Flüchtlinge in Berlin: Zahl der Asylverfahren vor dem Verwaltungsgericht steigt stark
Die Zahl der Asylverfahren beim Verwaltungsgericht ist stark gestiegen. Das hat Auswirkungen auf die Bearbeitungsdauer von Klagen und Eilverfahren.
Die Zahl der Asylverfahren beim Verwaltungsgericht Berlin ist seit Juni 2016 stark gestiegen. Wie das Gericht mitteilte, ist dies darauf zurückzuführen, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vermehrt über Asylanträge entscheidet und immer mehr abgelehnte Asylbewerber dagegen vor Gericht vorgehen . Den Angaben zufolge sind im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September beim Verwaltungsgericht 5081 Asylverfahren eingegangen, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 151 Prozent. Der Bestand unerledigter Verfahren ist damit auf 11.282 Verfahren angewachsen - eine Steigerung um knapp 37 Prozent. Die meisten Asylverfahren entfallen auf die Herkunftsländer Syrien, Moldau und Afghanistan. Ein Ende der Entwicklung ist laut Gericht angesichts der hohen Zahl unerledigter Asylanträge beim BAMF nicht abzusehen.
Die Bearbeitungsdauer wird sich verlängern
Die Zunahme der Asylklagen hat auch Auswirkungen auf die Dauer der Verfahren am Gericht. Die bisherige durchschnittliche Laufzeit von 9,26 Monaten für Klagen wird sich nach Einschätzung des Gerichts erhöhen, obwohl im Haushaltsplan für 2017 eine personelle Verstärkung durch eine zusätzliche Kammer vorgesehen ist.