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Schmeckt’s? Die Gastronomie steckt in der Krise – schlechte Vorzeichen für Auszubildende.
© Kai-Uwe Heinrich

Was wird aus den Auszubildenden?: Warum Berliner Unternehmen weniger Lehrstellen anbieten können

Ein Umfrage der IHK Berlin ergab: Betriebe würden gern ausbilden, doch in einigen Branchen wird es schwierig. Die Kammer fordert Unterstützung.

Der Wille ist da, aber es wird für viele Branchen schwierig, auch in der Coronakrise junge Menschen auszubilden. Aufgrund der aktuellen Lage können nicht alle Betriebe so viele Lehrstellen anbieten wie geplant. Das hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK Berlin) unter 4400 Ausbildungsunternehmen ergeben. Der Rückgang sei dabei stark branchenabhängig.

20 Prozent der Befragten können aufgrund der unsicheren Geschäftsaussichten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, ob sie in diesem Jahr neue Azubis einstellen. Derzeit sind in Berlin mehrere Tausend Ausbildungsplätze noch unbesetzt. Das Problem: Weil viele Ausbildungsmessen abgesagt wurden, laufe die Vermittlung nur langsam wieder an.

Die IHK fordert daher finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und zudem kreative Lösungen, wie etwa „digitale Vermittlungsangebote“, um Jugendliche mit einem Ausbildungsplatz zu versorgen.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist zweigeteilt: Während Industrie, Gesundheitswirtschaft oder Banken und Versicherungen nahezu im gleichen Umfang ausbilden wollten wie bisher, fürchteten Gastgewerbe, Tourismus und die Freizeitbranche, dass sie ihre Ausbildungsaktivitäten zumindest zeitweise um rund die Hälfte reduzieren müssen, ergab die Umfrage der Kammer.

Hilfreich ist laut IHK ein flexibler Ausbildungsstart

„Betriebe, die nicht wissen, ob und wie sie diese Krise überleben, können auch nicht ausbilden. Andere Unternehmen wollen weiter ausbilden, benötigen aber krisenbedingt Unterstützung“, sagt IHK-Präsidentin Beatrice Kramm.

„Der Mittelstand ist nicht nur das Rückgrat der Berliner Wirtschaft, sondern stellt auch den Großteil der Ausbildungsplätze.“ Lösungen könnten nach Ansicht der IHK zum Beispiel ein schnellerer Anspruch auf Kurzarbeitergeld für Azubis, eine befristete finanzielle Unterstützung zur Fortzahlung der Ausbildungsvergütung sowie Auffangmöglichkeiten für Auszubildende in anderen Betrieben sein. Hilfreich sei auch ein flexibler Ausbildungsstart.

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Um eine Vertragsschließung auch nach dem Ausbildungsstart zu fördern, brauche es „wirksame Nachvermittlungsaktionen und die Möglichkeit für einen späteren Start in das Berufsschuljahr“.

Dafür müssten Februar-Klassen 2021 ausgebaut und durch neue Berufe ergänzt werden. Doch wie können Betriebe künftige Auszubildende überhaupt erreichen? „Mein Appell an alle ist: Gucken Sie in die Lehrstellenbörsen der Kammern und des Landes Berlin und bewerben Sie sich noch vor den Sommerferien auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz“, rät Kramm.

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