachtstunden.
23.23 Uhr - Streik geht morgen weiter: Ach ja, da war doch noch was. Genau, der bundesweite Rekord-Streik der Lokführer. Der geht unabhängig von "Zoran" morgen munter weiter.
Nach Ankündigung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sollen über den gesamten Tag erneut rund 3000 Mitarbeiter dem Streikaufruf folgen und ihre Züge stehen lassen. Bahnchef Rüdiger Grube kündigte für morgen einen "neuen Vorschlag zur Befriedung der Lage" an.
22.58 Uhr - Für Berlin ist die Wetterwarnung aufgehoben: "Es ist nichts mehr da, was uns Angst machen könnte", sagt ein Feuerwehrsprecher. Er bezog sich dabei allerdings - leider - nur auf das Wetter.
22.41 Uhr - Keine Schäden in Berlin und Umland - morgen gutes Wetter: "Berlin und Brandenburg haben diesmal großes Glück gehabt", sagt der Berliner Meteorologe Thomas Globig: "Außer ein paar Sturmböen, die durch die Stadt gezogen sind, war ja, zum Glück, nichts." Zu verdanken, habe das die Hauptstadtregion dem wolkigen Tagesverlauf. Die Wolken verhinderten, dass die Sonne direkt auf die Erde strahlt und mit Energie aufheizt, sagt Globig. In Norddeutschland sei das nicht so gewesen - so konnten sich neben orkanartigen Böen auch Tornados bilden: "In der Nähe des Schweriner Sees hatte sich eine Gewitterzelle gebildet, die mehrere Tornados auslöste", erklärt der Meteorologe: "Auf dem freien Feld richtet so ein Tornado wenig Schaden an, aber wenn er auf eine Ortschaft trifft, sind die Folgen wie jetzt in Bützow verheerend, weil er eine extrem hohe Zerstörungskraft hat und mit extremen Windgeschwindigkeiten einhergeht".
Aber jetzt ist erst einmal alles überstanden, schätzt Globig ein. Das sich abschwächende Unwetter ist über Stettin zur Ostsee und weiter Richtung Bornholm unterwegs. In Berlin und Brandenburg soll es morgen freundlich und etwa 22 Grad warm werden. Die nächsten Tage werden durchwachsen. Eine Schwüle wie an diesem Dienstag, dem bisher wärmsten Tag des Jahres wird es frühestens nächste Woche wieder geben.
22.26 Uhr - Update zu Bützow - 30 Verletzte: Die Dächer vieler Häuser sind abgedeckt worden, auch ein Krankenhaus und ein Pflegeheim waren betroffen. Nach Angabe des Landrats, Sebastian Constien, wurden 30 Menschen durch umherfliegende Trümmerteile verletzt. Es gebe „schwere Schäden“, sagte ein Polizeisprecher. Unzählige Dachziegel lagen auf der Straße. Betroffene sollten in Turnhallen untergebracht werden. Mehr als 100 Rettungskräfte waren im Einsatz. In Bützow wurden nach Informationen der „Bützower Zeitung“ das Dach der Kirche komplett abgedeckt und das Rathaus schwer beschädigt. Der Bürgermeister musste der Zeitung zufolge behandelt werden, nachdem ein Fenster in seinem Büro zerborsten war. Das Krankenhaus habe teilweise geräumt werden müssen. Augenzeugen sprachen von einem Tornado.
22.14 Uhr - Sturm zieht an Berlin vorbei: Glück für die Hauptstädter. Der Sturm Zoran ist nördlich an Berlin vorbeigezogen und zwar auf der Linie Hamburg-Schwerin weiter nach Stettin. Für die Hauptstadt gab es keine Unwetterwarnung, sondern "nur" eine Wetterwarnung von 20.52 bis 22.30 Uhr. Sie ist noch nicht aufgehoben, weil der äußerste Zipfel von Berlin kurz vor Erkner noch immer betroffen ist. Es gab keine nennenswerten Einsätze der Feuerwehr.
21.41 Uhr - Tief "Zoran" verwüstet Ortschaft in Mecklenburg-Vorpommern: Der Ort Bützow in Mecklenburg-Vorpommern ist offenbar durch einen Tornado verwüstet worden. Das berichten die Kollegen von Bild.de mit Verweis auf Bilder aus dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die sehen in der Tat eindrucksvoll aus.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.
21.35 Uhr - Heftige Gewitter ziehen über Deutschland: Während das Gewitter Berlin gerade erst so langsam erreicht, war der Westen Deutschlands schon teils heftig betroffen: Unwetter mit starkem Regen und Sturmböen von über 100 Stundenkilometern ließen am Dienstag vor allem in Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland und Mecklenburg-Vorpommern Bäume auf Straßen und Bahngleise stürzen, Keller wurden überflutet, Dächer abgedeckt. Bahnstrecken im Nah- und Fernverkehr wurden zum Teil länger blockiert.
In Hamburg kam ein Autofahrer ums Leben, als am Fischmarkt ein Vordach auf seinen Wagen stürzte. Die schwangere Lebensgefährtin des Opfers, die ebenfalls im Wagen saß, kam verletzt in ein Krankenhaus. Bahnstrecken im Nah- und Fernverkehr wurden zum Teil länger blockiert.
21.02 Uhr - Vorsicht Unwetter! Wer jetzt noch irgendwo im Freien steht und auf die Bahn wartet, sollte mindestens einen Schirm dabei haben. Das Unwetter ist im Anmarsch auf Berlin. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor "teils kräftigen Gewittern, lokal verbunden mit Starkregen, Hagel und Sturmböen" im Norden Deutschlands.
Für alle die wegen des Bahnstreiks mit dem Fahrrad unterwegs sind: Toi, toi, toi, dass sie noch trocken nach Hause kommen.
20.16 Uhr - Streikbrecher: Laut Aussagen der Deutschen Bahn gab es heute unter den Lokführern mehr Streikbrecher als geahnt. Heißt: Lief doch eigentlich ganz gut, oder? Nur in Brandenburg kann wohl kein Passagier mehr über die Streiks lachen. Dort stand vielerorts wie in Frankfurt (Oder) zeitweise alles still.
19.43 Uhr - Ein bisschen Spaß muss sein: Die Radiokollegen von Fritz erlauben sich einen Streik-Spaß mit dem "Herr der Ringbahn - Die Gefährtnicht" - ein Plakat, das dem einen oder anderen Bahnfahrer über die lange Wartezeit hilft.
19.17 Uhr - Gähnende Leere am Münchner Hauptbahnhof: Sonst herrscht am Sackbahnhof in der Landeshauptstadt reges Treiben - heute gibt es streikbedingt zu sehen: Nichts.
18.34 Uhr - 95 Prozent Ausfallquote im Osten: In den neuen Bundesländern fuhr heute in einigen Gebieten kaum ein Regionalzug. Die Ausfallquote lag dort nach Bahn-Angaben bei 85 bis 95 Prozent.
18.22 Uhr - U7 fährt unregelmäßig: Online-Chef Markus Hesselmann ruft gerade in der Redaktion an und berichtet von Unregelmäßigkeiten im Fahrplan der U-Bahnlinie 7. Wir wünschen ihm weiterhin eine gute Fahrt.
18.07 Uhr - Entspannt stehen in der U-Bahn? Kollegin Hanna Stompe ist heute mit U8 und U7 zum Spätdienst in die Redaktion gekommen. Nicht voller als sonst: Das ist ihr Eindruck vom U-Bahn-Verkehr am späten Nachmittag. Bei anderen hingegen scheint die "Hoffnung" zu regieren, wobei wir nicht recherchieren konnten, ob das abgebildete Tattoo anlässlich des Bahnstreiks gestochen wurde oder nicht. Welche Erfahrungen haben Sie an diesem ersten Tag des Bahnstreiks gemacht? Für welches Verkehrsmittel haben Sie sich entschieden? Und wieviel Zeitaufschlag mussten Sie hinnehmen? Am Ende des Tickers können Sie uns Ihre Erfahrungen mitteilen.
17.01 Uhr - Streik kostet Bahn zehn Millionen Euro pro Tag: Der Streik der Lokführer belastet die Bahn-Bilanz täglich mit zehn Millionen Euro. Wie Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Dienstag erklärte, ergibt sich die Summe aus Einnahmeausfällen im Personen- und Güterverkehr sowie Kosten, etwa für Ersatzfahrpläne und Kundeninformation. Das meldet die DPA. Homburg sagte am ersten Streiktag im Personenverkehr: "Das, was wir als Fahrplan veröffentlicht haben, fahren wir auch stabil." Jeder dritte Fernzug fahre, im Regionalverkehr seien es im Westen 50 bis 60 Prozent der Züge, im Osten teilweise nur 15 Prozent. Diese Werte entsprechen den Angaben beim letzten Streik. Im Westen sind mehr Lokführer verbeamtet, was die unterschiedlichen Zahlen erklärt.
16.39 Uhr - Bahnchef Grube will "Vorschlag zur Befriedung der Lage unterbreiten": Die Deutsche Bahn will angesichts des Rekord-Streiks einen Vorstoß zur Lösung des Konflikts mit der Lokführergewerkschaft GDL machen. Er wolle am Mittwoch "einen Vorschlag zur Befriedung der Lage unterbreiten", sagte Grube der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. "Es kann und darf nicht so weitergehen. Der Tarifkonflikt darf nicht auf dem Rücken unserer Kunden und Mitarbeiter ausgetragen werden."
16.24 Uhr - Im Berliner Feierabendverkehr wird's eng: Wer jetzt die U-Bahnen nutzen will, sollte etwas Geduld zum Bahnsteig mitbringen. Es ist nicht gewährleistet, dass man gleich die erste einlaufende Bahn nehmen kann. In der U12 Richtung Warschauer Straße etwa soll es zwischen Ernst-Reuter-Platz und Gleisdreieck bereits eng werden. Myfest-Verhältnisse sozusagen. Auch auf den Straßen scheint der Verkehr wieder zuzunehmen. Die Übersichtskarte der Verkehrsinformationszentrale zeigt bereits viele volle Straßen, vor allem im Westen, an. Hier finden Autofahrer ständig aktualisierte Verkehrsinformationen.
16.12 Uhr - Das Einzige, was in Cottbus noch fährt, sind die Züge nach Berlin und Görlitz: Meist haben Medien die großen Routen wie Hamburg-Berlin oder Frankfurt-Köln im Blick. Auf einer Strecke zumindest läuft alles planmäßig, denn dort verkehrt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) - und die wird nicht bestreikt. Sonst läuft aber in Cottbus gar nichts im Nahverkehr. Straßenbahnen und Busse werden wie fast überall in Brandenburg bestreikt. Auch das Umland und dort besonders der Schulbusverkehr sind betroffen.
15.52 Uhr - Ersatzfahrplan für die nächsten 48 Stunden online: In einer Live-Auskunft auf ihrer Website hält die Deutsche Bahn seit dem frühen Nachmittag den Ersatzfahrplan für die nächsten 48 Stunden im Nah- und Fernverkehr bereit. Dort können Reisende nach Verbindungen suchen. Im Datumsfeld ist auch schon Freitag, 8. Mai, wählbar. Allerdings seien die Angaben für diesen Tag nicht verlässlich, erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage des Tagesspiegels. Die Daten würden immer am frühen Nachmittag für die nächsten beiden Tage eingepflegt. Grundsätzlich sei der Plan an jedem Tag gleich, es könnten sich jedoch Änderungen im Detail ergeben. Auch der Ersatzfahrplan der S-Bahn in Berlin laufe "stabil", teilte die S-Bahn per Twitter mit. Hier finden Sie unsere Hinweise, wie Sie in Berlin trotz Streik ans Ziel kommen.
15.42 Uhr - GDL-Kundgebung mit Weselsky in Köln: Hunderte Mitglieder erwartet die Gewerkschaft GDL am Mittwochmittag zu einer Streikkundgebung vor dem Kölner Hauptbahnhof. Dort will sich der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky direkt an Lokführer, Zugbegleiter und Lokrangierführer aus Nordrhein-Westfalen wenden.
15.25 Uhr - Bessere Quoten als im Lotto: Fast ein Drittel der Züge ist im Fernverkehr auf der Schiene. Dort sollen laut DPA heute 245 statt der sonst üblichen 804 Züge eingesetzt werden.
15.16 Uhr - Und dann noch die üblichen Behinderungen: Zwei Kollegen treffen in der Redaktion ein und beklagen sich einerseits über die langsame M41 und andererseits über die schwierige Parkplatzssuche. Also alles wie gehabt.
14.49 Uhr - Der aktuelle Ersatzfahrplan der S-Bahn in Berlin: Wenn Sie in den nächsten Stunden die S-Bahn nutzen wollen - hier ist der aktuelle Fahrplan, Stand 14.35 Uhr.
14.39 Uhr - Soll die Politik eingreifen? Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt schließt eine strengere Reglementierung für Streiks im Verkehrsbereich nicht aus. „Das Ausmaß eingeschränkter Mobilität, das wir in diesem Tarifkonflikt erleben, kann man sich nicht ständig wiederholend leisten“, sagte der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“ mit Blick auf die Bahn-Problematik. „In anderen europäischen Ländern gibt es auch besondere Regeln für Netzbereiche. Ich habe auch in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass ich dafür Sympathie habe.“
14.34 Uhr - Kongress mit Bahnchef Grube wegen Lokführerstreiks abgesagt: Wo wir gerade bei Reisen rund um den Muttertag waren. Der Lokführerstreik trifft auch Bahnchef Rüdiger Grube. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG wollte an einem Kongress der „Women Speaker Foundation“ an diesem Freitag in Frankfurt teilnehmen. Die schon ab Donnerstag geplante Veranstaltung mit rund 150 Teilnehmern wurde jedoch kurzfristig abgesagt, wie die Veranstalter der DPA auf Anfrage bestätigten. Wegen des Streiks hätte es für viele Gäste und Referenten Probleme gegeben, den Veranstaltungsort im Frankfurter Bahn-Hochhaus sicher und pünktlich zu erreichen. Grube wollte nicht etwa über die Tarifpolitik der Bahn, sondern vielmehr deren Digitalstrategie sprechen.
14.17 Uhr - Auch MeinFernbus buhlt um Reisende zum Muttertag: Die Bahn preist trotz Streiks Reisegutscheine als Geschenk zum Muttertag an. Ihr Konkurrent MeinFernbus hingegen will die Söhne und Töchter für sich gewinnen. Die sollen die Mama überraschen, indem sie "günstig und ohne Streik zu ihr nach Hause fahren", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Dazu gibt es einen Blumenrabatt und ein "Heim-zu-Mutti-Gewinnspiel". Schließlich ist der Muttertag am Sonntag - und solange dauert auch der Lokführerstreik.
13.59 Uhr - Bahn bringt Schüler mit Bussen zu "Jugend trainiert für Olympia": Von Mittwoch bis Samstag findet in Berlin das Bundesfinale des Schulwettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia" statt. Die Deutsche Bahn ist Hauptsponsor - und sieht sich natürlich besonders in der Pflicht, den Sportlernachwuchs in die Hauptstadt zu bringen. Und hat nun zusätzliche Busse gechartert. Gut 3000 Schüler sind betroffen. Die Beteiligten organisierten viel selbst, Eltern würden ihre Kinder etwa zu den Bahnknotenpunkten fahren, erklärte Thomas Poller von der Deutschen Schulsportstiftung der Deutschen Presse-Agentur. Ob Wettkämpfe verschoben werden müssen, werde erst noch entschieden, sagte Poller.
13.46 Uhr - Heiner Geißler gibt Tarifeinheitsgesetz Schuld: Nach Ansicht des früheren CDU-Generalsekretärs Heiner Geißler ist das geplante Tarifeinheitsgesetz der Bundesregierung mitverantwortlich für die Eskalation im Tarifkonflikt bei der Bahn. "Man kann diesen Arbeitskampf nur entschärfen, wenn die Bundesregierung ihren Gesetzentwurf über die Tarifeinheit zurückzieht", sagte Geißler der Zeitung "Münchner Merkur", wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Kleinere Gewerkschaften könnten ihr Streikrecht nicht mehr ausüben, wenn das Gesetz wie geplant in Kraft trete. Geißler bezeichnete den vorgelegten Gesetzentwurf als "Frechheit". Er werde ohnehin nie gültig werden, da er verfassungswidrig sei. Nach dem Tarifeinheitsgesetz soll die Gewerkschaft mit der größeren Mitgliederbasis die maßgeblichen Tarifvereinbarungen aushandeln können, wenn mehrere Gewerkschaften in einem Betrieb konkurrieren. Im Fall der Bahn sind das die größere EVG und die kleinere GDL. Kleinere Spartengewerkschaften, aber auch große Arbeitnehmervereinigungen wie Verdi haben bereits Verfassungsbeschwerden angekündigt.
13.27 Uhr - Gute Nachrichten von der BVG: "Icke" wird's. Jedenfalls sollen so die neuen U-Bahn-Züge der BVG heißen. 68 Prozent haben sich bei einer Abstimmung dafür ausgesprochen. Wir hätten auch schon einen Vorschlag für den Taufpaten.
13.20 Uhr - Warten, warten, warten: Die Zeit bis zum nächsten Zug vergeht vielleicht etwas schneller, wenn ein paar Ablenkungsmanöver auf dem Smartphone gespeichert sind. Aber wenn schon daddeln, dann stilvoll mit kostenlosen Apps für klassischen Gesellschaftsspielen - „Chess Time“ ist eine Schach-App für iOs und Android, über die man mit (ebenfalls wartenden) Freunden oder fremden Leidensgenossen spielen kann. „Mensch ärgere dich nicht! Lite“ ist eine deutsche Multiplayer-App, mit der sich zugleich die richtige Einstellung zum Bahnstreik üben lässt. Und auch eine Spiele-Ikone der neunziger Jahre feiert ihre Rückkehr auf die Handys mit „Snake 97“ – so wie die Schlange ihre Beute schnappt, sollten Sie auch ihren Zug erwischen.
Die perfekte musikalische Untermalung zum Streik kommt von den Monsters of Liedermaching und ihrem Song „Wir warten“: „Wir warten auf dies, wir warten auf das. Ständig warten auf irgendwas.
Auf den Sommer, auf den ADAC. Die große Liebe, die zündende Idee. Auf Frieden in Afghanistan, auf Erlösung, die Antwort, die Deutsche Bahn.“
12.36 Uhr - Bahngeschenke für Mutti: Der Muttertag steht vor der Tür und Sie wissen noch nicht, was Sie schenken sollen? Die Deutsche Bahn wirbt auf ihrer Homepage gleich neben dem Button für die Live-Auskunft mit einem rosenverzierten Gutschein, der das Herz jeder Mama schneller schlagen lassen - wird sich das Geschenk im Streikfall wohl erstatten lassen? Zum Glück sind die Gutscheine fünf Jahre gültig. Da wird sich sicher ein streikfreies Wochenende finden, um dem Nachwuchs einen Besuch abzustatten und sich persönlich für das durchdachte Geschenk zu bedanken. Wer den Gutschein gleich am Sonntag einlösen möchte, dürfte eine holprige Reise vor sich haben: Der Streik endet erst um 9 Uhr am Vormittag. Dann wird es einige Zeit dauern, bis der Betrieb normal läuft.
12.16 Uhr - Weselsky gegen Schlichtung, Millionenschäden durch Streik, CDU erwägt Zwangsschlichtung: Zum Streikauftakt hat GDL-Chef Claus Weselsky Forderungen nach einer Schlichtung im Tarifkonflikt abgelehnt - es gehe schließlich um "Grundrechte". Derweil bangt die Wirtschaft um die finanziellen Folgen des Ausstandes - IHK-Präsident Eric Schweitzer schätzte die Kosten auf insgesamt eine halbe Milliarde Euro, andere Prognosen gehen von 700 und sogar 750 Millionen Euro Schaden aus. Damit dürfe die Wachstumsrate des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach Schätzungen der BayernLB im zweiten Quartal um etwa 0,1 Prozentpunkte geringer ausfallen als ohne Streik. Insgesamt ändere sich an den Konjunkturerwartungen wohl nichts, allein ein Reputationsverlust für den Standort Deutschland könnte sich langfristig auswirken.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich nun für eine Schlichtung aus. Mehrere CDU-Politiker hatten sogar eine Zwangsschlichtung gefordert. „Ein Mediationsverfahren sollte immer Vorbedingung von Streiks sein, ergänzt um eine angemessene Ankündigungspflicht von vier Tagen“, sagte Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union. (mit dpa)
12.06 Uhr - Goldene Zeiten für Taxifahrer? Offensichtlich nicht. Fahrer Ufuk, der seit 2 Jahren im Dienst ist, hat um fünf Uhr morgens mit der Arbeit begonnen. In der Frühe sei natürlich mehr los gewesen als sonst, er habe Fahrten zum Hauptbahnhof und zum Flughafen gemacht. Ihn stört vor allem, dass die Straßen durch den Streik so voll sind.
12.04 Uhr - Noch mehr Service: Zug ausgefallen? Geld zurück! Hier kann man sich online die Fahrkarte erstatten lassen +++ Kein Durchblick? Servicenummer anrufen! Dafür wählen Sie die 08000 - 996633 - oder Sie fragen online die Live-Auskunft der Deutschen Bahn ab +++ Für Smartphone-Nutzer sind auch die kostenlose App DB Navigator mit Live-Meldungen und die Twitter-Accounts der S-Bahn Berlin und der Deutschen Bahn interessant +++
11.54 Uhr - Lebenshilfe vom Tagesspiegel: Was wird erstattet? Welche Alternativen zur Bahn gibt es? Wie komme ich jetzt mit der S-Bahn durch die Stadt? Mit unserem Service-Text sind Sie bestens informiert.
11.41 Uhr - Sicher durch den Streik: Der weitgehend ruhige Verlauf des ersten Streiktages sorgt dafür, dass die Stimmung in den Zügen laut Bahn nicht schlecht ist. Immerhin hätten die DB-Sicherheitskräfte in Berlin keine Unterstützung von Bundes- oder Landespolizei in Anspruch nehmen müssen. Nur beim Servicepersonal sei aufgestockt worden: Auch Mitarbeiter aus dem Innendienst seien jetzt in den Bahnhöfen unterwegs, um die Fahrgäste zu informieren. Die scheinen übrigens besonders gern zum Telefon zu greifen: Die telefonischen Nachfragen haben sich durch den Streikbeginn verfünffacht.
11.33 Uhr - Geschönter Fahrplan: Tagesspiegel-Bahnexperte Klaus Kurpjuweit berichtet, dass die großen Tafeln im Hauptbahnhof nur Züge anzeigen, die (mitunter verspätet) fahren. Die ausgefallenen Züge werden nicht angezeigt. "Das ist sehr ungewöhnlich", meint er.
11.20 Uhr - Starke Unterschiede im Streikgeschehen: Bahnsprecher Achim Stauß war eben am Hauptbahnhof und hat mitgeteilt, dass nur noch 10 bis 15 Prozent des Regionalverkehrs in der Hauptstadtregion funktioniert oder verspätet fährt, der Rest fällt aus. Im S-Bahn-Netz würden vor allem jene Strecken bedient, bei denen es kaum Ausweichmöglichkeiten gibt. Ein Drittel der Fernzüge fährt derzeit, wobei mit starken Unterschieden zu rechnen ist: Während es auf der Ost-West-Achse nach Köln und Bonn kaum Ausfälle gibt, fährt ungefähr jeder zweite Zug nach Hamburg. Nach Leipzig und Dresden fahren heute überhaupt keine Züge mehr - ein Ersatzverkehr mit Bussen im Zwei-Stunden-Takt ist eingerichtet. Der nächste Zug nach Leipzig fährt um 12.10 Uhr los.
11.08 Uhr - Kein Sonderzug nach Frankfurt: Wegen des Streiks fällt der geplante Sonderzug für die Fans von TSG 1899 Hoffenheim zum Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt an diesem Samstag aus. Nun planen Fandachverband und Fanbetreuung einen Umstieg auf Busse.
11.04 Uhr - Hier gibt's keine Bananen, sondern Infos zum Streik: Der Info-Stand am Hauptbahnhof ist gut besucht. Unsere Streik-Reporterin spricht von einer "Riesenschlange".
10.46 Uhr - Der Streik auf Twitter: Der Arbeitskampf der GDL ist für die Twitter-Gemeinde natürlich ein gefundenes Fressen: Hasstiraden, Liebesbekundungen an freundliche DB-Mitarbeiter, Vorschläge zum Zeitvertreib, Galgenhumor - alles dabei.
10.25 Uhr - Eine weitere Anekdote aus der Rubrik "Anzeigetafel versus Mensch": Streikreporter Johannes Böhme stand am Hauptbahnhof und schaute auf die Anzeige der S-Bahn, die demnach erst in 85 Minuten wieder fahren sollte. Dann kam eine Bahnmitarbeiterin mit einem Funkgerät vorbei und klärte auf: "Das ist ein Anzeigefehler." Tatsächlich fahre diese Bahn überhaupt nicht. Pech gehabt.
Am Bahnhof Zoo ist es relativ ruhig, nur wenige Menschen sind unterwegs, berichtet Kollege Klaus Kurpjuweit. An den Gleisen stehen vor allem Touristen, die versuchen, Informationen zu bekommen.
10.10 Uhr - BVG trotzt erstem Streiktag: Der Beginn des Streiks verlief nach Meinung der BVG wesentlich entspannter als der letzte GDL-Streik vor rund zwei Wochen. Bei den U-Bahnen habe es mitunter leichte Verspätungen von wenigen Minuten gegeben, bei den Bussen musste man aufgrund der Verkehrslage und des Ansturms der Fahrgäste teilweise 15 bis 20 Minuten warten. Rund 200 Meldungen von übervollen Bussen habe es gegeben - sonst kommt eigentlich jeder rein. In den Straßenbahnen habe man alle Passagiere mitnehmen können. "Offenbar haben sich die Leute vorab besser informiert und den Ersatzfahrplan der Bahn beachtet", sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Für den Nachmittag und Abend erwartet sie eine noch entspanntere Lage, weil sich der Feierabendverkehr in der Regel räumlich und zeitlich mehr verteile als die Rush Hour am Morgen. "Mit Sicherheit wird man aber 15 bis 30 Minuten länger brauchen als sonst."
9.50 Uhr - Die Bahn kommt. Nicht. Oder später! - Was wäre ein Streik ohne die eine oder andere Ungereimtheit? Unsere Reporterin Sophie Aschenbrenner ist am Bahnhof Friedrichstraße unterwegs und hat beobachtete, dass digitale Anzeige und Realität mitunter zwei verschiedene Dinge sind. "Die Bahn nach Charlottenburg war schon angezeigt, da hieß es per Durchsage, dass sie doch 13 Minuten später kommt." Im Zweifel also doch auf den Menschen, nicht auf die Maschine vertrauen! Beim Warten kam die Kollegin mit zwei Frauen ins Gespräch, die mit dem ICE von Berlin nach Würzburg fahren wollen. Der fährt eine Stunde später und auch beim Umsteigen in Fulda müssen sie wohl länger warten, wie die beiden Passagierinnen aus dem Netz erfahren haben. Aber alles halb so schlimm, finden sie.
9.40 Uhr - Wo kein Lokführer, da kein Streik: In seinem Checkpoint hat Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt die Ideenfreude von CDU-Generalsekretär Peter Tauber gelobt. Der sagt nämlich, als Bahnchef würde er „ein Innovationsprogramm für fahrerloses Zugfahren“ auflegen - wenn es keine Lokführer gibt, können auch keine streiken. Klare Sache, oder? Lorenz Maroldt kann sich da noch mehr vorstellen. "Lesen Sie morgen: Tauber empfiehlt ein Innovationsprogramm für opportunistische Parlamente - wenn es keine Opposition gibt, kann auch keine opponieren."
9.26 Uhr - Autobahn im Schneckentempo: Ein Blick auf die Seite des Verkehrsinformationsdienstes zeigt, dass es an einigen Stellen auf Berlins Straßen ordentlich knirscht: A114 (Pankow-Zubringer) stadtauswärts in Höhe Anschlussstelle Bucher Straße +++ Einfahrten gesperrt wegen zu hoher Belastung: A100 (Stadtring), Anschlussstelle Britzer Damm in Richtung Wedding, Anschlussstelle Buschkrugallee in Richtung Wedding, Anschlussstelle Siemensdamm in Richtung Autobahndreieck Funkturm +++ A10 auf dem südlichen Berliner Ring ist die Einfahrt an der Anschlussstelle Ludwigsfelde-Ost in richtung Schönefelder Kreuz gesperrt
Einfahrt gesperrt (bis vsl. 10.05.15)
Twitter-User Marc Neller hat sich ins Auto gesetzt und muss jetzt ordentlich warten.
9.00 Uhr - Bahngewerkschaft EVG erwägt ebenfalls Streiks: Arbeitskämpfe in der laufenden Tarifrunde sind nicht auszuschließen. „Wenn wir am Ende des Prozesses feststellen, dass aufgrund der Eskalation das, was wir wollen, nämlich eine einheitliche Erhöhung für alle Beschäftigten um sechs Prozent und mindestens 150 Euro, nicht realisierbar ist über Tarifverhandlungen, schließen wir natürlich einen Streik auch nicht aus“, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Die Gewerkschaft wolle verhindern, dass die unteren Einkommensgruppen im Tarifkonflikt abgehängt werden. Es könne nicht sein, dass "einzelne Berufsgruppen versuchen, aus diesem Kuchen, der zu verteilen ist im Bahnkonzern, mehr raus zu holen.“ Streik sei ein probates Mittel, wenn es am Verhandlungstisch nicht vorangehe, betonte Kirchner. Im Gegensatz zur GDL streike die EVG allerdings nicht, um Strukturen zu ändern, sondern für mehr Geld. (mit dpa)
8.53 Uhr - Streik, welcher Streik? Unsere Kollegin Juliane Schäuble ist auf der Nord-Süd-Verbindung unterwegs, die gestern nach monatelangen Bauarbeiten durch den Tunnel fährt. "Kurzer Spurt, gerade noch die S1 ab Bornholmer Straße Richtung Potsdam erwischt, die nur alle 20 Minuten fährt. Drinnen: Nicht voller als damals, vor dem Streik und vor allem vor der Tunnelsperrung. Sitzplatz? Zeitung lesen? Kein Problem. Gut, dass ich heute auf die U2 verzichtet habe."
8.47 Uhr - Gelassenheit am Hauptbahnhof: Bis jetzt wird der Notfallfahrplan eingehalten, wenn auch mit Verspätungen. Chaos bricht nicht aus, meldet Streikreporter Johannes Böhme. Es gibt keine langen Schlangen am Reisezentrum und die meisten Fahrgäste warten geduldig auf ihre Ersatzzüge.
8.39 Uhr - Streiken, bis die Polizei kommt: Die BVG will ihre Fahrgäste sogar mit Hilfe der Polizei ans Ziel bringen. Vereinbart sei, teilte die BVG mit, dafür zu sorgen, dass auf der stark befahrenen Greifswalder Straße zwischen der Danziger Straße und der Mollstraße die wegen Bauarbeiten noch verbleibenden Fahrspuren nicht durch Falschparker blockiert werden. Hier sollen nämlich BVG-Busse rollen.
8.33 Uhr – Streikerprobte Bahn: Beim mittlerweile achten Streik im aktuellen Tarifkonflikt scheint sich langsam Routine bemerkbar zu machen. Zumindest in Berlin läuft – den Umständen entsprechend – alles nach (Ersatzfahr-)Plan. Die S-Bahn schafft derzeit 30 bis 35 Prozent ihres Angebots, man habe sogar aufstocken können, sagte ein Bahnsprecher. So fahre die S7 seit 7.30 Uhr bis nach Ahrensfelde. Geplant ist auch, dass die S7 ab 9 Uhr bis nach Charlottenburg fährt. Ähnlich sieht es im Regionalverkehr aus. Die Verbindungen RE1 (Magdeburg – Berlin – Frankfurt(Oder)), RE6 (Wittenberge – Neuruppin- Hennigsdorf) und RB 22 (Schönefeld-Express) konnten verbessert werden. Derzeit sind 32 Busse zur Verstärkung des Regionalverkehrs im Einsatz, bei der S-Bahn sind es 21 Busse.
8.23 Uhr - Hilfe von oben: Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ hat vorgeschlagen, Bischof Wolfgang Huber, den früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche als Moderator und Streitschlichter hinzuzuziehen. Der Vermittler sollte „jemand mit Charisma sein, der nicht vom Fach ist, der zuhören kann und einfache Fragen stellt“, sagte der Sprecher des Verbandes, Karl-Peter Naumann, der „Rheinischen Post“.
8.14 Uhr - Freiwilliger Helfer: Am S-Bahnhof Friedrichstraße steht Rainer Felsen und hilft gestrandeten und orientierungslosen Fahrgästen. In den Händen hält er ein Schild mit der Aufschrift „Zwei Drittel aller DB-Mitarbeiter sind sinnlos“. Auch bei den letzten Streiks war er schon dabei, erzählte er unserer Streikreporterin Sophie Aschenbrenner. Die Bahn würde ihre Kunden im Regen stehen lassen, kritisiert er.
7.56 Uhr - Verkehrsupdate: Auf der A100 Richtung Wedding ist die Anschlussstelle Britzer Damm wegen zu hoher Verkehrsbelastung gesperrt. Ebenfalls gesperrt ist die Überfahrt von der A100 Richtung Autobahndreieck Neukölln zur A103. Grund ist ein defekter Lkw. „Bitte vorsichtig fahren“, schreibt die Verkehrsinformationszentrale Berlin. Wir schließen uns an.
7.55 Uhr - Bayerische Verhältnisse:
7.40 Uhr - Gut besetzte S5: Die Züge der S5 aus Richtung Strausberg sind voll, aber noch findet man ein Plätzchen. Beim letzten Streik am 23. April blieben viele S-Bahnen leer, das scheint heute anders zu sein.
7.37 Uhr - Zusätzliche Verspätungen auf der Linie S1: Wegen eines Notarzteinsatzes an der Station Julius-Leber-Brücke in Schöneberg ist auf der Linie S1 in Fahrtrichtung Oranienburg mit Verspätungen zu rechnen.
7.10 Uhr - Viel Geduld brauchen Fahrgäste, die auf der Straßenbahnlinie M4 unterwegs sind: Auf der am stärksten genutzten Tramstrecke Berlins gibt es eine Woche Schienenersatzverkehr zwischen Danziger Straße und Hackescher Markt. Und die Busse Richtung Innenstadt stehen im Stau - wegen einer nervigen Baustelle der Wasserbetriebe kurz vor der Kreuzung Otto- Braun-/Mollstraße.
7.00 Uhr - Der #Bahnstreik auf Twitter: Online gibt es viele Meinungen zum Arbeitskampf der Lokführer - aber die Gegner sind deutlich in der Überzahl.
6.54 Uhr - "Alles ruhig am Hauptbahnhof": Noch fallen laut Anzeigetafel keine Züge aus, berichtet unser Reporter Johannes Böhme. Die Bahnmitarbeiterin am Infostand sage aber, dass auf jeden Fall noch angezeigte Züge ausfallen werden. Einer der ersten Züge, ein Regionalzug nach Dessau, hatte bereits bereits 50 Minuten Verspätung.
6.47 Uhr - Guten Morgen, liebe Sorgen: Am Bahnhof Friedrichstraße ist die Stimmung bereits jetzt mies. Streik-Reporterin Sophie Aschenbrenner war dabei, als Bahnpersonal von einem Fahrgast beschimpft wurde. „Mann, die sind doch alle bescheuert – genau wie der Weselsky“, soll der Mann gerufen haben. Eine Pendlerin sei völlig entgeistert die Treppen zum Gleis heraufgekommen – sie wusste nicht, wie sie heute nach Potsdam kommen soll. Ein anderer Fahrgast hatte es besser und musste nur bis nach Bellevue – die zehn Minuten Verspätung, die er haben wird, hatte er eingeplant.
6.36 Uhr - Ein Blick in den Berliner Straßenverkehr: Laut Verkehrsinformationszentrale ist es noch ruhig auf den Straßen - das ist aber wohl nur die Ruhe vor dem Sturm.
6.30 Uhr Cottbus-Dresden: Unsere Kollegin Sandra Dassler hat sich aus Cottbus gemeldet. Um 5.15 Uhr ist ein Zug nach Dresden gefahren. Wer später in die sächsische Landeshauptstadt fahren möchte, muss sich gedulden: Der nächste Zug soll erst vier Stunden später fahren.
6.23 Uhr - In der U6 und am Bahnhof Friedrichstraße: Der Streik zeigt im Berliner ÖPNV erste Auswirkungen. Unsere Reporterin Sophie Aschenbrenner ist um 5.45 mit der U6 vom Mehringdamm zur Friedrichstraße gefahren. „Es war so voll, dass viele Leute im Abteil stehen mussten“, berichtet sie. Um diese Uhrzeit sehe es normalerweise anders aus. An den S-Bahngleisen im Bahnhof Friedrichstraße ist auch schon ordentlich Betrieb – offenbar hoffen viele, doch mit der S-Bahn ans Ziel zu kommen. Immerhin: Die S5 fährt von hier im 20-Minuten-Takt in Richtung Strausberg. Und die andere Richtung? Bislang gähnende Leere.
6.15 Uhr: Nicht nur im S-Bahnverkehr gibt es Einschränkungen, auch im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn fallen viele Züge aus oder verspäten sich. Genauere Informationen zu einzelnen Zügen können Fahrgäste unter der Online-Liveauskunft des Unternehmens oder über die Servicehotline 08000-996633 abfragen. Die hauptverkehrsachsen im Fernverkehr sollen weiterhin bedient werden - hier gibt es eine Übersicht im PDF-Format, dazu auch der Fahrtrythmus für die wichtigsten Strecken.
6.02 Uhr: So kommen Sie an Ihr Ziel: Ringbahn: fährt nicht. S45: fährt nicht. Auch die S8, S25, S47, S75 und S 85 fallen aus. S1, S2, S3, S5, S7, S9, S46: Kommen nur alle 20 Minuten und fahren nicht immer auf der ganzen Länge. Die S-Bahn Berlin hat für die Zeit des GDL-Streiks vom 5. bis 10. Mai ihren Ersatzfahrplan veröffentlicht. Sie rechnet damit, dass ein Drittel der Züge nach Fahrplan fahren wird. "Im Regelfall wird ein 20-Minuten-Takt angeboten", heißt es auf der Seite der Bahn. Die BVG ist von dem Streik nicht betroffen.
Hier können Sie in unserem Service-Stück nachlesen, wie sie trotz Streik an Ihr Ziel gelangen - egal, ob mit Ersatzfahrplan im Nah- und Fernverkehr der Bahn, Fahrrad, Fernbus oder Auto.
6.00 Uhr: Der ewige Streit zwischen Bahn und GDL: Zum achten Mal startet die GDL in dieser Tarifrunde einen Streik. Warum gibt es im Konflikt zwischen den Lokführern und der Bahn keine Fortschritte? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Streik zusammengestellt.