Friedensdemo des Zentralrats der Muslime: Vertreter von Politik und Religion gedenken der Opfer von Wien
Um der Opfer des islamistischen Anschlags in Wien zu gedenken, versammelten sich rund 60 Menschen vor der österreichischen Botschaft in Berlin-Mitte.
Nach dem islamistischen Anschlag von Wien kamen Vertreter der Religionen in Berlin zu einem gemeinsamen Gedenken an die Opfer zusammen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hatte zu der Friedenskundgebung vor der Österreichischen Botschaft in Mitte eingeladen.
Neben Bischöfen der evangelischen und katholischen Kirche sowie Vertretern des Judentums nahmen auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, Vize-Bundestagspräsidentin Claudia Roth und der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland teil.Nach Angaben eines Polizeisprechers kamen etwa 60 Menschen zusammen.
Die Kundgebung sollte ein Zeichen setzen für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen, „gleich welcher Ethnie und Glaubensrichtung“, erklärte der Zentralrat der Muslime in Deutschland vorab.
Vor der Botschaft war ein Podium aufgebaut, auf dem Boden standen rote Kerzen, weiße Rosen waren daneben abgelegt. Das erste Wort ergriff Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime: „Wer Österrich liebt, spaltet es nicht, wer Frankreich liebt, mordet nicht, wer Deutschland liebt, tötet nicht.“ Und weiter: „Wir als Muslime stehen mit unseren europäischen Nachbarn kompromisslos für die körperliche Unversehrtheit aller.“ Mazyek verurteilte die Anschläge von Wien, Kabul, Dresden, Nizza und Paris.
Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz Christian Stäblein sprach als nächstes: „Wir bleiben nicht erstarrt, wir stellen uns gegen den Terror. Und wir rufen zu Gott: Sei uns gnädig.“
Rabbiner Andreas Nachama betrat anschließend das Podium und stimmte ein jüdisches Gebet an. „Wer Frieden stiftet in der Himmelshöhe, der stifte Frieden unter uns.“ Er bete für alle, die unter dschihadistischen Motiven ermordet wurden.
„Menschenverachtender Terrorismus und Vernichtung menschlichen Lebens ist Gotteslästerung und Menschenlästerung“, sagte Erzbischof Heiner Koch. Und der Imam Mohamed Taha Sabri der Dar-as-Salam-Moschee in Neukölln sagte: „Wer menschliche Wesen tötet, so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte.“
„Ein besonderes Zeichen, dass alle Religionsgemeinschaften sich hier versammelt haben“
Nach gemeinsamen Gebeten legten die Trauernden Blumen und Kerzen vor der Botschaft nieder. Der evangelische Bischof, Christian Stäblein, bedankte sich bei dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.
Nach dem Gedenken erklärte Mazyek: „Das besondere Zeichen an diesem heutigen Tag ist, dass alle Religionsgemeinschaften sich hier versammelt und die Bedeutung des Friedens aufgezeigt haben.“
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In den vergangenen Wochen hatte es mehrere islamistische Terroranschläge gegeben. In Dresden waren am 4. Oktober zwei Männer Opfer einer Messerattacke geworden, einer von ihnen starb. Ebenfalls im Oktober kamen bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza drei Menschen ums Leben.
Am Montag hatte ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Wien vier Menschen erschossen, bevor er von der Polizei getötet wurde. (mit dpa)
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