Polizeieinsatz in Berlin-Kaulsdorf: Unbekannte dringen in Räume für AfD-Parteitag ein
Die maskierten Personen werfen Stühle von Tischen und verstreuen Konfetti. Die AfD spricht von einem „Überfall“.
Unbekannte haben in Berlin am Dienstagmittag in einem Veranstaltungsraum randaliert, in dem der Berliner AfD-Landesverband seinen nächsten Parteitag abhalten möchte. Zunächst hatten zwei Frauen das Gebäude in Kaulsdorf (Marzahn-Hellersdorf) betreten, die mit dem Verantwortlichen einen Termin zur Besichtigung vereinbart hatten, wie die Berliner Polizei am Mittwoch mitteilte.
Nach bisherigen Erkenntnissen habe eine der Frauen anschließend 10 bis 15 maskierte Personen ins Gebäude gelassen, die Stühle von den Tischen geworfen und Konfetti verstreut hätten.
Dabei sei wiederholt laut die Parole „Kein Raum für die AfD“ gerufen worden, sagte ein Polizeisprecher. Erst als Polizeikräfte eintrafen, die von Zeuginnen informiert worden waren, seien die Maskierten zusammen mit den beiden Frauen geflüchtet. Im Anschluss habe eine der Zeuginnen aus dem Kreis des Vermieters das Fehlen eines Schlüsselbundes bemerkt. Die Ermittlungen übernimmt der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.
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Nicolaus Fest, Vorsitzender des AfD-Landesverbands, teilte am Dienstag mit, derartige Überfälle seien die Konsequenz rot-rot-grüner Politik. Er fordere den Regierenden Bürgermeister, Michael Müller (SPD), auf, dafür zu sorgen, dass die AfD in Berlin ungestört Landesparteitage abhalten könne. Eine 24-Stunden-Bewachung der attackierten Räumlichkeiten sei überfällig.
Nach Angaben des AfD-Landesverbands ist der Parteitag für den 24./25. Oktober vorgesehen, bei dem ein neuer Vorstand gewählt werden soll. Im Januar hatte die Berliner AfD den Landesparteitag zum dritten Mal innerhalb weniger Monate abgesagt und das mit fehlenden Räumlichkeiten begründet. Damals hatte der Vermieter der Räume, in denen der Parteitag stattfinden sollte, den Vertrag wieder gekündigt. Er hatte geltend gemacht, er und ein Mitarbeiter seien wegen der geplanten AfD-Veranstaltung bedroht worden. (dpa)