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Polizei im Einsatz (Symbolbild).
© Tsp

Rechtsextremismus in Berlin-Neukölln: Unbekannte beschmieren erneut mehrere Gebäude mit rechten Symbolen

Wieder wurden Anschläge auf Fassaden in der Wildenbruchstraße verübt. Ein Wohnhaus und eine Kneipe sind bereits zum zweiten Mal betroffen.

Unbekannte Täter haben in Berlin Neukölln erneut mehrere Lokale und ein Gebäude mit rechtsextremen Symbolen beschmiert. Betroffen sind unter anderem eine Kneipe sowie ein Imbiss in der Wildenbruchstraße. Außerdem mit einem Hakenkreuz sowie dem Schriftzug „SS“ beschmiert wurde der Hausflur eines Wohngebäudes in der zuletzt immer wieder von rechtsextremen Anschlägen heimgesuchten Straße.

Laut Polizeimeldung wurden einige der Schmierereien in der Nacht auf Freitag von einem Mitarbeiter des Zentralen Objektschutzes der Polizei festgestellt. Der für politisch motivierte Straftaten verantwortliche Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Zuletzt waren im Dezember 2019 rechtsextreme Symbole an einem Imbiss sowie einem Wohnhaus in der Wildenbruchstraße hinterlassen worden. Zumindest im Fall des Wohnhauses schlugen die Täter nun doppelt zu.

Ebenfalls erneut betroffen: Die alternative Kneipe „k-fetisch“. Auf das Lokal war bereits im Dezember 2016 ein Brandanschlag verübt worden – ohne größeren Schaden. Nun sprühten die unbekannten Täter den Schriftzug „SS“ auf die heruntergelassene Jalousie der Kneipe.

In Neukölln gibt es schon lange rechtsextreme Anschläge

Die Taten reihen sich ein in eine lange Serie rechtsextremer Straftaten im Bezirk Neukölln. Diese reicht von Schmierereien, Sachbeschädigungen und Bedrohungen bis hin zu Brandanschlägen. Eine eigens eingesetzte Sonderermittlungsgruppe der Berliner Polizei konnte bislang keine Täter der über Jahre anhaltenden Serie von Attacken dingfest machen.

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Politiker und Aktivisten um den ebenfalls von Anschlägen betroffenen Ferat Kocak (Linke) initiierten zuletzt eine Kampagne für die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus zur Aufklärung der Serie und von Ermittlungspannen. Die von der Linksfraktion unterstützte Initiative verlief bislang erfolglos.

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