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 Einsatzkräfte der Feuerwehr bereiten sich auf den Einsatz im Karpfenteich im Treptower Park vor.
© Paul Zinken/dpa
Update

Gefährliches Winterbaden in Berlin: Warum ein 43-Jähriger nach dem Bad im eisigen Teich starb

Vier Winterbader waren im Treptower Park ins Wasser gestiegen. Ein Mann tauchte nicht wieder auf und wurde erst nach Stunden gefunden. Jetzt ist er tot.

Ein 43 Jahre alter Mann ist nach einem Eisbad in einem Teich im Treptower Park im Krankenhaus gestorben. Das teilte die Polizei mit. Taucher der Feuerwehr hatten ihn am Mittwoch bei eisiger Kälte nach zweieinhalb Stunden Suche aus dem Karpfenteich südlich des sowjetischen Ehrenmals gezogen.

Er war zuvor mit drei anderen Menschen freiwillig durch in das Eis gehauene Löcher ins Wasser gestiegen. Zwar konnte ein Notarzt den Mann zunächst wiederbeleben, doch er kam stark unterkühlt in ein Krankenhaus. Dort starb er der Polizei zufolge wenig später.

Trotz der Kälte war es aber nicht chancenlos, ihn wiederzubeleben. In solch einer extrem kalten Umgebung, wie dem Wasser eines zugefrorenen Sees, gehe die Herzfrequenz sofort deutlich zurück und es kann zu einem Herzstillstand kommen, sagt Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin. Zudem kann sich die Lunge mit Wasser füllen, es kommt zum Sauerstoffmangel.

Doch die Kälte verlängere die Zeitdauer für eine erfolgreiche Wiederbelebung deutlich. „Internationale Empfehlungen für Lawinenopfer verweisen darauf, dass eine Reanimation binnen 60 Minuten möglich ist“, sagt Falk. „Vereinzelt wurden Menschen reanimiert, die bis zu 90 Minuten im Schnee oder Eiswasser lagen.“

Nach so langer Unterkühlung müsse der Körper aber sehr behutsam wieder aufgewärmt werden, am besten mit einer Herz-Lungen-Maschine, bei der das Blut aus dem Körper abgeleitet, erwärmt, dann mit Sauerstoff versorgt und wieder zurückgepumpt wird.

[Mehr über das Winterbaden können Abonnenten von T+ hier lesen: „Die größte Gefahr besteht, wenn man aus dem Wasser schon heraus ist“]

Dabei spiele neben der Zeit auch die Körpertemperatur eine begrenzende Rolle. „Ist diese unter 13,7 Grad gefallen, ist eine erfolgreiche Wiederbelebung eigentlich nicht mehr möglich“, sagt der Herzchirurg. Trotz der schützenden Wirkung der Kälte sterben aufgrund des langanhaltenden Sauerstoffmangels massenhaft Zellen im Körper ab, es bildet sich Wasser im Gewebe. Dadurch versagen auch Nieren, Lunge und andere Organe.

Rettungseinsatz auf dem Teich: Taucher fanden den vermissten Mann nach zweieinhalb Stunden Suche.
Rettungseinsatz auf dem Teich: Taucher fanden den vermissten Mann nach zweieinhalb Stunden Suche.
© Paul Zinken/dpa

Und schon vorher kann es Schäden geben, die unumkehrbar sind. „Das limitierende Organ für eine erfolgreiche Reanimation ist nicht zu allererst das Herz, sondern das Gehirn.“ Denn bricht die Sauerstoffzufuhr zusammen, sterben dort als erstes Nervenzellen. „Die Folgen sind mehr oder weniger dramatische neurologische Ausfälle.“

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Wichtig für die Wiederbelebung sei, dass Ersthelfer das Richtige tun: also das Unfall-Opfer aus dem Wasser retten, den Rettungsdienst benachrichtigen und sofort mit einer Herz-Druck-Massage anfangen.

„Je früher die Reanimation beginnt, desto größer sind die Überlebenschancen für den Verunglückten“, sagt Falk. Die Herz-Druck-Massage sollte so lange weitergeführt werden, bis der Notarzt eintrifft. „Der wird dann entscheiden, ob die Wiederbelebungsversuche weitergeführt werden.“

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