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Der Lehrermangel führt zu allerlei Verlegenheitslösungen. Eine davon ist die Einstellung tausender Quereinsteiger.
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Update

Benachteiligung: Verteilung der Quereinsteiger an Schulen wird zur Rechtsfrage

Dürfen voll ausgebildete Lehrer zugunsten von Quereinsteigern benachteiligt werden? Der Philologenverband verneint und kritisiert "rechtswidrige" Anweisung.

Der Philologenverband hält es für „rechtswidrig“, dass Schulen ausgebildete Lehrkräfte zugunsten von Quereinsteigern ablehnen müssen. Er bezieht sich auf Artikel 33 des Grundgesetzes, wonach Beschäftigungen im öffentlichen Dienst nach Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung vergeben werden müssen. Dieser Grundsatz werde verletzt, beanstandet Vorstandsmitglied Ferdinand Horbat. Am Dienstag forderte er Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) mittels offenem Brief auf, die entsprechende Anweisung zurückzunehmen.

Die Stellungnahme der Bildungsbehörde erfolgte am selben Abend: Da es nicht um schulbezogene Ausschreibungen gehe, sondern um Sammelausschreibungen, sei die Regelung "rechtmäßig". Der Vizevorsitzende des Gesamtpersonalrats, Dieter Haase, teilt diese Auffassung, wie er auf Anfrage sagte. Er beanstandet allerdings, die Bildungsverwaltung habe die Regelung gegenüber den Schulen "zu spät kommuniziert".

Wie berichtet, beabsichtigt Scheeres eine bessere Verteilung der Quereinsteiger. Zu diesem Ziel sollte jede Schule gezwungen werden, je nach Schülerzahl mindestens ein oder zwei Quereinsteiger einzustellen. Da aktuell Stellenbesetzungen laufen, wurde die entsprechende Anweisung eilig auf Schulleitersitzungen kommuniziert – allerdings nur mündlich. "Wir erwarten, dass wir es schriftlich bekommen", sagte Gunilla Neukirchen vom GEW-Schulleiterverband.

Einen Lösungsversuch gibt es

Aus der Quereinsteigerquote ergibt sich noch ein weiteres Problem: Wie berichtet drohen einzelne Referendare, die zum Sommer ihre Ausbildung beenden, mit dem Weggang - etwa nach Brandenburg -, wenn sie infolge der Quote nicht an ihre Wunschschule kommen. Die Bildungsverwaltung teilte auf Anfrage mit, sie sei "selbstverständlich" interessiert, alle Laufbahnbewerber zu halten. Es werde um Lösungen "gerungen". Eine Lösung könne etwa darin bestehen, die Einstellung an einer Nachbarschule zu ermöglichen und eine Umsetzung an die Wunschschule "nach angemessener Zeit" bereits zum Einstellungszeitpunkt schriftlich zu vereinbaren.

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