Viel zu tun in Mitte: Was mit Schnutes Zwinger geschieht – und wie es mit dem Tacheles weitergeht
Bärenzwinger am Köllnischen Park, Tacheles-Bebauung, Kurfürstenzentrum - im Bezirk Mitte gibt es einiges zu tun.
Schnutes Hüftschmerzen
Damit hatten die Tierärzte nicht gerechnet: Die eingeschläferte Stadtbärin Schnute hatte stark schmerzende Hüftgelenke, die auf beiden Seiten seit geraumer Zeit ausgekugelt waren. Das ergab die pathologische Untersuchung des Bärenkadavers am Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Es hätten sich bereits „knöcherne Ersatzgelenke“ gebildet, heißt es in einer Mitteilung des Amtstierarztes. Auch am Herzen gab es chronische Veränderungen, die letztlich zur Herzinsuffizienz führten.
Bärenzwinger-Nutzung
Was mit dem leer stehenden Bärenzwinger am Köllnischen Park geschieht, ist noch offen. Neue Bären werden nicht angeschafft, bekräftigte Baustadtrat Carsten Spallek. Er wünscht sich, dass eine private Initiative oder ein Museum das Gehege übernimmt. Interesse habe das benachbarte Märkische Museum angemeldet. Angeblich soll die Designerin und Tierschutzaktivistin Maja von Hohenzollern Interesse am Bärenzwinger haben. Dort könnte ein Mahnmal für den Tierschutz entstehen.
Tacheles-Bebauung
Die Investoren des Tacheles-Areals in Mitte wollen nach Einschätzung von Baustadtrat Spallek ihr Projekt „zügig“ realisieren. Der bestehende B-Plan müsse dafür nicht geändert werden. Das Investvolumen für das rund 30 000-Quadratmeter-Grundstück liege bei rund einer Milliarde Euro. Im ehemaligen Kunsthaus Tacheles könnte sich Spallek eine Stadtteilbibliothek oder Ateliers vorstellen. Die schrill-bunte Kaufhausruine, wie man sie vor der Schließung kannte, werde es aber nicht mehr geben.
Kurfürstenzentrum
Das Bauprojekt Kurfürstenzentrum ist auf dem Weg; der entsprechende Bebauungsplan wurde jetzt von den Bezirksverordneten beschlossen. Nach Angaben von Baustadtrat Spallek sollen auf dem jetzigen Parkplatz von Möbel Hübner 170 Wohnungen gebaut werden, außerdem kleinere Einzelhandelsflächen und eine Drogerie. Das Parkdeck der Tiefgarage werde 90 Plätze haben, weit weniger als geplant. Das Bezirksamt erhofft sich eine Belebung des Areals und weniger Prostitution in der Umgebung.
Thomas Loy