Senatsbaudirektorin im Sabbatical: Wohnungsbaukrise? Sie ist dann mal weg
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nimmt drei Monate Pause von ihrer Arbeit und reist in ihre Schweizer Heimat. Kollegen kritisieren den Zeitpunkt des Sabbaticals.
Nein, ausgebrannt sei sie nicht, im Gegenteil: „Ich will Dinge bewegen und war noch nie so motiviert“, sagt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und deshalb wolle sie erstmal ein Sabbatical nehmen, um „den Kopf zu lüften“ – drei Monate Pause vom Planen und Bauen in Berlin. Verraten hatte die Pläne der Staatssekretärin ihr Kollege in gleicher Funktion Sebastian Scheel (Linke) auf der Baustellen-Tour von Berliner Abgeordneten. „Ausgerechnet jetzt, wo so viel gebaut werden muss?“, fragt auch CDU-Generalsekretär Stefan Evers. Auf Nachfrage sagt Scheel: „Natürlich kommt sie zurück“. Dass sich Lüscher Gerüchten zufolge an einer deutschen Universität beworben habe, begegnet er so: „Sie ist nicht nur eine gute, sondern auch eine sehr begehrte Baudirektorin“. Lüscher selbst sieht einen günstigen Zeitpunkt für den unbezahlten Urlaub, weil Berlin „in einen neuen Modus kommt“. Jetzt muss gebaut werden, ganz anders als bei ihrem Dienstantritt vor elf Jahren – als Berlin schrumpfte.
„Voller Energie“ müsse sie sein, sagt Lüscher. Deshalb will sie sich „inspirieren lassen“ von ihrer Schweizer Heimat – Malen, Üben für die Regatta auf dem Zürichsee, ihr Englisch verbessern, Zeit mit ihrem Mann verbringen und mit ihrer Mutter. Während ihre Chefin – Senatorin Katrin Lompscher (Linke) – sie ziehen lässt, kritisiert Evers die „fatale Signalwirkung dieses Abschieds“ zu einem Zeitpunkt, wo „ganz Berlin über den schleppenden Wohnungsneubau und die Krise der Stadtentwicklung diskutiert“.
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