Initiative plant Brandbrief: Übervolle Mülleimer, Flaschen und Kippen verunstalten Berlin
Mit einer Liste von Forderungen für eine sauberere Stadt wendet sich eine Bürgerinitiative an die Bezirkspolitik. Corona habe das Problem verschärft.
Picknick, Sport und Party: Berliner Parks müssen immer mehr aushalten. Vor allem in der Corona-Zeit hat sich das Leben teils nach draußen verlagert. Überquellende Mülleimer oder achtlos liegengelassene Flaschen, Kaffeebecher, Kippen und Pizzakartons verunstalten viele Grünanlagen, vor allem nach Wochenenden.
Auf Straßen und Brücken bietet sich ein ähnliches Bild. „Das Problem hat sich in der Coronazeit noch verschärft“, sagt Beate Ernst, die Initiatorin von „Wir Berlin“, die sich gegen die Vermüllung einsetzt, unter anderem mit dem Verteilen eines „Park-Knigge“.
Ende der Woche will die Initiative laut Ernst mit einem Brandbrief an die Bezirksbezirksbürgermeister auf die Lage aufmerksam machen. Der Brief werde auch einen Forderungskatalog enthalten, kündigte Ernst an. Details wollte sie aber noch nicht nennen.
Aus Sicht der Initiative sind unter anderem fehlende Kontrollen ein Problem. „Wie viele Leute wissen eigentlich, dass es einen Bußgeldkatalog gibt und was es bedeutet, wenn man eine Kippe einfach wegwirft?“, fragt Ernst.
In Berlin werden für weggeworfene Kippen, Kaugummis oder Einwegbecher bis zu 120 Euro fällig. Theoretisch zumindest. Es sei niemand da, der den Bußgeldkatalog verfolge, kritisiert Ernst. Auch die Mülleimer in den Parks seien nicht mehr für die anfallenden Mengen ausgelegt.
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In Berlin engagieren sich laut Ernst seit Jahren Bewohner in sogenannten „Clean up“-Gruppen. Sie helfen nicht nur, die Stadt zu reinigen, sondern leisten auch Aufklärungsarbeit. Verschiedene Gruppen wollen sich demnach an dem Brandbrief beteiligen, denn inzwischen hätten alle die „Nase voll, von dem, was sie sehen“, so Ernst.
Das Müllproblem sei nicht von heute auf morgen zu lösen, sagte Ernst. Denn das Kernproblem sei, dass viele Menschen sich zwar zu Hause für ihren Müll verantwortlich fühlten, im öffentlichen Raum aber nicht. Es müsse sich nicht nur das Bewusstsein, sondern auch das Verhalten ändern. Und das sei ein langwieriger Prozess.
Zu den Müll-Hotspots zählt sie Neukölln und Mitte. Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel hatte erst kürzlich die Vermüllung der Parks, etwa in der Hasenheide, nach illegalen Partys als ein „riesiges Problem, das Kräfte und Geld bindet“, bezeichnet.
Allein durch das Grünflächenamt seien in den Grünanlagen insgesamt 600 Tonnen Müll entsorgt worden. Dafür entstanden Mehrausgaben von über 200 000 Euro, in manchen Bereichen wurde die Abholfrequenz verdoppelt. (dpa)
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