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Ein Schubverband bahnt sich bei frostigen Temperaturen den Weg durch das Eis auf der Spree im Berliner Regierungsviertel.
© Kay Nietfeld/dpa
Update

Wettervorhersage für Berlin und Brandenburg: Nachts kann die Temperatur teils auf minus 20 Grad fallen

Es wird geringfügig wärmer, bleibt aber frostig – und wird nachts bitterkalt: Das sind die Aussichten fürs Wochenende. Aktuell wird vor Glätte im Osten Berlins gewarnt.

Tagsüber etwas wärmer, aber nachts bitterkalt: Das sind die Aussichten für das Winterwetter in Berlin und Brandenburg in den nächsten Tagen. Am Wochenende können die Temperaturen demnach auf bis zu null Grad steigen. Nachts werden hingegen Tiefstwerte zwischen minus 8 und minus 16 Grad erwartet, örtlich sogar bis zu minus 20 Grad.

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, komme es am Donnerstag bei Temperaturen von minus sieben bis minus zwei Grad zunächst jedoch vor allem im Westen Brandenburgs und in Berlin zu Schneeschauern und Glätte. Am Freitag bleibe es vielerorts trocken. Die Temperaturen liegen bei minus fünf bis minus zwei Grad.

Am Samstag strahle die Sonne den Meteorologen zufolge bei Höchsttemperaturen von bis zu minus einem Grad hinter den Wolken hervor. Einzig im Südosten Brandenburgs ziehen vermehrt Wolken am Himmel auf. In der Nacht zu Sonntag bilden sich bei Tiefsttemperaturen von minus 20 Grad Nebelfelder, die sich dann jedoch tagsüber wieder auflösen. Bei Höchsttemperaturen von null Grad werde es auch am Sonntag sonnig und trocken, hieß es.

Auch bei den tiefen Temperaturen seit mehreren Tagen warnt die Berliner Feuerwehr davor, Eisflächen zu betreten. Zudem appelliert sie an die Menschen, nicht leichtsinnig zu sein. „Das Baden im Eis ist lebensgefährlich“, sagte ein Sprecher angesichts eines Unfalls im Karpfenteich im Treptower Park am Mittwoch, bei dem ein 43-jähriger Winterbader starb. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren informieren.

Die Berliner Stadtreinigung warnte am Donnerstag aktuell vor stellenweiser Glättegefahr durch Schneeschauer, vor allem im Osten der Stadt. Wo es erforderlich sei, werde der Winterdienst streuen, wichtige Strecken würden kontrolliert - inklusive Radwegen und Überwegen.

Einschränkungen bei Berliner S-Bahn auch am Donnerstag

Auch am Donnerstag hat die Berliner S-Bahn mit den Auswirkungen von Schnee und Eis auf den Betrieb zu kämpfen. Die Verstärkerzüge auf der Linie S1 zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz sowie auf der Linie S5 zwischen Mahlsdorf und Lichtenberg fallen aus, wie die S-Bahn am Morgen mitteilte. Die Ringbahn-Linien S41 und S42 verkehren lediglich im Zehn-Minuten-Takt.

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Die S46 ist nur zwischen Königs Wusterhausen und Tempelhof unterwegs. Die Linie S85 fährt generell nicht, die S8 von Birkenwerder lediglich zwischen Birkenwerder und Ostkreuz. Im übrigen lief der S-Bahn-Verkehr am Morgen jedoch stabil.

Bauern: Schnee schützt den Boden, Mehrarbeit in der Viehhaltung

Brandenburgs Landwirte können dem Wintereinbruch durchaus etwas abgewinnen. „Schnee mit den niedrigen Temperaturen ist sehr wichtig: Er schützt Pflanzen vor dem Austrocknen und weniger vor Kälte“, sagte Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes. „Wir freuen uns jetzt auf den Schnee“, sagte er. Er isoliere auch den Boden. Die Pflanzen vertrockneten nicht und könnten unter der zentimeterdicken Schicht in die Winterstarre gehen. Bei Tauwetter gebe es zudem eine wichtige Wasserreserve auf den Feldern.

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Der strenge Winter habe aber noch eine andere Seite: In der Tierhaltung bedeuteten Kälte und Frost mehr Arbeit für die Landwirte, sagte Wendorff. Es müsse nicht nur Schnee auf Wegen geräumt werden, auch die Versorgung der Rinder auf den Außenbereichen mit Wasser und Futter sei anstrengender. „Die Weidetiere benötigen jetzt viel Futter, um sich eine Energiereserve zuzulegen“, sagte er.

„Bis 10 Grad minus ist alles kein Problem, ab 10 Grad minus wird es anstrengender, ab 15 Grad minus muss man schon mehr Aufwand betreiben“, sagte Wendorff. Das Futter müsse trocken gelagert und vor Schnee geschützt werden. Auch die Leitungen zur Wasserversorgung benötigten extra Schutz vor dem Frost.

Rindern könnten bei Minusgraden auf ihr dickes Fell vertrauen. Sie lieben sogar trockene Kälte, sagte Wendorff. „Aber sie müssen sich anfangs an die hohe Lichtintensität durch Schnee und starken Sonnenschein gewöhnen“, sagte er. Im ersten Moment seien sie sichtlich irritiert, wenn es draußen so hell sei. Das gebe sich aber nach einiger Zeit. (Tsp, dpa)

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