Aktionswoche zum Energiesparen in Berlin: Wie sich Strom und Heizkosten sparen lassen
Heute eröffnet die Aktionswoche zum Energiesparen. Eine Woche lang präsentieren sich viele Angebote für Laien und Spezialisten zum effizienteren Umgang mit Ressourcen. Das hilft der Umwelt und kann viel Geld sparen.
Die Energiewende, das sind steigende Stromrechnungen, von Windrädern verspargelte Landschaften und Schimmelbildung bei gleichzeitiger Mieterhöhung, seit die Wände gedämmt wurden – weiß doch jeder! Was nicht jeder weiß: In Adlershof und anderswo entstehen Wohnungen, die mehr Energie erzeugen, als ihre Bewohner verbrauchen. Mit Fernwärme werden die Gebäude am Potsdamer Platz gekühlt. In Spandau wird das Florida-Eis klimaneutral hergestellt. Vor der Halbinsel Stralau liegt ein Wohnschiff, das seinen Strom selbst erzeugt. Und überall in Berlin helfen Experten, eigene Energiekosten in den Griff zu bekommen und sich im Dschungel der Vorschriften und Fördermöglichkeiten zu orientieren.
Damit sich das herumspricht, hat Jürgen Pöschk vor zwei Jahren den Aktionstag „Berlin spart Energie“ erfunden und den Tagesspiegel eingeladen, als Medienpartner darüber zu berichten. Als Chef des Programms „Berliner ImpulsE“ bündelt er im Auftrag des Senats das Wissen zum Energiesparen. Wegen des großen Andrangs auf Heizungskeller, Technik-Highlights und Beratungsstellen wuchs der Aktionstag im folgenden Jahr zur Aktionswoche, die nun wiederholt wird: Vom 6. bis 11. Oktober öffnen sich in ganz Berlin sonst verschlossene Türen und sind Angebote gratis, die sonst Geld kosten. „Die Aktionswoche ist das Highlight der gleichnamigen Kampagne“, sagt Pöschk. „Wir hätten auch eine Lange Nacht der Energieeffizienz machen können, aber dafür ist es zu viel.“ Adressaten sind Laien ebenso wie Architekten, Planer, Bauherren oder Immobilienbesitzer. Viele Angebote sind zu Thementouren gebündelt, inklusive Bustransfer und fachlich versierter Begleitung. Hinzu kommen Fachtagungen und Beratungsangebote.
Gesparte Energie ist die beste
Dass die Aktionswoche nicht nur von der Stadtentwicklungsverwaltung, sondern auch von Vattenfall und Gasag unterstützt wird, engt sie inhaltlich nicht ein, wie ein Blick aufs Spektrum der Beteiligten zeigt: Das reicht vom Mieterverein über den Wohnunternehmensverband BBU bis zur Sanitärinnung und energetischen Selbstversorgern. „Die Diskussion um die Energiewende hat sich voll auf die Erzeugungsarten fokussiert“, sagt Pöschk. „Dabei wird der Effizienzaspekt völlig unterbelichtet“ – obwohl jedem einleuchtet, dass gesparte Energie die beste ist, und alle Fachleute sich einig sind, dass Berlins Klimaschutzziele ohne massive Einsparungen im Gebäudebestand nicht erreicht werden können.
Nun also kommt Licht ins Dunkel der Effizienzfrage. Weitere Tagesspiegel-Artikel zum Thema finden Sie im Kasten rechts von diesem Text, Infos, Termine und Ansprechpartner gibt es unter www.berlin-spart-energie.de.
Stefan Jacobs